Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon Kira » Donnerstag 14. November 2013, 19:55

Unheimliche Hirnentzündung

Visite - 12.11.2013 20:15 Uhr - Autor/in: Tina Roth

Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis ist wie ein Chamäleon, das ganz unterschiedliche Symptome auslöst. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die das Gehirn angreift.

Unheimliche Hirnentzündung

Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis wurde erst 2007 entdeckt. Sie tarnt sich oft als Schizophrenie, Depression oder Demenz und lockt damit die Ärzte auf eine falsche Fährte: die Autoimmunkrankheit Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Hinzu kommt, dass viele Ärzte die erst 2007 entdeckte Erkrankung noch gar nicht kennen. Oft verschreiben sie über Jahre Psychopharmaka, ohne auf die tatsächliche Ursache der Symptome zu kommen. Nicht selten werden Betroffene in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. ....

...Fehlgesteuerte Antikörper lösen Krankheit aus

Dabei handelt es sich bei der Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis gar nicht um eine psychische, sondern um eine rein organische Krankheit, bei der das Immunsystem das Gehirn angreift. Fehlgesteuerte Antikörper stören die Synapsen - was zu Verhaltensänderungen führt. Der erste Antikörper, den die Forscher identifizierten, trägt den sperrigen Namen Anti-NMDA-Rezeptor. Seitdem werden ständig neue Antikörper entdeckt. ...


Interviewpartner
Im Studio:
Prof. Dr. Christian G. Bien, Neurologe ...
Im Beitrag:
PD Dr. Harald Prüß, Neurologe ...
Dr. Holger Jahn, Psychiater ...


http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/g ... ng101.html

Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis: Interview

Visite - 12.11.2013 20:15 Uhr

Wie viele Menschen haben diese Erkrankung, werden aber falsch behandelt?
Prof. Christian G. Bien im Interview mit Moderatorin Vera Cordes.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/v ... e9163.html

für uns nichts Neues ... das wissen wir von Martin Pall (Professor für Biochemie und Basic Medical Sciences an der Washington State University)schon seit 2004 siehe auch http://www.martinpall.info
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon Sonne » Mittwoch 4. Dezember 2013, 23:40

Kira hat geschrieben:
Unheimliche Hirnentzündung

für uns nichts Neues ... das wissen wir von Martin Pall (Professor für Biochemie und Basic Medical Sciences an der Washington State University)schon seit 2004 siehe auch http://www.martinpall.info


Ähm, nichts Neues...seit 2004...von Martin Pall..???
Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis ist 2007 von Dr. Josep Dalmau an der University of Pennsylvania in Philadelphia entdeckt und erstmals beschrieben worden. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die durch fehlgeleitete Antikörper die NMDA-Rezeptoren an den Neuronen im Gehirn angreift. Die genaue Ursache ist bisher keineswegs sicher erkannt, gut die Hälfte der Patienten hat ein Teratom, das als Auslöser der Immunreaktion angesehen wird (paraneoplastisches Syndrom), aber nicht die alleinige Ursache sein kann. Es werden genetische Prädisposition und Virusinfektionen als mögliche Ursache diskutiert.
Meine Kenntnisse beruhen nicht auf irgendwelchen obskuren Internetfunden, mir sind sowohl Dr Dalmau, als auch die beiden führenden deutschen Ärzte, die diese Erkrankung erforschen, persönlich bekannt (auch der aus der Visite-Sendung)- und wenn ein Martin Pall 2004 die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis beschrieben hätte, das wüßte ich! Hat er ganz sicher nicht.
Dies als Richtigstellung und sachkundige Information zu dieser Erkrankung, denn ich setze mich seit mehreren Jahren ein für die Verbreitung fundierter Informationen über die NMDA-Enzephalitis, um in Zukunft mehr Patienten eine schnellere Diagnose und damit gezielte Behandlung zu ermöglichen. Übrigens hatte Tina Roth vom NDR mich um Hilfe gebeten bei der Suche nach passenden Teilnehmern für diese Sendung... Das ist Teil meiner Bemühungen.
Gruß
Sonne
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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon moderator9 » Donnerstag 5. Dezember 2013, 09:32

Martin Pall ist kein obskurer Internetfund :!:

sondern Professor emeritus für Biochemie und Grundlagen der Medizin Washington State University
und Forschungsleiter der The Tenth Paradigm Research Group 638 NE 41st Avenue Portland, OR 97232-3312, USA
503-232-3883 martin_pall@wsu.edu

der sich sehr für toxisch geschädigte Menschen einsetzt!

