sueddeutsche.de
15. Dezember 2013
Von Werner Bartens
Prognosen zu Demenz
Heikles Bedrohungsszenario
Zweifellos nimmt die Zahl der Demenzerkrankungen zu. Doch es ist zu kurz gedacht, stetig neue neue epidemische Ausmaße zu beschwören.
Das Bedrohungsszenario kann gar nicht dramatisch genug ausfallen. Von einer globalen Epidemie ist die Rede, die Zahlen der letzten Schätzung aus dem Jahre 2009 sind nach oben korrigiert worden. Vergangenen Woche wurde sogar der G-8-Demenz-Gipfel ausgerufen. Tatsächlich sind die Prognosen besorgniserregend, die von Alzheimer's Disease International verbreitet wurden: Demnach werden im Jahr 2030 weltweit 76 Millionen Menschen mit Demenz leben. Die Schätzung vor drei Jahren lag bei 66 Millionen Betroffenen. Im Jahr 2050 sollen es gar 135 Millionen Menschen mit Demenz sein, statt 115 Millionen, wie 2010 noch angenommen wurde.
Demenz ist tatsächlich eine weltweite Herausforderung, zumal die korrigierten Prognosen weitgehend darauf zurückzuführen sind, dass bereits jetzt 58 Prozent der derzeit 44 Millionen Menschen mit Demenz in einkommensschwachen Ländern leben und dort weniger Bewusstsein für das Leiden sowie weniger gesundheitliche und soziale Betreuungsmöglichkeiten vorhanden sind als in den Industrienationen. Im Jahr 2050 werden 71 Prozent der Demenzkranken in ärmeren Regionen der Welt leben, so die Schätzung.
Es braucht einen Systemwechsel
Trotzdem sind solche Vorhersagen heikel. ...
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