Healthways Pilotprojekt der DAK

Healthways Pilotprojekt der DAK

Beitragvon Juliane » Samstag 21. Juni 2008, 08:01

"Ruf mich an

Von Dr. med. Bernd Hontschik

Seit Januar kümmert sich die Deutsche Angestellten-Krankenkasse mit dem "ganzheitlichen" Programm "Besser leben" um ihre chronisch kranken Mitglieder, zunächst nur in Bayern und Baden-Württemberg. Es geht um Therapietreue, um "therapiegerechten Lebensstil", um die Umsetzung der "empfohlenen Ernährungsweise" und um die Ausübung von "gesundheitsorientiertem Sport".

Die finanziellen Mittel der Gesetzlichen Krankenversicherungen sind knapp. Die Zahl chronisch Kranker nimmt zu. Von sechs Millionen DAK-Versicherten verbrauchen die chronisch Kranken rund 15 Milliarden Euro im Jahr, etwa ein Drittel des Etats. Statt immer mehr Geld für die Behandlung von Diabetes, Atemwegs-, Herz- und Kreislauferkrankungen auszugeben, scheint es vielversprechender, sich mit den Ursachen zu beschäftigen.


Hat man die Ursachen erkannt, muss man den Lebensstil dieser Patienten ändern. Sie essen falsch, sie trinken falsch, sie bewegen sich falsch, sie rauchen. Die Erfahrung habe der DAK gezeigt, dass "chronisch Kranke Unterstützung benötigen, um sich therapiegerecht zu verhalten". Womit aber kann man Wohlstandschroniker beeinflussen?

Man schließt einen Vertrag mit einem börsennotierten US-Unternehmen namens Healthways ab: ein Pilotprojekt. Healthways ist seit 25 Jahren im US-Gesundheitswesen tätig, dem teuersten auf diesem Erdball. Healthways ist Marktführer in den USA. Healthways "betreut" dort 2,5 Millionen Patienten. Healthways wird von der DAK "erfolgsabhängig" (?) bezahlt, die Summe bleibt geheim.

Im brandenburgischen Hennigsdorf sind nun 100 Krankenschwestern und -pfleger in einem Call-Center angestellt, um zuckerkranke, lungenkranke, gefäßkranke und herzkranke Bayern telefonisch zu betreuen. Die Anruferinnen nennen sich "Nurse-Care-Manager", verwickeln die Kranken in ein Gespräch über ihre Lebensführung, ihre Alltagsgewohnheiten, ihr Essverhalten, sprechen über Ernährungspläne, Medikamenteneinnahme, Bewegung und Nichtrauchen. Mancher Hausarzt wird sich ausgebootet fühlen. Mancher Kranke wird sich freuen, dass endlich jemand mit ihm spricht."

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?sid=d5bd3f749a8b660deb8d2e8efe23fae7&em_cnt=1355044
Juliane
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