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Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Samstag 18. Juni 2016, 23:03
von Marlon
Hallo,

Da bei mir in den nächsten Monaten wohl wieder ein Umzug ansteht, habe ich eine Frage zu (Tapeten) Wandfarben.

Ich reagiere stark auf Duftstoffe allgemein, und unspezifisch auf allerlei "Chemiezeugs". So ganz kann ich das nicht greifen worauf ich mehr oder weniger stark reagiere.

Ich schätze mal das in der neuen Wohnung Raufasertapete weiß gestrichen wird, mit normaler Baumarktfarbe. Da dürfte ja wohl u.a. auch Isothiazolinone enthalten sein oder dergleichen.
Wenn die Farbe komplett ausgetrocknet ist (vielleicht nach max. 2 Monaten ? ), dürfte doch wohl das Unverträglichkeitsrisiko ziemlich minimiert sein..?
Oders anders gefragt. Selbst die schlimmste Farbe auf die man reagieren könnte, müßte doch nach Trocknung nicht mehr wahrnehmbar sein für den Körper..?
Oder könnte man noch nach Monaten/Jahren auf die "schlimme/schlechte Farbe reagieren..?

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Sonntag 19. Juni 2016, 10:38
von gurux
Hallo Marlon,

die Frage kann ich dir leider nicht 100% beantworten. Wie du schon sagst ist die Reaktion des Körpers unspezifisch. Farbe im allgemeinen trocknet schon schnell ab, d.h. aber leider nicht dass du keine Probleme hast. Ich selber würde behaupten dass Farbe nicht mein Problem ist, aber dennoch verdächtige ich sie immer als erstes, weil es halt auch eine große Fläche ist. Wenn Du sicher gehen willst, solltest Du probieren die Farbe selber zu stellen. Kreidezeit kannst ich z.b. drin baden. Ich hatte bei meinem letzten gescheiterten Versuch mit dem Vermieter Caraparol Sensivitv vereinbart. Die hat mir am Anfang auch Probleme gemacht, war aber nach ein paar Wochen OK. Probleme hatte ich aber trotzdem, URsache unbekannt.

Kommst Du den mit den anderen Sachen in der Wohnung wie Parkett, etc. zurecht?
Viel Erfolg!
G

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Sonntag 19. Juni 2016, 13:55
von Twei
Siehe auch hier:
Re: Wohnung die 7. - viewtopic.php?f=37&t=22114&p=125061#p125061

Außerdem kann es sein, dass die Farbe Deine MCS so sehr verschlechtert, dass Du in Zukunft noch mehr Probleme bekommst und noch weniger Materialien verträgst. Ein "Auszug" aus der Wohnung ist dann meist vorprogrammiert. Deshalb ist es besser Fehler von Anfang an zu meiden, siehe auch:

Brainstorming: plötzlich MCS und nun? - viewtopic.php?f=37&t=18986

Am Besten sind glasierte Fliesen im ganzen Raum bzw. Wände und Boden; die Decke sollte nur mit einer Kalkfarbe gestrichen sein .... oder die alte bisherige Farbe an der Decke komplett rein waschen und reiben.....

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 09:42
von Marlon
Ich vertrage so viele Sachen nicht, das ich fast nichts aus/einschließen kann...

Als die Problematik vor 4 Jahren mit dem Einzug in eine neue Wohnung begann, hatte ich bis dahin NUll Probleme mit Unverträglichkeiten/Allergien. Als dann unmittelbar vor Einzug die Wände und Türen/Türrahmen neu gestrichen wurden, kippte mein Körper scheinbar um.
Noch merkwürdiger fand ich das das Schlafzimmer der einzige Raum war, wo es gut war. Dort wurde keine neue Wandfarbe verwendet. Der Lack für die TÜRRAHMEN allerdings schon.
Dann müßte es ja Ergo an der Wandfarbe gelegen haben, wenn es im einzigen Raum wo nicht neu gestrichen wurde besser wurde.

Unverständlich fand ich aber dann, das es mir nach abreißen der Tapeten in der alten Wohnung und neu Tapezieren mit Bio farbe keinen deut anders/besser ging. Vielleicht wars dann doch der Lack an den Türrahmen, aber wieso wars dann im Schlafzimmer besser..??


Nach dem dann uvermeidliche Umzug, (nach 3 Jahren, es wurde nicht besser) in die aktuelle Wohnung, wurde es sogar noch schlechter.
Denn auch hier wurde z.b. vor Einzug neu gestrichen.

