mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon Mister Giersch » Dienstag 24. April 2012, 20:55

nehme die interessante Frage von Laryllan aus einem anderen Thema auf und erstelle diesen neuen Thread.


[u] Laryllan:[/u]

[i]Die Frage die ich mir diesbezüglich stelle ist, ob es überhaupt Sinn macht, viel Wasser zu trinken, sofern man eine genetische bedingte Entgiftungsstörung hat (z.B: wenn Giftstoffe nicht wasserlöslich verändert werden können)

Ich habe in den letzten Monaten besagte 3 - 4 Liter getrunken. Mir ging es dabei erbärmlich. Seitdem ich wieder weniger trinke, kann ich zumindest hin und wieder ein paar Stunden auf sein.[/i]
Mister Giersch
 

mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon laryllan » Dienstag 24. April 2012, 20:58

Vielleicht sollten wir erst einmal sammeln, wer das oder ähnliches noch bei sich beobachtet hat. Ich habe nämlich schon häufiger versucht meinen "Wasserdurchsatz" zu steigern und jedes mal ging es mir richtig schlecht damit. Erstaunlicherweise sind auch bei mir warme Getränke (für mich gibts da nur Wasser und Kaffee) wesentlich verträglicher.
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Beitragvon Mister Giersch » Dienstag 24. April 2012, 21:04

bei mir ist es so, dass ich ständig auf die Toilette muss wenn ich sehr viel trinke. kaum getrunken, schon muss ich rennen. weiter bekomme ich starke Symptome wenn ich mit Duftstoffen und Putzmittel in Kontakt gerate. vor allem im Kopf. wenn ich weniger trinke fallen die Symptome auch weniger stark aus. habe ich mehrmals beobachtet. die Nieren spielen dabei eine große Rolle. weiter fange ich durch vieles Trinken an sehr stark nach Schweiß zu riechen.

versuche mal anstatt des Kaffees das hier. schmeckt auch sehr gut.
http://www.naturata.de/de,26afcb8a90edc9578e704f53d86a7dca,e4ec35393cdd2ecdc4962c3a92f5642e,4024297000341.html
nehme als Milchersatz etwas Reismilch.
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Beitragvon laryllan » Dienstag 24. April 2012, 21:10

Geht leider nicht, ich habe eine Zöliakie (mitunter mein kleinstes Problem) und noch so einige andere Dinge. Kaffee ist für mich schon ok (ich habe wirklich schon viel anders probiert), in vielerlei Hinsicht. Das mit dem Schweißgeruch und den gerenne (v.a. Abends und Nachts) habe ich auch, wenn ich viel trinke.
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Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 21:23

Habt ihr denn solchen Durst ?
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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon Clarissa » Dienstag 24. April 2012, 21:28

Also ich vernichte pro Tag ca. 2-3 Liter als pures Trinken und dann noch das was im Gemüse, Obst, Suppe, Brühe, Soße so drin ist. Es kann auch mal etwas mehr werden.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon laryllan » Dienstag 24. April 2012, 21:31

Also ich für meinen Teil kann diese Mengen trinken (3-4 Liter) und Durst habe ich dann auch. Interessanterweise wird der Durst weniger, wenn ich auch Kaffee (statt NUR Wasser) trinke. Dann reichen insgesamt 2 - 2 1/2 Liter Flüssigkeit und mir geht es wesentlich besser. Vielleicht ist noch wichtig zu wissen, dass ich nicht unbedingt zierlich bin :-) Und warme Getränke \"gewinnen\".

Mal ganz blöd:

Wer hat denn von \"euch\" eine Entgiftungsstörung (wasserlöslich) \"amtlich\" bestätigt?
- Editiert von laryllan am 24.04.2012, 21:37 -
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Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 21:47

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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon Harry Voss » Dienstag 24. April 2012, 21:54

"Wer hat denn von \"euch\" eine Entgiftungsstörung \"amtlich\" bestätigt?"

Ich, nicht vom Amt. Von einem renommierten Labor.
"Wasserlöslich" ist meine Entgiftungsstörung nicht;) Sie betrifft verschiedene Entgiftungsabbauwege.