Sein fundiertes Wissen sollte somit auch dir bekannt sein ;)

Hier findet man einiges an Erklärung bezüglich der NMDA-Rezeptoren,deren Aktivitäten, als auch ihre zentrale Rolle bei der Auslösung von chronischen entzündlichen Reaktionen.
M.E. ist es somit keine unheimliche Erkrankung, sondern erklärbar.

Zur Information und Vertiefung z.B.
Multiple Chemikaliensensibilität: Toxikologie- und Sensibilitätsmechanismen

Zusammenfassung:
Die Krankheit Multiple Chemikaliensensibilität (MCS) wird nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch sieben verschiedene chemische Stoffklassen ausgelöst. Jede dieser sieben Klassen wirkt über einen bestimmten Signalweg, bei dem indirekt die NMDA-Aktivität im Körper von Säugetieren erhöht wird. Die Tatsache, dass NMDA-Antagonisten die Toxizität der einzelnen Stoffe aus jeder dieser sieben Stoffklassen senken, ist ein Hinweis darauf, dass die NMDA- Reaktion eine wesentliche Folgewirkung dieser Chemikalien ist. Die Rolle der als Giftstoffe wirkenden Chemikalien bei der Auslösung der Krankheit MCS konnte mithilfe genetischer Belege bestätigt werden, die zeigen, dass alle sechs Gene, die die Metabolisierung dieser Chemikalien beeinflussen, auch die Anfälligkeit für MCS beeinflussen. Es ist wahrscheinlich, dass Chemikalien beim Auslösen von Sensibilitätsreaktionen bei MCS-Patienten die gleichen Wirkungswege haben, wobei stets die NMDA-Aktivität erhöht wird.
Die chronische Eigenschaft von MCS und anderen verwandten Multisystemerkrankungen ergibt sich wahrscheinlich aus einem biochemischen „Teufelskreis“, dem NO/ONOO---Zyklus, der von verschiedenen Stressoren ausgelöst wird, die die Stickoxid- und Peroxynitritkonzentration erhöhen (wobei die Wirkung einiger, aber nicht aller Stressoren auf NMDA-Stimulierung beruht). Der NO/ONOO---Zyklus basiert auf hinreichend dokumentierten Einzelmechanismen. Die Wechsel- wirkung dieses Zyklus mit den bereits zuvor dokumentierten MCS-Mechanismen, insbesondere der neuralen Sensibilisierung und der neurogenen Entzündung, erklärt zahlreiche der bisher ungeklärten Eigenschaften von MCS. Das Vorhandensein dieses übergeordneten Mechanismus wird auch durch physiologische Merkmale gestützt, die bei MCS und verwandten Multisystem- erkrankungen festgestellt wurden, d. h. objektiv messbare Reaktionen von MCS-Patienten auf die Exposition gegenüber niedrig dosierten Chemikalien, zahlreiche Studien mit Tiermodellen für MCS und auch Belege aus klinischen Studien zur Behandlung von MCS-verwandten Erkrankungen. Einige Fachleute haben vorgebracht, dass MCS eine psychogene Erkrankung sei, diese Ansicht deckt sich aber ganz und gar nicht mit Daten über MCS und verwandte Erkrankungen. Veröffentlichungen, die von einer Psychogenese der MCS ausgehen, sind äußerst mangelhaft. Außerdem führen zwei einzelne Annahmen, mit denen eine Prüfung auf Psychogenese einer Krank- heit vorgenommen wird, zu einer Zurückweisung der psychogenen These. Der NO/ONOO---Zyklus für MCS wird zwar durch zahlreiche unterschiedliche Beobachtungen gestützt, trotzdem bedürfen viele Aspekte noch der Klärung

http://www.europaem.net/events/MCSMartin-PallARG.pdf
und
http://www.martinpall.info/files/university-text/

Ebenso kann ich weitere Literatur empfehlen z.B.

