Deutschland im Suff

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Beitragvon Blueberry Hill » Dienstag 20. Januar 2009, 22:38

Zehn Liter reinen Alkohols trinkt der Deutsche pro Kopf, dazu raucht er 1111 Zigaretten

Schätzungsweise 9,5 Millionen Menschen waren danach 2007 hierzulande von legalen Suchtmitteln - von Alkohol über Tabak bis hin zum Glücksspiel - abhängig.


http://www.sueddeutsche.de/,ra15m1/gesundheit/681/455357/text/
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Beitragvon Monja » Dienstag 20. Januar 2009, 22:47

Boahhh ist das übel! Ich musste schon oftmals umziehen wegen grölender
Trinker im Haus, die Sucht ist für mich das Allerletzte. Unten in dem
Link wird noch die Tablettensucht erwähnt, die immer so schön unter den
Teppich gekehrt wird. Die angedröhnte Hausfrau, Viagra fürs Gehirn; hier
ein Auszug draus:

Immer noch unterschätzt sei die \"stille“ Tablettensucht, Etwa 1,5 Millionen Menschen sind
abhängig von Medikamenten mit Suchtpotenzial; vor allem Ältere und Frauen greifen zu den
\"Helfern“, die legal vom Arzt oder Apotheker zu beziehen sind. Das Spektrum reicht von Schlaf-
und Beruhigungsmitteln bis zu Schmerztabletten und Hustensäften. \"Hier sind vor allem die Ärzte
in ihrer Verantwortung gefordert: 12 bis 15 Prozent von ihnen verordnen mehr als 50 Prozent der
fragwürdigen Mittel“. Kritisch sieht er auch die sogenannten Psychostimulanzien (\"Viagra fürs Gehirn“)
\"Alltagsdoping“...

Herzlichst Monja



- Editiert von Monja am 20.01.2009, 21:48 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 20. Januar 2009, 22:55

Da braucht man sich nicht zu wundern, dass die Kassen leer sind und für chronisch Umweltkranke kein Geld zur Verfügung steht. Mit der Medi-Sucht lässt sich leichter und mehr verdienen. Diese Abzockerei passt mir gar nicht.
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Beitragvon Yol » Mittwoch 21. Januar 2009, 00:08

@ Maria Magdalena

Mir auch nicht. Leider können wir beide das nicht ändern. Die Entscheidungsträger haben nicht unsere Mentalität, stehen eher mehr auf der anderen Seite oder zu der anderen Seite, weil das die Mehrheit beinhaltet.
Egal wie wütend ich werde, es ändert sich nichts. Manchmal denke ich, ich sollte an die ausgleichende Gerechtigkeit glauben, doch auch das klappt weder bei mir, noch bei der Gerechtigkeit.
Was mir hilft, den Schwachsinn um mich herum gelassen und distanziert zu betrachten, als sei ich nicht betroffen: von Bach bis Strawinsky, diese Musik zu hören das entschädigt für vieles und es hat Bestand.
Das Kunsthandwerk, das ich nur mehr bedingt ausüben kann, meist aus Zeitgründen heute sehr wenig, auch das schafft eine Pufferzone zwischen mir und dem nicht änderbaren.
Ich känpfe noch, momentan allein in meinem Lande, aber ich bin nicht mehr so verwegen zu denken, dass ich die Ernte noch einfahren kann.
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Beitragvon Sileah » Mittwoch 21. Januar 2009, 10:54

Ich gönne jedem Hilfe in einer Notsituation....doch ich wünsche sie mir auch- auch von den KK usw.

Mit dem Suff...ja, das ist übel. Das war einer der Gründe, warum ich aus Stuttgart weg bin. Im Park, am Bahnhof, vor Discountern..überall dieser traurige Anblick :-(

Ich war letztens spät Abends in der Stadt. Alles war vorweihnachtlich, richtig schön. Doch mein Hund und ich waren vermutlich die einzigen Nicht-Trinker. Dass das Saufen normaler ist, als nüchtern sein, fand ich schrecklich. Wir (Hund und ich) hatten dennoch Spaß ;-)

Mir fällt jedoch mittlerweile relativ schwer, diesen Atem zu ertragen.
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Beitragvon alena-norge » Mittwoch 21. Januar 2009, 11:09

