Hi Chris86,
hier sind meine Erfahrungen und Vorgehensweisen zum Fliesen erläutert, siehe:
Re: Fliesen - welche Materialien könnt ihr empfehlen? -
viewtopic.php?f=37&t=19892#p115440 .... und folgende Beiträge ....
Meine glasierten Keramikfliesen haben die Maße von ca. 34 cm x 34 cm und sind als Bodenfliesen ausgegeben. Diese verwendete ich auch für die Wände. Seit ca. 8 Jahren halten meine Fliesen auf Boden und an den Wänden ohne Risse oder irgend sonst welchen Schäden; das Gleiche gilt für sämtliche Fugen - seien es die zementbasierten oder die Randfugen mit Acrylverfuger aus der Tube.
Wie groß die Fugenbreite und der Zahnspachtel sein muß, steht häufig auf den Fliesenpackungen; in meinem Falle waren das 8-10 mm. Für den Abstand von Fliese zu Fliese reicht das. Bei den Flächenbeschichtungen gilt diese Dicke aber nur bei "ausgeglichenen" Flächen - also völlig ebene - was nicht Eben ist, wird entweder vorher mit Wand oder Bodenputz ausgeglichen oder bei geringen Unebenheiten mit dem Fliesenkleber.
...Zementärer Fliesenkleber aus dem Baumarkt und Portland Zement - Sand Gemisch haben nach 3 Wochen Trocknung noch schwere 2 Tage dauernde Symptome gezeigt ...
Ja - das ist
ohne eine "Glasschicht" oben auf für MCS-Erkrankte keine gesunde Oberfläche
Wie ich an anderen Stellen schon bemerkte, schützt uns die Glasschicht der glasierten Fliesen vor den Ausdünstungen der Wände bzw. der Wandmaterialien. Erst wenn alles fertig ist, nach ca. 3 Wochen auch die letzten Fugen trocken sind, ist die Wand ausreichend versiegelt. Besser sind immer 2-3 Monate Ausdünstungszeit nach Renovierungsarbeiten - was aber die "Not" seltenst zuläßt
Wichtig ist auch, dass ohne Putzmittel oder Putzmittelrückständen gearbeitet wird. Solche Duftreste verbleiben sonst im Fugenmaterial. Maurer benutzen immer ihre gleichen Eimer und Schwämme, und verbringen so diese Reste dann in die neuen Materialien
Hier noch einmal ein Kurzplan für die Arbeitsphasen:
Grundsätzlich:
- Aufgebrachte Materialien dürfen nicht durch die Heizung trocknen sondern trocknen durch ihre eigenen Inhaltsstoffe in Verbindung mit Wasser bzw. ihrer chemischen Reaktion. Deshalb sollte nur ein bis 2 Fenster auf Kipp sein, kein dauerhafter Durchzug und eine Temperatur im Raum von mindestens ca. 10 Grad. Also nicht bei Außentemperaturen unter 5 Grad arbeiten
Selbstverständlich kann und sollte auch mal alle paar Stunden "Stoßgelüftet werden" - also alle Fenster kurzzeitig geöffnet - um die Feuchtigkeit aus dem Raum zu lassen
1. Arbeitstag: Vorbereitung
Flächen Schlämmen und 1-2 Tage trocknen lassen - oder bei guten Untergründen kann auf Schlämmung verzichtet werden - aber sicher ist sicher
2. Arbeitstag: Verfliesen
Diese Tage solange wiederholen, bis alle Flächen verfliest sind .... und dann 1-2 Tage trocknen lassen...
3. Arbeitstag: Verfugen
Mit zementären Fugenmaterial die Fugen füllen ... - die Wand-/Bodenränder (Raumkanten) ausgenommen
.... und dann ein paar Stunden trocknen lassen... - am nächsten Tag kann die Heizung langsam wieder auf Raumtemperatur gestellt werden.
4. Arbeitstag: Raumkanten flexibel verfugen
- diese können ein paar Tage später mit Acrylverfuger, Silicon oder extra weichem Kalkputz verfüllt werden - je nach "Verträglichkeit" (Kaklputz kann auch schon am gleichen Tag, also dem 3.Arbeitstag, verfüllt werden).
Es wurden insgesamt sehr viele Liter Wasser in die Wand verarbeitet. Durch die glasierten Oberflächen kann kein Wasser verdunsten. Das ganze Wasser muß nun aus den schmalen verfüllten Fugen verdunsten. So etwas dauert grundsätzlich bei normaler Raumtemperatur mindestens 2-3 Wochen.
Letztendlich wird während dieser Trocknungs-/ Abbindungsphase ein gewisser Geruch im Raume stehen. Gesundheitliche Probleme werden die Folge sein ....
Darum finde ich ein 2-3 Monate Warten zur Raumnutzung für vernünftig
Genauso sehe ich das auch mit den Ausführungen der Arbeit ... diese sollten eigentlich Fachleute tätigen und keine an MCS-Betroffene Personen
Ja Chris86,
ohne Maurertätigkeiten gäbe es z.B. noch die Möglichkeit Alutapeten zu verwenden ... oder eventuell ein Metall-Ständerwerk vor die Wände zu setzen und alles mit Glasfenstern zu verschließen ...