Hans-Ulrich Hill, Wolfgang Huber, Kurt E. Müller

Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) – Ein Krankheitsbild der chronischen Multisystemerkrankungen (CMI)
Umweltmedizinische, toxikologische und sozialpolitische Aspekte – Ein Blick auf den aktuellen Forschungsstand, 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage
ISBN: 978-3-8322-9046-7


Hans-Ulrich Hill
Chronisch krank durch Chemikalien
Schadstoffbelastung, Folgewirkungen, chronische Krankheiten, Diagnostik und Therapie, gesundheits- und sozialpolitische Aspekte - Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige, medizinisches Personal, Hausärzte und Gesundheitswesen, 3. über. und ergänzte Aufl.
ISBN: 978-3-8440-1347-4


Lieber Gruß
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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon Sonne » Donnerstag 5. Dezember 2013, 15:38

Hallo zusammen.
Ich habe keineswegs behauptet, dass M.Pall ein obskurer Internetfund sei - nur, dass meine Kenntnisse nicht darauf beruhen.
Und nein, er war mir bisher nicht bekannt bevor ich gestern den Link im Eingangspost gelesen habe.

Vielen Dank für die interessanten Informationen zu seiner Forschung.
Bei genauerer Betrachtung (also schon beim Lesen der oben zitierten Zusammenfassung) zeigt sich jedoch schnell, dass das von ihm beschriebene Syndrom nichts mit der NMDA-Enzephalitis zu tun hat.
Ich erkläre es gern: Im Gegensatz zu den beschriebenen Abläufen bei MCS wird bei der NMDA-Enzephalitis die Ubertragung von N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) im synaptischen Spalt nicht erhöht, sondern blockiert, und zwar durch die Autoantikörper, die an den Rezeptoren andocken und diese blockieren und zT zerstören - und nicht durch Stoffe von außen. Das allein sind schon zwei grundlegende Unterschiede, die einen Zusammenhang ausschließen.
NMDA ist ein Neurotransmitter, der von elementarer Bedeutung und daher an vielen Vorgängen beteiligt ist (besonders im Hippocampus), vergleichbar etwa mit dem bekannteren Serotonin. Störungen der NMDA-vermittelten Impulsübertragung werden auch in Zusammenhang gebracht mit Schizophrenie oder Demenz; neueste Forschungen haben gezeigt, dass auch bei diesen Patienten zT Antikörper gefunden werden. Da wird sich in den nächsten Jahren sicher noch viel bewegen.
Nur weil derselbe Neurotransmitter beteiligt ist, heißt das noch lange nicht, dass es sich um dieselbe Erkrankung handelt!

Genauso wie ich mich bisher nicht mit MCS befasst habe, haben die meisten Menschen sich bisher nicht mit der NMDA-E befasst, sie ist ja auch erst seit 2007 bekannt und recht selten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass solche oder andere Missverständnisse entstehen.
Ich möchte mit diesem Beitrag nur für Aufklärung sorgen.
Ihr leistet hier sicher wertvolle Arbeit für MCS-Betroffene, genau wie ich es für NMDA-E-Betroffene mache, und daher wisst ihr: Aufklärung ist wichtig!
Sonne
 

Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon Twei » Donnerstag 5. Dezember 2013, 19:50

Hallo Sonne,

da eine "Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis" zu den Autoimmunkrankheiten gelistet wird, denke ich mir, dass es bei Erforschungen jener Erkrankungen wichtig ist, was"William J. Meggs, MD, Ph.D." 1991 zu den "3.Stufen von MCS" veröffentlichte:

google-übersetzt:
.... Stufe drei - Gewebe und Organ VERFALL: ist, wenn chronische Entzündung, die durch Exposition gegenüber chemischen Stoffen verursacht hat schließlich zu Gewebeschäden wie Nervenschäden, Nieren geführt Schaden, ist Leberschäden, Lungenschäden, autoimmune Schäden, etc. ...
Originalveröffentlichung: http://curezone.org/forums/fm.asp?i=411584#i oder viewtopic.php?t=19219#p111015 (Hat MCS einen progressiven Krankheitsverlauf?)