In Norwegen ist Alkohol trinken in der Oeffentlichkeit verboten.Nur auf privaten Gelende ist es erlaubt...
Hier sind es auch 0% bei Autofahren.Und die Strafen sind sehr hoch.Bei nur 0,5% Alkohol im Blut
ist der Fuerenschein min. 1 Jahr weg + Geldstrafe zw.1000 und 5000€. Kontrolen werden auch oft morgens gemacht.Also wenn man nachts getrunken hat... bei Freunde uebernachtet und morgens sich auf dem Weg nach Hause macht kann sein das untawegs ein Polizei-kontrole ist und der Fuereschein wegwegen minimale rest Alkohol im Blut.Tja...
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 21. Januar 2009, 11:22

Das ist richtig, Alena. Norwegen kümmert sich wohl mehr um die Gesundheit seiner Bürger.
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Beitragvon Monja » Mittwoch 21. Januar 2009, 12:36

...naja, bei den millionen Gehirnzellen, die in jedem Suff
absterben, ist es ja auch kein Wunder, dass die Masse sich
so entwickelt hat. Aber wie ich in einem anderen Thread ja
schonmal schrieb: so ist das Volk unter Kontrolle zu halten,
wenn es seine Alltagsdroge legal und billig bekommt, dann
mucken sie nicht auf und können eh nicht mehr klar denken.

Säufer richten so viel Leid auf der Welt an und in den Familien,
egal ob man durch Parks geht, wo alles voller Dosen, Kippen und Müll
liegt, oder mit dem Rad durch Scherben von Bierflaschen fährt und
den neuen Reifen grad gar nicht bezahlen kann. Die armen Hunde, die
sich das reintreten und dann noch dieser Horror der armen Haustiere,
die in Säuferwohnungen leben müssen, inclusive deren Kinder, die aber
oftmals auch gar keine Chance haben, sich gegensätzlich zu ihren Eltern
zu entwickeln. Wenn ich nur dran denke, wie viele Kinder im Suff gezeugt
werden, krieg ich ne Gänsehaut. Und die viel zu milden Strafen bei
Alkohol im Verkehr, wieso kriegen die ihre Führerscheine überhaupt
wieder? Die trinken doch eh weiter... bis was passiert.

herzlichst Monja

PS: wie so oft, das wichtigste Vergessen: die wahnsinnigen Kosten, die sie
den Kassen bescheren. Mein Gegenüber- Nachbar, seit jahrzehnten Trinker,
bekommt schon jahrelang problemlos sein tägliches Opiat Tilidin, dazu raucht
er Kette und säuft. Redet nur Müll, findet aber, dass alle anderen unter
seinem Niveau sind. Als ich mal eine ausgekugelte Schulter hatte und nach
genau diesem Opiat geschrien habe, musste ich 3 verschiedene Ärzte auf-
suchen und mir so viel Müll anhören, bis ich es endlich mal bekam und einige
Tage einnahm. Was für eine bekloppte Welt...
- Editiert von Monja am 21.01.2009, 11:53 -
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Beitragvon Energiefox » Mittwoch 21. Januar 2009, 12:54

Also ich habe vor ein paar Tagen hier in der Lingener Tagespost etwas zum Thema Alkohol gelesen. Ein stark unter Alkohol stehender Mann hat seine Frau schwer verletzt, Knochenbrüche und dann den Kopf der Frau in einer Toilette gesteckt, die Spülung abgedrückt bis sie Tod war. Tagelange ging mir das durch den Kopf. Er konnte sich nicht so recht an die Tat erinnern.
Das Gute kam letztens im Fernsehen, der Alkoholverbrauch pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland hat abgenommen. Das besorgniserregende die Zahl der jungen Leute mit Komasaufen ist gestiegen. Ich kenne eine Stelle da wird vermutlich auch viel von jungen Leuten gesoffen und am nächsten Tag liegen leere Flaschen am Straßenrand. Eins muss man aber auch sagen, bei mir im Dorf ist für junge Leute der Hund begraben. Früher gab es noch im Gemeinschaftshaus einen Disco - Keller zwar auch nicht der Hit von den Räumlichkeiten, aber es war immer dort am Wochenende was los. Heute eine mickrige private Scheune im Wald und ein gammeliges kleines öffentliches Häuschen von der Landjugend?, ob es aber immer geöffnet hat, weiß ich nicht.
- Editiert von Energiefox am 21.01.2009, 12:22 -
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Beitragvon Sileah » Mittwoch 21. Januar 2009, 13:35

Na zum Glück bleiben ja nicht alle Trinker, genau so wie Ex-Raucher schaffen es auch viele Nicht-Trinker zu werden, oder Abstinenzler, Anti-Alkoholiker oder trockene Alkoholiker (hab ich jetzt alle Varianten? *gg*).