Was ich aber auch hier überhaupt nicht verstehe, das es keinerlei Veränderung meiner Symptome gegeben hat, als ich auch hier wieder neu tapezieren ließ und die Wohnung mit der Farbe Bio Sylitol Innen streichen ließ. Habe sogar während des tapezierens und streichens in der Wohnung geschlafen und es war ok. Zumindest nicht schlechter als sonst.

Wenn es an der Farbe liegen würde, müßte es doch irgendeine Veränderung nach neu tapezieren geben..??

- Entweder sofort noch schlechter, weil die neue Farbe frisch ist und ich auch die Bio Farbe nicht vertrage..!?
- Oder besser, weil die alte "Baumarktfarbe" runter ist und die Bio Farbe ohne Konservierungsstoffe etc. ist..!

Aber absolut gleichbleibend, ohne irgendwelche Veränderungen..? Das finde ich komplett unlogisch, als wenns noch ein seperates Problem geben würde, was nichts mit Wandfarben zu tun hat.
Nur, wenn es nichts mit Wandfarben zu tun hat, wieso ist es dann in der vorherigen Wohnung (da wo alles begann) aufgetreten wo ich das erste Mal nach 10 Jahren mit einer frisch renovierten Wohnung in Berührung kam..?

Mir fällt ansonsten hier nur noch der PVC Boden ein (in 4 von 5 Räumen verlegt), der stinkt/riecht ziemlich deutlich. Warum auch immer.
Gut, nicht alles was riecht muß auch "Gefahr" bedeuten, wenn man kocht riechts ja auch und ist nicht schlimm.

Aber das man auf einen PVC Boden reagieren kann..? Der liegt hier in der Wohnung schon seit über 4 Jahren und müffelt vor sich hin. Besonders als ich in einem Raum den Teppichboden entfernte der jahrelang darüber lag.
Als wenn er durch den Teppichboden nicht "ausdünsten" konnte, und es jetzt "fleißig" nachholen möchte...

Da es mir hier immer schlechter geht, muß ich unziehen. Auch wenn ich, wie z.b. bei den Wandfarben, keine Ahnung habe worauf ich konkret reagiere...Schwierig, wie bei so vielen anderen wahrscheinlich auch

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 12:26
von Elke
PVC ist voll mit Weichmachern. Ein neuerer PVC-Boden ist ein KO-Kriterium für einen chemikaliensensiblen Menschen. Erst wenn der Bodenbelag so alt ist, dass er bricht wenn man ihn biegt, dann wird er kaum noch ausdünsten...
Aber wenn du den Boden jetzt noch riechst, dann weißt du, wo (unter anderem) deine Probleme herkommen.

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Juni 2016, 18:22
von gurux
Hi,

klar kann es der Boden sein. Deine Frage zielt aber auch darauf ab, dass es unlogisch ist bzgl. der Wandfarbe. Kenne ich nur zu gut. Ja wenn das schlafzimmer geht und der Rest nicht. Dann muss es nach der Logik die Wandfarbe sein. Ich bin aber auch schon x-mal daran gescheitert die Ursache zu finden. Zwei Faktoren spielen wohl noch eine Rolle die es sehr schwer machen.
1. Zeit, die Stoffe reagieren halt. Sachen die am Anfang nicht gehen, werden mit der Zeit besser. Leider gilt das auch andersrum. Beispiel, ich hatte mal Bodenöle getestet. Also Töpfchen neben das Bett und probiert. Alles gut. Als ich dann den Boden habe machen lassen, hat das Zeugs großflächig reagiert. Man nennt das auch Trocknung. Die Abbauprodukte gingen gar nicht. Nach zwei Monaten war der Spuck vorbei, allerdings bin ich auch nie ein eingezogen.
2. Räumliche Trennung, das Zimmer vergleichen geht nur eingeschränkt weil die Luft sich halt überall verteilt. Selbst wenn die Tür zu ist, kannst Du nicht ausschließen das die Stoffe in den Raum diffundieren.

Meine aktuelle Wohnungsversuch ist komplett gefliesst. Dennoch habe ich Probleme. Wohnen tue ich in einer Laminatwohnung. Liegt es nun an der Farbe oder an was denn sonst?