Autoimmune Schäden bzw. Krankheiten können die Folge einer chemischen Exposition sein!

Und wer schon an MCS erkrankt ist, wird bei einem progressivem Verlauf von MCS um so schneller Gefahr laufen, parallel auch Autoimmunerkrankungen zu entwickeln.....

Anders betrachtet folgere ich daraus, dass Autoimmunerkrankungen auch ein Hinweis auf eine bestehende MCS-Erkrankung sein können....
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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon moderator9 » Donnerstag 5. Dezember 2013, 20:56

Meine Kenntnisse beruhen nicht auf irgendwelchen obskuren Internetfunden
diese Aussage von dir sagt nichts anderes aus ;)

Bei genauerer Betrachtung (also schon beim Lesen der oben zitierten Zusammenfassung) zeigt sich jedoch schnell, dass das von ihm beschriebene Syndrom nichts mit der NMDA-Enzephalitis zu tun hat.

wohl bemerkt Martin Pall beschreibt KEIN Syndrom sondern eine chronische Multisystemerkrankung, das ist ein sehr großer Unterschied :!:

sondern um eine rein organische Krankheit, bei der das Immunsystem das Gehirn angreift. Fehlgesteuerte Antikörper stören die Synapsen - was zu Verhaltensänderungen führt.
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/g ... ng101.html
soweit waren Martin Pall und die anderen auch schon ....
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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon Sternentaenzer » Sonntag 8. Dezember 2013, 08:04

Beiden Krankheiten gemeinsam ist der NMDA Rezeptor. Wenn dieser Rezeptor vom Körper angegriffen wird, dann kommt es zu einer Unterfunktion bzw. Zerstörung. Wir MCS Patienten haben große Probleme mit dem Rezeptor, weil er zu aktiv ist! Außerdem gibt es Unterschiede bei der LTP (Langzeitpotenzierung). Bei uns ist sie zu stark und bei der Autoimmunerkrankung verringert. Lest die nachfolgenden Ausschnitte aus Artikeln (Pall und Ärztezeitung)

Ich kann mir gut vorstellen, dass bei uns im Gehirn Autoimmunerkrankungen auftauchen können und es auch Fälle unter uns geben kann, die Antikörper gegen den NMDA Rezeptor ("Gaspedal des Nervensystem") haben.
Was wir nachschauen sollten sind folgende Punkte:
- gibt es Antikörper gegen den GABA - Rezeptor ("Bremse des Nervensystems")
- welche Stoffe/ Chemikalien können den NMDA Rezeptor aktivieren
- welche Stoffe hemmen den GABA Rezeptor
- gibt es noch andere Mechanismen, die den GABA REzeptor hemmen bzw. den NMDA Rezeptor aktivieren?

http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... ipsen.html
In Experimenten konnte vielmehr gezeigt werden, dass die Autoantiköper die NMDA-Rezeptoren an der Zelloberfläche zusammenschnüren, worauf sie von der Zelle internalisiert und abgebaut werden.
In Tierversuchen führte dies zu einer gestörten Langzeitpotenzierung, wie sie für das Lernen nötig ist. Das, so Bien, erkläre den oft eklatanten Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und die später fehlende Erinnerung an die Krankheit.
Werden die Autoantikörper rechtzeitig entfernt, bilden sich die NMDA-Rezeptoren wieder neu, und es kommt zur Remission. Die Erkrankung basiere daher zunächst auf einer NMDA-Unterfunktion, so der Experte aus Bethel.