Mein Wasserbedarf: 2-3 l/Tag
Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol geht nicht.
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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 21:58

Die Enzymaktivität bei der Neutralisation von Schadstoffen oder körpereigenen Stoffwechselprodukten

kann anhand der Coffeinmetaboliten im Urin bestimmt werden. Auf diese Weise können

individuelle Variationen in der Aktivierung u./o. Detoxifikation von potentiell toxischen Substanzen,

Karzinogenen und Giften bei Erwachsenen wie auch bei Kindern abgeschätzt werden.

Die bei der Biotransformation von Coffein beteiligten Enzyme CYP1A2 und CYP2A6 (Cytochrom

P450-Komplex, Phase I-Entgiftung), Xanthinoxidase (Phase I-Oxidation) und N-Acetyltransferase

(Phase II-Acetylierung) werden getrennt funktionell untersucht.


http://www.futurebiolab.de/fileadmin/user_upload/Spezielle_Chemie/SpezCh-04-Detoxifikationsassy.pdf
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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 22:00

Der Detox-Test (oder Coffein-Metabolismus) gibt als Ergebnis zurück, wie es um die Aktivität der Entgiftung in Phase I und Phase II steht. Will man genaueres wissen, muss man natürlich die einzelnen Entgiftungsenzyme wie GST einzeln aufschlüsseln, was leider mit hohen Kosten verbunden ist.



GST theta- Entgiftung Phase 2

Die Glutathion-S-Transferasen (GST) gehören zu der Gruppe der Phase II–Entgiftungsenzymen.

Die Labormedizin ermöglicht heute ohne großen Aufwand einen Einblick in die individuelle Entgiftungskapazität der Patienten.

Glutathion-S-Transferase theta katalysiert die Konjugationsreaktion der Kanzerogene Dichlormethan, Ethylenoxid und anderer Verbindungen industriellen Ursprungs. Die GST-theta ermöglicht die labordiagnostische Erfassung ihrer Enzymaktivität. Dazu wird mittels eines Funktionstests ihr Vermögen, eine standardisierte Menge des Substats Methylbromid im Blut zu katalysieren, definiert.

Je nachdem wie hoch der Aktivierungsgrad der GST theta ist, erfolgt eine Einstufung als schneller Konjugierer, langsamer Konjugierer oder Nichtkonjugierer, wobei der schnelle Konjugierer dem physiologischen oder sog. Wildtyp entspricht. Dem Aktivierungsgrad entsprechend werden die Substrate mehr oder minder zügig von der GST theta umgesetzt. Bei einer verminderten Aktivität kann es zu einer Akkumulation und damit zu Schädigungen kommen.

Zusammengefasst gilt: Ist die Aktivität der GST unzureichend, sammeln sich vermehrt Metabolite der Entgiftungsreaktionen der Phase I im Organismus an. Kritisch wird die Situation, wenn es durch die Phase I zu einer Giftung der aufgenommenen Substrate kommt, da nun mit einer verlängerten Einwirkzeit auf die verschiedenen Zellkompartimente zu rechnen ist.


Weiterführende Labordiagnostik
Cytochrom P450 - Entgiftung Phase 1
Gluthation - Entgiftung Phase 2


http://www.ganzimmun.de/seiten/test.php?test_id=970
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mit Entgiftungsstörung viel Wasser trinken?

Beitragvon laryllan » Dienstag 24. April 2012, 22:03

Das meinte ich mit \"amtlich\" :-)

Harry Voss, geht es Dir denn signifikant schlechter, wenn Du mehr als die besagte Menge zu Dir nimmst?

Danke Juliane, das Symptome Forum war lange Zeit mein Begleiter ich habe mich quasi von meiner Quecksilbervergiftung zur MCS inhaltlich hochgearbeitet. Kaffee ist auch ein Antiallergen (wie einige Psychopharmaka auch (wie praktisch, gelle?)) und hilft mir bei vielen Atemwegsproblemen (Schimmelpilze) und einfach generell.