Viel Erfolg,
G

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Dienstag 28. Juni 2016, 08:15
von Twei
... Aber das man auf einen PVC Boden reagieren kann..? Der liegt hier in der Wohnung schon seit über 4 Jahren und müffelt vor sich hin. Besonders als ich in einem Raum den Teppichboden entfernte der jahrelang darüber lag.
Als wenn er durch den Teppichboden nicht "ausdünsten" konnte, und es jetzt "fleißig" nachholen möchte...


Die Ausgasungen verfangen sich dann mehr in den Teppich. Ebenfalls verhindert der Teppich die direkte Aufheizung des PVCs und des Leimes ... - je höher die Temperaturen, um so höher die Expositionen ;)

Trotzdem wird der Raum extrem belastet; zumal die üblichen Teppiche ebenfalls Brandschutzmittel, Pestizide und andere Chemikalien enthalten.

- Eine weitere Quelle könnte der Fußboden sein und zwar wenn dieser nicht aus "Stein" ist. Dann wird bei Pressspan noch mehr Leim vom Leimholz ausgedünstet. Zudem kommt noch die Ausdünstung von Formaldehyd, das auch bei normalen Dielenboden, Wandtapeten und Holzmöbeln freigesetzt wird.....

Bei MCS ein permanenter Verschlechterungsfaktor der Gesundheit :(

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Samstag 2. Juli 2016, 19:26
von PappaJo
@Marlon

Beim nächsten Tapezieren würde ich die einfache Rauhfaser von Erfurt testen, die kenne ich noch nicht.
http://www.obi.de/decom/product/Erfurt_ ... ageSize=72
http://images.obi.de/PROD/DE/document/6 ... heet_1.pdf

Je nachdem würde ich auch testen, auf die trockene Tapete Alabaster-Gips dünn drüber ziehen. Sperrt auch ein wenig ab und die Wand wird zum Streichen schön glatt und eben. Man kann ja im Anschluß glatt schleifen und dann streichen.

Aber lt. Deklaration mit blauem Engel und TÜV-Nord - PVC-FREI!!! Die meisten "normalen" Tapeten enthalten PVC. Zu verkleben mit Auro Tapetenkleister Nr. 389 - ohne ZUSÄTZE!!! Dick anrühren! Bei Methylan sind Zusätze drin, auch wenn es nicht drauf steht.

Als Farbe verwende ich Kreidezeit Leimfarbe, das ist ein Pulver zum anrühren - ohne ZUSÄTZE!!! Auch die Pigmente vertrage ich gut.

Holztüren und Zargen kann man mit Alufolie bekleben, Auro dick anrühren! Damit die Farbe auf dem Alu nicht stinkt bzw. reagiert, die Alufolie mit einer Schicht Auro-Kleister einpinseln, trocknen lassen, Leimfarbe schnell und mit einem Strich drüber. Damit sich der Kleister nicht löst, aufweicht. Auf die getrocknete Farbe kann man am besten Alabaster-Gips einmal dünn drüber ziehen.

Im Anschluß wenn trocken (nach einem Tag) kurz anschleifen und mit Leimfarbe streichen. Ist zwar nicht Wasserfest und man sollte nicht dagegen schrammen aber besser so als die üblen Holzgerüche ertragen. Das ganze lässt sich zu dem einfach entfernen. Man hat nur den hohen Aufwand beim verkleiden.

Man muß nur aufpassen, das die Tür und der Rahmen durch den Materialauftrag genug Spiel hat, damit die Tür schließt!

Re: Verträglichkeit von Wandfarben

BeitragVerfasst: Mittwoch 4. Oktober 2017, 18:23
von shadow
soviel zur Verträglichkeit von Wandfarben ...
Do 31.08.2017 | 21:45 | Kontraste


"Blauer-Engel"
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Gütesiegel bei Wandfarben wertlos

Dem "Blauen Engel" vertrauen viele Verbraucher, wenn sie schadstoffarme Farben oder Reinigungsmittel suchen. Doch wer das Kleingedruckte liest, stellt schnell fest: In vielen dieser Produkte stecken gesundheitsschädliche Konservierungsmittel, so genannte ISOTHIAZOLINONE. Seit Jahren werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen diese Konservierungsmittel schwere allergische Reaktionen bei Verbrauchern auslösen. Trotzdem tragen Wandfarben und andere Produkte mit dem Allergieauslöser immer noch das Siegel "Blauer Engel". Verbraucher fühlen sich getäuscht und Experten fordern Konsequenzen.
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https://www.rbb-online.de/kontraste/arc ... rtlos.html