Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Sonne123 » Mittwoch 4. September 2013, 17:45

Hallo ihr,

wie weit muss man als MCS Kranker von konventionell bewirtschafteten Feldern entfernt wohnen?
Wie weit "fliegen" die Pestizide und übrigen Düngemittel?
Wird an der holländischen Grenze extremer gespritzt (weil die Bauern da evtl. die Düngemittel günstiger in Holland bekommen)?

Vielen Dank und Grüße
Sonne
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Twei » Donnerstag 5. September 2013, 00:23

Ich wohne ca. 500 - 600 m von Äckern entfernt. Diese befinden sich in einer Himmelsrichtung. Es gibt in längeren Abständen mal 1-2 Tage, wo es aus dieser Windrichtung (bei stärkerem Wind) nach "behandelten" Äckern riecht bzw. begleitet wird mit Brennen in den Augen und in der Nase, verbunden mit Kopfdruck bis hin zu Kopfschmerzen. (Es ähnelt etwas "bitterem"?!)
Ähnliches passiert, wenn mein Nachbar seinen Rasen "bestreut" oder in der näheren Nachbarschaft behandelter Mulch ausgebracht wird.

Lüften ist dann nicht möglich und es ist auch schwierig diese stundenlangen Expositionen auf Dauer außerhalb der Wohnung zu halten!

An anderen Tagen kann ich an den oben genannten Äckern eingeschränkt spazieren gehen, da nehme ich diese variierenden Expositionen ebenfalls wahr. Manchmal sind sie mir zu heftig und dann kehre ich schon vorher (ca. 50 - 100 m) um....

Ich glaube nicht, dass die niederländische Grenze das Verhalten der Bauern in Bezug zur Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden beeinflußt.


PS: Trotzdem zweifel ich immer wieder daran, dass die Expositionen aus dieser Entfernung (also von den Äckern) zu meiner Wohnung gelangen. Ich finde aber keine andere Erklärung für diese "Einnebelung". Geographisch gesehen befinden sich die Äcker noch im gleichem riesigen Talkessel, wie meine Wohngegend. Diese "Luft" ist dann hier in allen Straßen verteilt, im ganzen Ortsteil sogar... und nur wenn ich mich von dieser "Himmelsrichtung" einige hundert Meter wieder entferne, ist die Luft wieder anders. Logischer Weise bleibe ich dann möglichst zu Hause und ich gehe garantiert nicht in diese Herkunftsrichtung.... darum kann ich Dir leider keine genaueren/wissentlichere "Angaben" machen....
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 5. September 2013, 10:43

Ich lebe ja ab und zu in Bayern und da habe ich je nach Windrichtung bis zu 3 km Entfernung das Spritzen mit Pestiziden, Fungiziden etc. wahr genommen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Wenn ich den Wind im Rücken habe, kann der Bauer in 200m Entfernung an mir vorbeifahren ohne das ich Probleme bekomme.
Du siehst, das kann man nicht so pauschalisieren.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon hank » Freitag 6. September 2013, 23:36

http://www.umweltbund.de/pestizidfrei_leben.htm

Schlimme Pestizide im Ausland ?


Beispiele üblicher Pestizide in Deutschland:
Maisfläche: "Clio-Super", "Certrol-B", "Kelvin"
Getreide: "Pointer-SX" ,"CCC720","Osiris","Diamant","Ariane-C","Broadway","StompAqua", "Protugan", und viele andere.
.

Hier sind alle Sicherheitsdatenblätter - http://www.raiffeisen.com/sdb/suche_html?kategorie=1&text=&firma=&aenderungenseit=&offset=0
.

Rückstände in Essen oder Trinken sind schlimm und so billigte die WHO nur für einige Substanzen Grenzwerte in der Nahrung. Exponentiell wirksamer sind jedoch inhalative Aufnahmen der Abtriften - durch Erosion, direkt bei Ausbringung und durch starke Verdunstung besonders innerhalb 48h nach Ausbringung.


WHO, Codex Alimentarius: Für welche Substanzen existieren "Grenzwerte" für Rückstände in der Nahrung ? http://www.codexalimentarius.net/pestres/data/pesticides/index.html
.

Wer sich reinlesen möchte - ein Vergleich der Substanzen aus den Sicherheitsdatenblättern und dem CodexAlimentarius zeigt den aktuellen Pestizidirrsinn in Deutschland.
.