Ich finde es schon wichtig, den Leuten zu helfen.

Was mich so nervt, ist....das man dagegen mit MCS SOOO sehr um vieles kämpfen muss *grr*
- Editiert von Sileah am 21.01.2009, 12:36 -
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Beitragvon Monja » Mittwoch 21. Januar 2009, 16:04

naja, der gravierende Unterschied ist wohl, dass die sich
wissentlich und freiwillig vergiften -
und wir nicht. Aber schön, dass du Mitleid mit ihnen hast,
das soll man ja als Christ. Allerdings, wenn ich in meinem
Leben soviel grausames mit solchen Leuten gesehen hab, kann
(und will) ich das nicht. Sich an Schwächeren zu vergreifen,
die ihnen ausgeliefert sind, nicht weg können, sich nicht
wehren können, ist das Allerletzte, unterste Stufe, finde ich.
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Beitragvon Sileah » Mittwoch 21. Januar 2009, 16:11

Monja...ich habe Erfahrungen mit Trinkern und nicht unbedingt schöne. Das reicht von Autounfällen mit Todesfolge (ich saß nicht in den Fahrzeugen, GsD) bis zu Körperverletzung u.a.

Ich bin kein Christ, trotzdem gläubig.
- Editiert von Sileah am 21.01.2009, 15:14 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 21. Januar 2009, 16:38

Alkoholsucht ist eine schlimme Krankheit und die meisten Alkoholiker trinken nicht freiwillig. Sei dankbar, dass Du das Problem nicht hast. Die meisten Alkoholiker haben keine Chance, sie schaffen es nicht, von dieser schweren Sucht loszukommen. Ich habe mich früher auch darüber empört und vor Betrunkenen geekelt, doch, seitdem ich darüber Fachliteratur gelesen habe und mich mit solchen Leuten näher und gründlicher befasst habe, kann ich nur noch Mitleid für sie empfinden.
- Editiert von Maria Magdalena am 21.01.2009, 15:38 -
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Beitragvon Sileah » Mittwoch 21. Januar 2009, 17:01

@Maria Magdalena meinst Du mich?

Ich schrieb ja schon, ich wünsche jedem die Hilfe, die er braucht. Viel Leid würde verhindert, wenn Alkoholiker Hilfe bekämen UND annehmen würden. Nicht jeder säuft, weil er das so toll findet oder so einfach damit aufhören kann(wobei es das auch gibt).

Doch mit der Hilfe...das gilt eben auch für MCS-Kranke.
- Editiert von Sileah am 21.01.2009, 16:03 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 21. Januar 2009, 17:10

Ich meinte Monja. Nicht Dich, Sileah. Tut mir leid, ich habe vergessen, den Namen zu schreiben. Ich habe schon verstanden, dass Du Alkoholiker nicht verurteilst, Sileah.
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 21. Januar 2009, 17:40

sorry, niemand wurde gezwungen drogen oder alkohol zu sich zunehmen, das waren alles bewusste und selbstständige entscheidungen der betroffenen. sie haben jahrlang das geld für ihre sucht gehabt aber wenn sie hilfe brauchen, dann ist die soldargemeinschaft dran, ich finde das nicht gut! jeder hat das recht sich selber zugrunde zurichten - wir hatten nicht die wahl wir wurden vergiftet!
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 21. Januar 2009, 18:13

Sucht ist ein Selbstmord auf Raten und meist unfreiwillig. Den meisten kann man leider auch nicht helfen. Sie gehen daran zu Grunde. Das ist ja das Tragische an der Sucht. Nur wenige kriegen die Kurve. Ich kannte sogar einen Alkoholiker, der es aus eigener Kraft geschafft hat, aufzuhören. Er meinte, er sei eine große Ausnahme. Er kannte sich mit dem Problem gut aus.