Martin L. Pall
Multiple Chemikaliensensibilität:
Toxikologie- und Sensibilitätsmechanismen
http://www.europaem.de/events/MCSMartin-PallARG.pdf
Die Schlüsselrolle der NMDA-Aktivierung bei der LTP und die Fähigkeit bestimmter Chemikalien-
klassen, MCS auszulösen und gleichzeitig die NMDA-Aktivität zu erhöhen, muss als ein zentrales
vereinheitlichendes Konzept der MCS betrachtet werden. Eine stark ausgeprägte Chemikalien-
exposition, die einen massiven Anstieg der NMDA-Aktivität in Gehirnregionen sowie einen
massiven Anstieg der nachgeschalteten Reaktionen bei intrazellulärem Calcium, Stickoxid und
Peroxynitrit auslöst, erzeugt erwartungsgemäß eine massive Stimulierung der LTP. Während die
LTP-Stimulierung ausgesprochen selektiv an der Erhöhung der Empfindlichkeit bestimmter
Synapsen bei Lern- und Gedächtnisleistungen beteiligt ist, führt eine derartig massive Stimulierung
(der LTP-Mechanismen) durch eine Chemikalienexposition zu pathophysiologischen Reaktionen.
Da die massiven Reaktionen direkt nur in den Gehirnregionen auftreten, in denen die
Chemikalienexposition eine NMDA-Stimulierung bewirkt, führt dies zu einer ausgeprägten
Chemikaliensensibilität, da es sich hierbei genau um die Gehirnregionen handelt, die bei bereits
sensibilisierten Personen durch anschließende Chemikalienexpositionen stimuliert werden.
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Krieg im Körper - Das Rätsel der Autoimmun-Krankheiten

Beitragvon Kira » Samstag 1. August 2015, 09:09

Krieg im Körper
Das Rätsel der Autoimmun-Krankheiten

Das Immunsystem ist überlebenswichtig: Ohne seine Abwehrstrategen wären wir längst krankmachenden Mikroben zum Opfer gefallen. Unfehlbar ist die Immunabwehr aber nicht: Manchmal richtet es seine Waffen irrtümlich gegen den eigenen Körper – mit fatalen Folgen.

Wie und warum es zu solchen Autoimmunerkrankungen kommt, ist noch weitgehend unbekannt. Wenn aber erst die molekularen Details verstanden sind, so die Hoffnung, besteht die Chance auf eine bessere Therapie, womöglich sogar auf Heilung. Wissenschaftler des Universitätklinikums Heidelberg erforschen die Mechanismen dieser Krankheiten am Beispiel des Lupus erythematodes. Ihr Ziel: die Mechanismen der Immunregulation sowie die Entstehung solcher Krankheiten besser zu verstehen und neue Ansätze für eine Therapie finden.


Inhalt:
1.Außer Kontrolle
Was sind Autoimmun-Erkrankungen?
2.Die Akteure
Das Immunsystem und seine Helfer
3.Maßgeschneiderte Abwehr
Was passiert bei einer Infektion?
4.Gefährliche T-Zellen
Warum hat nicht jeder eine Autoimmun-Krankheit?
5.Selbstmord und Müllabfuhr
Warum greifen Antikörper körpereigene Zellen an?

Hanns-Martin Lorenz, Universitätsklinikum Heidelberg / Ruperto Carola
Stand 23.05.2014


http://www.scinexx.de/dossier-676-1.html
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Re: Autoimmunkrankheit: Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis

Beitragvon lilly » Sonntag 17. Juli 2016, 16:20

Mit dieser Autoimmunkrankheit braucht man unwahrscheinliches Glück, um nicht dauerhaft in der Psychatrie
zu landen. Die Schäden durch verabreichte Psychopharmaka sind wahrscheinlich immens.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/mediz ... 75766.html

Und welcher Psychiater macht sich schon so einen Kopf um eine "Psychisch Kranke"?
Es ist einfach gruselig!
lilly
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