"Nebenwirkung Tod"

Beitragvon Juliane » Mittwoch 7. Januar 2009, 23:39

Die FR berichtet heute über John Virapen:s Buch \"Nebenwirkung Tod.\"

\"Dass Depression zur Volkskrankheit mutiert ist, liege zum Beispiel daran, beschreibt Virapen, dass man das vor 50 Jahren von Psychiatern definierte Profil für Depression laufend \"unschärfer\" mache und \"die Grenzen zwischen dem, was noch als gesund, und dem, was schon als krank gilt\", aufweiche...

In dieser schönen neuen Pillenwelt besitzt das Marketing natürlich einen zentralen Stellenwert. \"Marketing beinhaltete die ganze Spanne; angefangen mit teurem Nippes für Ärzte, Reisen für Meinungsführer, über Geld für gekaufte Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die Vorbereitung und Durchführung von wissenschaftlichen Kongressen bis hin zu Bordellbesuchen für besonders pflegebedürftige Manager...

In einem der interessantesten Kapitel des Buches erklärt Virapen, wie sogenannte \"Meinungsführer\" gekauft werden. Konkret geht es darum, renommierte Ärzte zu finden, die in medizinischen Fachzeitschriften positiv über die Produkte schreiben...


Auch den Mythos von der aufwendig forschenden Arzneimittelindustrie bringt Virapen zum Kippen. \"Um Patente geht es. Denn Patente bringen Geld. Forschung dient der Pharmaindustrie, neue Patente für bereits Vorhandenes zu bekommen..


Schließlich wäre eine Firma ja auch dumm, wenn sie ein Mittel erfände, das tatsächlich heilen könnte statt nur die Symptome zu bekämpfen: \"Chronisch Kranke garantieren lebenslange Umsätze - einen solchen Markt würde ein Medikament, das heilt, zerstören.\"..


Statt den Arzt als Mittelsmann zu überzeugen, wendet man sich direkt ans große Publikum. Zwar darf für verschreibungspflichtige Medikamente in vielen Ländern nicht geworben werden. Der Trick ist aber: Man bewirbt einfach die \"Krankheit\" statt des Medikaments - Depression, Impotenz, Hyperaktivität und so fort....

Todesopfer verschwanden in Fußnoten....

Besonders gravierend findet der Autor, dass jetzt verstärkt Kinder ins Visier der Pharmagiganten geraten: Analog zur Erwachsenentherapie soll der \"unausbalancierte Serotoninspiegel\" nun auch bei Kindern mit SSRI harmonisiert werden\"

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1655842&em_cnt_page=1

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1655842&em_cnt_page=2
- Editiert von Juliane am 08.01.2009, 11:15 -
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"Nebenwirkung Tod"

Beitragvon Yol » Donnerstag 8. Januar 2009, 01:54

Der TV-Film "Das Pharmakartell" hat als Basis dieses Buch, Virapen ist da auch zu sehen. Er spricht unmissverständlich seine Angst aus, Angst um sich selbst dass er gesprochen hat. Gesprochen hat er aus Angst um seinen Sohn, weil er den Manipulationsmechanismus kennt, den die Mehrheit der Menschen nicht durchschauen kann.

Noch weiss ich nicht, warum meine geistige Adoptivtochter vor 6 Wochen Suizid begangen hat. Die Umstände sprechen sehr für die Version die in diesem Film beleuchtet wird. Da ist nun ein Baby von 2 Monaten und sein Vater zurückgeblieben, zurückgeblieben auch Mutter, Vater, Schwester usw.
Was mich bis heute beschäftigt ist die Art, wie das passiert ist. Ich weiss noch nicht welche Medikation sie für Depressionen bekommen hat, nur dass sie nach 14 Tagen Medikamenteneinnahme Schluss mit ihrem Leben machte,auf eine Art, die nicht zu allem passen will. Und das 2 Monate alte Baby im Bettchen reichte nicht aus, sie davon abzuhalten. Das ist eigentlich nicht mehr erfassbar. Da stellen sich immer mehr Fragen, die mit der psychischen Krankheit nichts mehr zu tun haben. Was da möglich ist, habe ich schon 8 mal miterlebt, aber nie in einer solchen Art.
Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes, aber das was er sich verdient hat - und das wünsche ich allen.
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 8. Januar 2009, 02:26

