Hölzer problematisch?

Hölzer problematisch?

Beitragvon PappaJo » Donnerstag 26. Juli 2012, 11:37

Hallo,
habe eine Wohnung gefunden (noch nicht besichtigt) die angeblich lt. Ausschreibung \"bauphysiologisch gesund -ursprünglich für die eigene Nutzung- erstellt werden...\". Da ist Kalkputz an den Wänden!

Aber das Problem sind wohl die Hölzer.
"handgemachten, isolierverglasten Fenster Sipo-Mahagoni verwendet, der nicht mit Herbiziden und Pestiziden -verseucht- ist. Das edle Holz ist von Natur aus fein gewachsen, ölhaltig und resistent." UND "Holzdecke besteht aus kanadischer Red Cedar (rote Zeder), die glatt wie geschliffene Buche und ölhaltig ist, und somit nicht mit lacken bepinselt werden muss. Wenn Lacke verwendet wurden, dann nur osmotische Lacke (keine geschlossene Lacke, die nicht atmen können)."

Die Hölzer gehen wohl nicht bei MCS - wegen dem Ölgehalt!?
Oder hat der Ölgehalt nicht zwangsläufig mit Terpenen zu tun??

Wer kennt sich da aus?
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Hölzer problematisch?

Beitragvon Osmanthus » Donnerstag 26. Juli 2012, 12:31

Kommt drauf an wie alt das Holz ist, wie gut abgelagert und wie es nachher behandelt wurde.
Wenn es nicht zu weit weg ist fahre hin und schnuppere mal.
Wenn es weiter weg ist frag im Forum ob einer das Objekt in Augenschein nehmen kann.

Gruß.

Osma
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Hölzer problematisch?

Beitragvon Sternentaenzer » Freitag 27. Juli 2012, 06:18

Hallo PapaJo,
ich habe eben in meinem alten Chemielexikon (Römpp 1995)unter Zedernöl nachgeschaut. Vielleicht hilft es Dir weiter, ob Du eventuell in der Vergangeheit schon Probleme mit Zedern gehabt hast.
Wenn möglich, dann schau Dir die Wohnung an und halte Dich eine Weile dort auf.
Sternentänzer

Zedernöle

(Cedernöle). Unter den Bez. Zedernblätteröl u. Zedernholzöl werden ether. Öle gewonnen, die verschiedenen botan. Ursprung haben, wobei das sog. Zedernblätteröl unter Thujaöl abgehandelt ist. Beide Öle sind, ebenso wie die verwandten Zypressen- u. Wacholderbeeröle, Koniferenöle. Zedernholzöl ist eine Sammelbez. für ether. Öle chem. ähnlicher Zusammensetzung aus dem Holz verschiedener Zedernarten, insbes. der in Nordamerika heimischen Texas- u. Virginia-Zedern (Juniperus mexicana bzw. virginiana, Cupressaceae), aus deren Kernholz das Öl durch Wasserdampfdest. in einer Ausbeute von ca. 2–4% erhalten wird. Das amerikan. Zedernholzöl ist eine farblose bis schwach gelbliche, ölige Flüssigkeit von würzig-pinienartigem, typ. (Bleistifte!) Geruch, D. 0,940–0,960, unlösl. in Wasser, lösl. in 90%igem Alkohol u. in Ether, die ca. 80% a- u. b-Cedren, Cedrol u.a. Sesquiterpene enthält. Von ähnlicher Zusammensetzung ist chines. Zedernholzöl aus Cupressus funebris. Das v.a. aus Indien stammende Öl der Himalajazeder (Cedrus deodara, Pinaceae) wird nicht nur aus deren Holz, sondern auch aus den unterird. Strünken – u. zwar in einer Ausbeute bis zu 8% – gewonnen. Es enthält ebenfalls überwiegend Sesquiterpene wie Atlanton u. Himachalol-Deriv.; die Ausbeute kann durch Lsgm.-Extraktion erheblich gesteigert werden . Außerdem zeigt es ausgesprochen insektizide Wirkung auf Stechmücken . Weitere Zedernholzöle stammen von der marokkan. Atlaszeder (Cedrus atlantica) u. der Libanonzeder (C. libani, beide Pinaceae) u. Cupressaceen wie der ostafrikan. Zeder (Juniperus procera) u.a.

Verw.: Zur Gewinnung von Cedren u. Cedrolestern, zur Aromatisierung von Seifen, Parfüms u. Haushaltsprod., als Fixateur, medizin. als Expektorans. Eingedickte spezielle Sorten werden in der Mikroskopie als Immersionsöl u. Aufhellungsmittel benutzt, da Zedernholzöl etwa den gleichen Brechungsindex wie Glas hat.
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Hölzer problematisch?

Beitragvon Yol » Freitag 27. Juli 2012, 13:05

Holz muss nicht ein Problem sein. Es kommt auf die Ausgansgsbasis und die Behandlung an. Hölzer haben immer einen gewissen Ölanteil von sich aus. Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Holz und den konzentrieten ätherischen Ölen in Flaschen.

Red Cedar braucht nicht behandelt zu werden - es schützt sich selbst durch seine ätherischen Öle, die auch Motten nicht mögen. Wäre zu prüfen, ob Du dieses Holz verträgst, es riecht etwas - zumindest am Anfang. Mahagoni ist ein Tropenholz und schützt sich auch selber, wie alle Tropenhölzer, braucht keine Behandlung. ABER, es handelt sich um Fenster, da ist wohl ein Lack drauf. Wäre gut zu erfahren, welcher - damit Du prüfen kannst ob unbedenklich.

Kalkputz - unter diesem Begriff können sich auch fertig gemischte Kalkputze befinden, die mittlerweile vom Markt genommen wurden (ist ein bekannter Putz gewesen, leider hab ich den Namen vergessen), weil Bestandteile drin waren, die da nicht rein gehören. Errinnere mich an jemand hier im Forum der damit sein neugebautes Haus für ihn unbewohnbar gemacht hat. Informiere Dich wie der Kalputz heisst, dann kannst Du nachsehen was drin ist. Wenn selber gemischt wurde ist er meist in Ordnung, nur das gibt es heute kaum noch.

In unserem Haus sind die Decken im oberen Bereich aus Holz, aus Douglasie. Douglasie ist eine Tannenart - resistent gegen Schädlinge - dann wenn alle Bedingungen berücksichtigt wurden - worauf wir bei Holz sowieso immer achten. Es gibt für mich keinerlei Probleme mit soviel Holz zu leben, früher bei Red Cedar auch nicht. Allerdings - wir selber behandeln Holz nie, wir wählen es so aus, dass das nicht nötig ist.

Vielleicht kannst Du einige dieser Info's brauchen um zu checken, was für Dich verträglich ist.
Yol
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