Ich finde es auch nicht richtig, dass die Solidargemeinschaft dafür aufkommt. Ich bin eher dafür, dass hier diejenigen, die an der Sucht verdienen, für die Schäden, die der Allgemeinheit dadurch entstehen, aufkommen sollten. Das wären die Hersteller, die Händler, der Staat.
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Beitragvon Sileah » Mittwoch 21. Januar 2009, 18:34

@Clarissa: Die Tabak und sonstige Steuer ist ja auch noch da ;-)

Was soll man den Leuten sagen? Ab in die Gosse? Wo endet das? Was ist mit dem Extremsportler, Falschernährer?
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 21. Januar 2009, 21:13

die steuern auf alkohol sind VIIIIIEEEEEEL zu niedrig und die Tabaksteuer ebenfalls, ausserdem werden die Steuern nicht zweckgebunden verwendet sondern fliessen in den haushalt, bzw. rente ein. Der Liter Klarer müsste mindestens 60€ kosten und die schachtel zigaretten mindesten 15€

PS extrem freizeitsportler sollten sich gefälligst eine zusatzversicherung beschaffen, ein mountainbike für ein paar tausender aber dann auf schutzausrüstung und versicherung sparen, das ist mir unverständlich!

Ich war früher Motorradfahrerin und hatte mir aus dem Rennsport einen Rückenprotektor und alle anderen Protektoren besorgt und stell dir vor, es hat mich vor einer schweren Wirbelsäulenverletzung geschützt, die Ärzte waren masslos erstaunt, mir tat zwar alles weh und ich schillerte in allen farben aber ich habs sehr gut überstanden.

Ich war unschuldig, mir ist ein kleinlaster vor die schnauze gefahren.
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Beitragvon sunday » Mittwoch 21. Januar 2009, 22:07

ich denke, es wäre, was das rein finanzielle betrifft, die beste lösung, wenn auf alkohol und tabak noch eine sondersteuer käme, die aber direkt an die krankenkassen ginge.

die leute, die nur wenig trinken, würde es kaum betreffen. aber ob dadurch weniger leute trinken oder rauchen würden, wage ich zu bezweifeln.
wahrscheinlich würde nur der schwarzmarkt mit billiger schmuggelware noch mehr blühen.

wenn allerdings die am schwarzhandel beteiligten hohe strafen zahlen müßten, die auch wieder an die krankenkassen gingen, wären zumindest die kassenbeiträge geringer.

dann noch alle geldstrafen wegen zu hoher geschwindigkeit oder alkohol am steuer (dadurch entstehen ja auch oft hohe kosten in krankenhäusern, reha usw.) zu den krankenkassen und die beiträge sind noch geringer.

man könnte das noch mehr ausbauen (z.b. zuschläge auf alle noch erlaubten chemikalien incl. parfüm und pestizide usw. usw.) und am ende wäre der beitragssatz nicht mehr über 15 %, sondern nur 5 %. wär doch nett. *g*

aber leider wird das, was vielleicht für alle irgendwie gut und vernünftig wäre sowieso nicht gemacht. statt dessen werden dinge, die für die umwelt und die menschen nicht gut sind gefördert.

alkoholismus, rauchen, drogensucht etc. kann man am effektivsten durch eine vernünftige vorbeugung verringern.

aber nicht durch "das schadet dir", das interessiert die meisten doch nicht.
daß alkohol und zigaretten schaden, wissen eh alle und trotzdem gibt es immer mehr kinder und jugendliche, die exsessiv trinken und sehr früh rauchen.

eine positive anti-werbung z.b. "coole kerle rauchen nicht" o.ä. und ein besseres (betreutes) freizeitangebot für die kids würde wahrscheinlich mehr bewirken.

lg
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Beitragvon Yol » Mittwoch 21. Januar 2009, 23:17