Ich verstehe nicht, warum man gegen Depressionen Pharmaka nehmen muss. Chemische Pillen sind sowieso nur kurzfristige Unterdrücker von Symptomen. Sie haben mit Heilkunst nicht das geringste zu tun.

Wenn man die Ursachen gefunden hat, dann kan man gezielt je nachdem mit Psychotherapie oder mit Beseitigung chemischer, sozialer und anderer Ursachen wirklich helfen. Und damit vermeidet man auch gefährliche Nebenwirkungen.

Diese massenhaften chemischen Experimente mit der menschlichen Gesundheit sind einfach unverantwortlich und haben gravierende Konsequenzen für die Zukunft.

- Editiert von Maria Magdalena am 08.01.2009, 10:15 -
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"Nebenwirkung Tod"

Beitragvon Monja » Donnerstag 8. Januar 2009, 12:16

@ Maria-Magdalena,
du glaubst gar nicht, welche Massen von Anti- Depressiva in Umlauf
sind, es ist entsetzlich. Ich habe doch mal 3 Jahre für psychisch
Kranke eine kleine Zeitschrift heraus gebracht, keiner von ihnen
hätte auch nur ohne diese Psycho- Drogen je das Haus verlassen können,
alles junge Leute. Das schlimmste war, dass sie so benebelt auch noch
Auto gefahren sind. Mein Einwand, es käme letztendlich doch auch von
Zahngiften, falscher Ernährung und Hormonen usw. wurde ignoriert und
weiter der Mund voller Amalgam und Billiggold (ich habs selbst gesehen)
- dazu dann die Psycho- Drogen, echt übel, aber wie bei allen Drogen:
schwer von loszukommen, weil es erstmal am Willen scheitert und dann am
Selbstvertrauen, das Leben auch nüchtern zu meistern. Die meisten von
ihnen lebten zuhause im kompletten Chaos, waren aber künstlerisch
oftmals hochbegabt. Naja und uns MCS- lern wurde ja auch ständig dies
Zeugs angeboten von Ärzten mit dem Argument, damit verginge MCS schon.
Wohl denen, die es wie ich, immer abgelehnt haben, es macht sicherlich
alles nur noch schlimmer, wenn man zu einer körperlichen Krankheit auch
noch geistig komplett eingenebelt ist und nicht mehr ernst genommen wird.
Herzlichst Monja
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"Nebenwirkung Tod"

Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 8. Januar 2009, 12:48

Quecksilber ist bekannt als Ursache für Depressionen. Aber auch bestimmte andere Schadstoffe (Formaldehyd).
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"Nebenwirkung Tod"

Beitragvon sunday » Donnerstag 8. Januar 2009, 15:57

auch nahrungsmittelunverträglichkeiten usw. können symptome auslösen, die scheinbar psychisch sind, wie z.b. depressionen, angstzustände usw.

in einem buch eines amerikanischen arztes stand mal ein beispiel von einem mann, der körperlich und psychisch gesund war, aber jedes mal, wenn er etwas gegessen hat, das weizen enthielt, mußte er weinen, obwohl er sonst absolut nicht nah am wasser gebaut war.

lg
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Beitragvon Sileah » Donnerstag 8. Januar 2009, 16:28

Ich lege allen ans Herz mal die Sherry Rogers-Bücher zu lesen. Ja...es ist kritisiert worden- zu Recht oder nicht....mir hat es sehr geholfen.

http://www.amazon.de/Depression-Cured-at-Last/dp/1887202005/ref=sr_1_21?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1231425477&sr=1-21
- Editiert von Sileah am 08.01.2009, 15:38 -
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