Ist Trauer eine Krankheit?

Ist Trauer eine Krankheit?

Beitragvon Karlheinz » Samstag 18. Februar 2012, 09:41

Trauer ist keine Krankheit.
Trauernde Menschen sollten daher auch nicht Antidepressiva als Standard-Therapie erhalten. Davon zeigt sich die Redaktion des "Lancet" überzeugt. Sie kritisiert damit die Neuauflage von Behandlungsrichtlinien der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft. In diesen wurde bisher festgehalten, dass Menschen nach Trauerfällen nicht auf Depressionen untersucht werden sollten. Denn die Symptome bei Trauer und bei Depressionen sind ähnlich, und das kann zu Fehldiagnosen führen. Die Neuauflage enthält diese Richtlinien jedoch nicht. Sie würde daher einer Behandlung von Trauer mit Antidepressiva Tür und Tor öffnen. [gät]
(Quelle: The Lancet)

http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/1680527/
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Beitragvon Valletta » Samstag 18. Februar 2012, 09:45

Je nach Art des Antidepressiva sind sie dann abhängig nach 2, 3 Wochen Einnahme.
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Beitragvon Galaxie » Samstag 18. Februar 2012, 15:04

Viele Trauernde werden hier mit Psychopharmaka zugeballert, sobald die den Arzt auf suchen....

LG
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Beitragvon Clarissa » Samstag 18. Februar 2012, 15:46

jein, vor 20 jahren wie ich meine große liebe verloren habe, ging es mir mehr als elend und da mich unsere hausärztin gut kannte hat sie mir 3 tablette da gelassen, die ich im notfall des "abhebens" 1/4 stück weise nehmen sollte, ich habe nur eine tablette insgesamt benötigt. ich war damals sehr froh das ich so etwas an der hand hatte, könnte mir aber nicht vorstellen längere zeit solche medikamente zu verwenden. sie können in besonderen lagen durchaus eine hilfe sein aber nur wenn man verantwortlich damit umgeht.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Mia » Sonntag 19. Februar 2012, 10:23

Mir ist ein Fall bekannt, in dem eine trauernde, alleinstehende Witwe jetzt schon über Jahre mit Antidepressiva behandelt wurde und wird und mittlerweile abhängig geworden ist. Sie ist regelmäßig in einer psychiatrischen Klinik, was den Chefarzt dieser Klinik bestimmt nicht traurig stimmt.
Trauernde brauchen seelische Unterstützung und vielleicht vorübergehend Hilfe im Hauhalt o.ä., aber doch nicht eine Dauermedikation, die nur die Pharmaindustrie und Kliniken zum Jubeln bringt.
Trauer darf nicht länger ein Tabu sein und gehört in die Mitte unserer Gesellschaft!

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Beitragvon Kira » Sonntag 19. Februar 2012, 11:11

"Trauer ist keine Krankheit"
Zur Trauerbewältigung gehören Abschied und Trost.

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/tag-des-friedhofs-trauer-ist-keine-krankheit/1602120.html
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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