Edit: GSTM1 Deletion habe ich ja, wie knapp 25-30% der Deutschen Bevölkerung, so schätzt man.

VG
- Editiert von laryllan am 24.04.2012, 22:05 -
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Beitragvon Mister Giersch » Dienstag 24. April 2012, 22:22

also ich für meinen Teil habe sehr wenig Durst und muss schauen, dass ich das Trinken nicht vergesse.
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Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 22:36

@laryllan


Verteilung von GSTM1

Bei den gesunden Probanden war das Ergebnis bei Männern und Frauen identisch. 53,6% (n=45) der Frauen und 54,2% (n=32) der männlichen Kandidaten waren für GSTM1 positiv, 46,4% (n=39) bzw. 45,8% (n=27) negativ.

Dissertation Medizin am 11.05.2011 TUM

Seite 63

http://d-nb.info/1014329752/34
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Beitragvon laryllan » Dienstag 24. April 2012, 22:43

\"Etwa 50% der europäischen Bevölkerung tragen eine Deletion des GSTM1 Gens, die für sich genommen keine bekannte pathologischen Bedeutung hat. Bei Exposition mit Fremdstoffen wie z.B. Benzpyren, polyzyklischen Kohlenwasserstoffen kann eine fehlende GSTM1 Enzymaktivität zu einer verstärkten Toxizität aufgrund DNA-schädigender Intermediärprodukte beitragen.\"

Wenn weitere Glutathion S-Transferasen (GSTP1, GSTT1) und/oder [b]N-Acetyltransferasen (NAT2)[/b] ebenfalls genetisch verändert vorliegen, berichten Träger der GSTM1-Deletion über eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber ubiquitären Fremdstoffen.

http://www.ipgd-labore.de/institut-leistungsspektrum/a-z/glutathion-s-transferase-m1/glutathion-s-transferase-m1.html


Jup, ich habe da etwas durcheinander gehauen. Es ist aber auch nicht ganz so einfach da den Überblick zu behalten. Zurück zu unseren Trinkgewohnheiten :-)
- Editiert von laryllan am 24.04.2012, 22:44 -
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Beitragvon Juliane » Dienstag 24. April 2012, 22:47

Sinnvoll sind Gentest in erster Linie, wenn es darum geht, abzuklären, ob man ein Medikament nehmen kann oder nicht.

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/06/27/vorsicht-nebenwirkung-medikamente-koennen-bittere-pillen-werden/

Ansonsten halte ich es mit Venter.
Juliane
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Beitragvon mirijam » Dienstag 24. April 2012, 23:26

Zitat:

\"Schon früh hatte man erkannt, dass chemische Stimulation zu neurogener Entzündung führen kann.

Heute weiß man, dass sensorische Nerven die Neuropeptide Substanz P (SP), Neurokinen A (NA) und das Calcitonin Gene Related Peptide (CGRP) enthalten und dass diese Signalstoffe starke gefäßerweiternde Eigenschaften haben. Direkte Stimulierung sensorischer Nerven erzeugt durch die dadurch veranlasste Ausschüttung dieser Neuropeptide Gefäßerweiterung und Entzündung.

Ein Oberflächenmolekül der Zellen, die neutrale Endopeptidase (NEP), reguliert die neurogene Entzündung wieder runter, indem es die Substanz P wieder abbaut. In der Lunge wird dieses Enzym durch Zigarettenrauch, virale Infektionen und auch Toluen-diisozyanat blockiert (entzündungsverstärkend), während Kortikosteroide (z.B. Kortison) die Menge des vorhandenen NEP erhöhen (entzündungshemmend).\"


http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/05/28/neurogene-entzuendung-und-chemikalien-sensitivitaet/

Enzyme können auch durch Schadstoffe blockiert (gehemmt) werden. Das wäre dann eine erworbene Enzymschwäche. Und wenn die Hemmung irreversibel ist, dann hat man ein Problem.

- Editiert von mirijam am 25.04.2012, 12:04 -
mirijam
 

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Beitragvon mirijam » Dienstag 24. April 2012, 23:29

Und die Kortisonproduzenten freuen sich riesig. ;-)
mirijam
 


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