.
lg
hank
Die "Dosis macht das Gift" gilt nur bei Substanzen, welche der Körper benötigt. Alles andere ist immer Gift und schädigt.
hank
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Twei » Samstag 7. September 2013, 17:38

Danke hank, das erklärt und bestätigt meine Wahrnehmung. Nur gut, dass es sich bei mir um wenige Felder handelt und der Rest Pferdekoppeln sind ... denn sonst wäre das nicht auszuhalten, wenn da noch mehr Bauern ihr "Ding" verrichten würden.
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Melville » Samstag 7. September 2013, 19:48

Antwort: So weit wie nur möglich. Die Pestizide und Herbizide dampfen nicht nur beim Ausbringen aus, sondern das ganze Jahr über.
Manche werden sogar bei Kälte noch giftiger, Pyrethroide zum Beispiel.
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Sonne123 » Montag 9. September 2013, 15:36

Hallo,

danke für eure Antworten !!

mein Rechner hat eben erst die letzten Antworten aufgebaut, da hatte ich meine Antwort schon abgeschickt, daher habe ich nachträglich noch was in meiner Antwort verändert...

Da ich verzweifelt immer noch nach einer geeigneten Wohnung, kleinem Häuschen suche und die finanziellen Mittel stark begrenzt sind, dürfen bei der Wahl des Wohnortes keine Fehler gemacht werden.

Ich habe in einer eurer Antworten in einem Link gelesen, dass es in ganz Deutschland keine Stellen gibt wo kein konventioneller Anbau stattfindet.
WO kann man dann als MCS Kranker hinziehen, bzw. was sollte man auf jeden Fall beachten???

Gerade spielen wir alle eventuellen Möglichkeiten durch wo es eine gute Möglichkeit gäbe.
Wir überlegen ein altes Haus abzureißen und als 1 - 2 Zimmerhaus wieder aufzubauen. Es ist in einen Hang reingebaut und dahinter ist 200m Wald und danach viele Felder. Nach vorn heraus ist ein See, ca. 250 m breit und dahinter vielleicht 100 m Wald und danach kommen auch Felder.
Links ist ein Dörfchen und rechts einiges an Wald. Auf den Feldern wird leider überall konventiell angebaut. Der Wald ist als Naturschutzgebiet beschildert. Allerdings denke ich mir immer, was bringt es wenn da Naturschutzgebiet ist, wenn da die ganzen Felder sind??

Wie schätzt ihr das ein?
Könnte der Wald was von den Pestiziden abhalten?
Da ja anscheinden überall in Deutschland die Belastung durch konventionellen Anbau besteht und ich ja irgendwo hinziehen muss, würde ich gerne von euch wissen wie ihr das in meinem Fall einschätzt: Kann ich da wieder gesund werden oder ist konventioneller Anbau in dieser Entfernung ein KO Kriterium?
Gibt es eine Zeit in der die Belastung besonders stark ist, z. B. zu bestimmten Jahreszeiten und Uhrzeiten wenn die Felder frisch gespritzt sind?
Bei welchen Wetterlagen wird bevorzugt gespritzt und wann gar nicht bzw. wo kann ich diesbezüglich eine ehrliche Antwort bekommen?

In meiner Kindheit waren wir jedes Jahr 6 Wochen Sommerferien dort.
Könnte ich da Pestizide abbekommen haben und könnte das mitunter MCS bei mir ausgelöst haben oder ist der Zeitraum zu gering?

Was mir generell nicht so gut bekommt ist hohe Luftfeuchtigkeit wegen der Schimmelpilzallergie. Im Haus könnte man das gering halten aber an feuchten tagen ist die Luftfeutchtigkeit am See sehr hoch.
Weiss einer von euch wie viel das gesundheitlich ausmacht?
Als HInweis: Es geht mir an trockenen, sonnigen Tagen am besten, da fühle ich mich richtig gesund (so lange ich keine Chemikalien abbekomme), sonst gehts mir eher schlecht und ich liege viel. Kennt ihr das auch?

Ich versuche mit meinen Fragen hier einzuschätzen ob ich da dauerhaft sesshaft werden kann oder nicht, um wieder so weit es geht gesund/freier von Symptomen zu werden.

Danke und liebe Grüße
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Gundermann » Dienstag 10. September 2013, 17:26

Suche nach Nationalparks und dann nach Wohnraum in unmittelbarer Nähe.
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Twei » Montag 21. Oktober 2013, 08:38

Siehe auch:

Luftreiniger, Gülle - viewtopic.php?f=38&t=19860
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Re: Wie weit von konventionell bebauten Feldern weg wohnen?

Beitragvon Kira » Sonntag 19. März 2017, 19:00

Leben ohne Pestizide

Gibt es pestizidfreie Regionen in Deutschland?


...
Besorgniserregendes Ergebnis für Deutschland - keine pestizidfreie Region

Kein Bundesland konnte uns Regionen, Kurorte, oder Urlaubsziele nennen, wo man einer Exposition durch chemische Substanzen aus Landwirtschaft, Kommunen und Landschaftspflege entfliehen könnte. Menschen die bereits auf kleinste Giftmengen allergisch reagieren, müssen zur Erholung das Land verlassen.
...

http://umweltbund.de/pestizidfrei_leben.htm
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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