In den Niederlanden ist ein Mann nach einem Mordversuch 15 Jahre lang irrtümlich in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik festgehalten worden. Das Gericht von Breda im Süden des Landes ordnete die Freilassung des 65-Jährigen an, der aus Marokko stammt. Er war 1994 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, weil er versucht hatte, seine Frau umzubringen. Anschließend wurde er in die Klinik eingeliefert.
Das Gericht kam zu der Feststellung, der Mann habe zum Zeitpunkt des Mordversuchs nicht unter Persönlichkeitsstörungen gelitten. Er hatte 2007 erreicht, dass er von Ärzten außerhalb der Klinik untersucht wurde. Diese stellten fest, 1994 seien ihm fälschlich Persönlichkeitsstörungen bescheinigt worden. Zugleich attestierten sie ihm Halluzinationen, die jedoch auf die Tatsache zurückzuführen seien, dass er 15 Jahre eingesperrt worden sei.