Es gibt Probleme, die sind nicht lösbar, Alkohol und Drogen sind in den meisten Fällen so gelagert. Es gibt auch immer eine Vorgeschichte, warum jemand ausser Kontrolle gerät. Bis hierhin kann man Verständnis aufbringen.
Dann wechsle ich aber die Perspektive und schau mir die andern Opfer an: Kinder von Alkoholikern(Drogen idem), Partner, Eltern, das Arbeitsumfeld, Haustiere und möglicherweise unschuldig in die Quere Geratene - sei es auf der Strasse als Todesopfer in Folge von Alkohol am Steuer usw. Dann bringe ich allerdings kein Verständnis mehr auf.
Dann zu den Folgen, die der Allgemeinheit aufgehalst werden. Für Alkoholiker (andere Süchte) werden Strukturen geschaffen, die Folgeschäden des Suchtkonsums werden selbstverständlich von den Kassen getragen usw. usw.

Und dafür soll nun jemand mit MCS, den man buchstäblich krepieren lässt, vorher noch diskriminiert, jedenfalls in viel zu vielen Fällen nicht behandeln kann, weil alles fehlt, auch der Wille zu helfen - noch Verständnis abverlangt werden?

Ich kenne das "Milieu" sehr gut, denn meine Eltern sowie meine Vorfahren väterlicherseits in 5 Generationen hatten ein Bistro. Das hat mir gereicht an Feldstudien über Alkoholismus, auch wenn mir mancher leid tat, weil er im Grunde genommen ein armer Mensch war. Es reicht nicht aus, alles auf Krankheit zu schieben und aus der Eigenverantwortung auszuklammern. Immerhin muss man immer noch das Glas oder die Flasche selbst in die Hand nehmen und leeren.

Wie eigentlich kann eine Gesellschaft funktionnieren? Indem man die Rechte anderer genauso respektiert wie man die eigenen respektiert haben möchte.

Mehr eigentlich will kein einziger mit MCS, aber eben auch das, auch das gleiche Mass an Verständnis. Wobei man rein gar nichts selbst tun muss um dennoch MCS zu haben...
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Beitragvon Sileah » Donnerstag 22. Januar 2009, 02:10

[quote]Mehr eigentlich will kein einziger mit MCS, aber eben auch das, auch das gleiche Mass an Verständnis. [/quote]Schon klar ;-)

Ich hätte auch null Chancen auf ein Zimmer in einem Wohnheim in Riddorf gehabt (gleiche Bauweise wie das KH). Ich bin nicht süchtig und hab ja ne Wohnung. Dass ich in dieser leider nicht leben kann, steht auf nem anderen Blatt.
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Beitragvon Sileah » Donnerstag 22. Januar 2009, 09:35

[quote]
Schätzungsweise 9,5 Millionen Menschen waren danach 2007 hierzulande von legalen Suchtmitteln - von Alkohol über Tabak bis hin zum Glücksspiel - abhängig.

[/quote]Apropos Glücksspiel...
In Riddorf wurden 2/3 der Krankenzimmer für Spielsüchtige genehmigt. Das wird ja von den Kassen bezahlt und für MCS-Kranke eher nicht :-(

Ausgerechnet in einem Spezialkrankenhaus, das so dringend für Umweltkranke gebraucht wird. Die Spielsüchtigen könnten in jedem anderen KH behandelt werden, brauchen keine Fliesen, Lehmwände etc.
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Beitragvon Monja » Donnerstag 22. Januar 2009, 11:00

Naja, ich sehe das anders als Sunday u. Maria-M., und bleibe
bei meiner oben genannten Meinung. Denn: Mir tuen DIE leid,
denen so entsetzlich viel Leid zugefügt wird von den Trinkern,
also die Opfer, und nicht die Täter. Die Alkis mögen krank sein,
keine Frage, aber die Geschöpfe, die durch sie leiden müssen,
haben erstens keine Schuld und zweitens ist das was sie erdulden
müssen, viel schlimmer als kranksein. Und sie haben es sich im
Gegensatz zu den Tätern NICHT ausgesucht und NICHT die Chance,
dem zu entkommen. Mein Mitgefühl gilt IMMER den Schwächeren, das
war immer so und wird sich bei mir auch nicht ändern. In diesem
Fall sind nicht die Trinker die "Schwächeren", sondern die, an denen
sie ihre Sucht, ihre Krankheit, ihren Frust, ihre Gewalt ablassen.

Herzlichst Monja
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