Durch MCS in die Einsamkeit verbannt

Durch MCS in die Einsamkeit verbannt

Beitragvon Silvia K. Müller » Donnerstag 29. Mai 2008, 17:45

Es regnet und es ist neblig, klamm, kalt, kein Wetter, bei dem man gerne vor die Tür geht. Trotzdem den ganzen Tag draußen zu verbringen ist eine Herausforderung, die niemand freiwillig annimmt. Es gibt Menschen in unserer Gesellschaft, die keine andere Wahl haben. Nicht, weil sie draußen ihre Arbeit verrichten müssen oder sie kein Geld für vernünftigen Wohnraum hätten, nein, dass ist nicht das Problem. Die Rede ist von Menschen, die so schwer auf minimale Spuren von Alltagschemikalien reagieren, dass ihnen kein Aufenthalt in einem Haus oder auch nur in der Nähe von Ansiedlungen möglich ist. Das gibt es nicht? Doch, diese Menschen gibt es leider in unserem Land, und anderswo auch.

Lest dazu im CSN Blog: Mona, die Glasprinzessin – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/29/mona-die-glasprinzessin-ein-einsames-leben-mit-wind-und-wetter/
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Silvia K. Müller
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Durch MCS in die Einsamkeit verbannt

Beitragvon Analytiker » Dienstag 3. Juni 2008, 17:14

Es ist schon extrem, welche Steine man schwerkranken Umweltgeschädigten zu allem Leid zusätzlich in den Weg legt. Es ist schlimm genug, dass einem als MCS-Kranker jegliche Hilfe verwehrt wird. Das Problem mit dem Wohnraum ist massiv vorhanden, daher ist dringendes Handeln erforderlich. Am schlimmsten sind MCS-Kranke mit gleichzeitiger Elektrosensibilität betroffen. Aber die Behörden glänzen lieber durch Passivität. Ich wünsche den dafür verantwortlichen einmal einen Tag mit MCS-Beschwerden!

Die Herren in ihren schicken Büros können sich doch nicht wirklich vorstellen, was es bedeutet an Chemikaliensensitivität erkrankt zu sein und ins gesellschaftliche Abseits gedrückt zu werden. Würden die lieben Beamten angemessen handeln, könnte dies so manchem MCS-Kranken den Arbeitsplatz oder die Wohnung erhalten.
Analytiker
 

Durch MCS in die Einsamkeit verbannt

Beitragvon Yol » Dienstag 3. Juni 2008, 23:54

@ Analytiker,

Wer mit dem Hintern im Trockenen sitzt, fühlt sich nicht verpflichtet an andere zu denken, die im Regen stehen. Auch ist hier das gesamte durchwachsenen System in der Verantwortung, von oben her.

Um mit MCS zu überleben, ist Einsamkeit in irgendeiner Form immer vorhanden. Wohnen können wir eigentlich nicht unter "normalen" Menschen, nur mit Kompromissen in MCS-WG's oder Siedlungen, was allerdings wieder einer Ghettosituation ähnlich wäre (sozial), aber uns nicht schaden würde. Oder glaubst Du ernsthaft daran, dass sich die Gesellschaft dahingehend ändern wird, dass wir leben können, frei atmen können? Zum Miteinander wäre aber ein Umdenken und Handeln zwingend.

Die meisten, denen es noch ausnehmend gut geht, sehen dazu keine Veranlassung. Freiwillig ändert der Mensch nichts, was ihm bequem ist. Der Mensch hat bisher bewiesen, dass er vorwiegend fähig ist, nur aus der Katastrophe heraus zu lernen, meistens auch nur für kurze Zeit. Für uns wird es noch eine Weile schlechter gehen (siehe expandierende Duftstoffindustrie). Gerade aber dieser Misstand birgt einen Hoffnungsschimmer, denn hier wird tatkräftig dafür gesorgt, dass massenhaft Nachschub an MCS-Kranken produziert wird. Irgendwann gibt es zuviele davon und man kann diese Masse nicht mehr ignorieren.
Schade nur, dass heute so viele bereit sind, diesen extrem hohen Preis für die Zukunft zu bezahlen. Doch mangels Informationen heisst es auch hier: denn sie wissen nicht was sie tun.
Würden die Entscheidungsträger ihre Hausaufgaben machen, wäre uns geholfen, den vermeidbaren Zukünftigen auch...Man stelle sich vor, sie hätten wie andere Politiker auch,den Aufklärungsmonat Mai für MCS auch dafür benutzt.
Yol
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