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guter Ratschlag oder was

BeitragVerfasst: Sonntag 4. September 2011, 15:23
von darkat
Vorgestern war ich im Inst. f. med. Diagnostik, ich war telefonisch angemeldet zur Blutentnahme für einen LTT.

Ihr glaubt nicht was passiert ist.

Natürlich hatte ich schon am Telefon um einen „Blutentnehmer“ ohne Parfüm gebeten. Die Dame in der der Empfangshalle war äußerst hilfsbereit und freundlich und als ich ankam rannte sie sofort los, um einen Labormenschen ohne Parfüm zu holen.

Alles in allem dauerte es dann fast eine Stunde, bis ein solcher gefunden wurde.
Ich wartete draußen vor der Tür, denn es gingen hier dauernd andere, parfümierte, Patienten aus und ein. Eine weitere Person, die 10m weit roch, kam mehrfach nach draußen u. erklärte mir immer wieder, dass es im ganzen Haus niemanden ohne Parfüm gibt.

Das ganze gipfelt in dem Rat,[b]mir doch das Blut lieber in einer MCS-Praxis entnehmen zu lassen.[/b]
Dass es eine solche selbst in Berlin nicht gibt, wurde sehr skeptisch aufgenommen.


Leider kam mir erst auf dem Nachhauseweg ein weiterer Gedanke.
Man stelle sich mal vor, man würde einem Rollstuhlfahrer empfehlen, sich doch lieber in eine Praxis für Querschnittsgelähmte zu begeben, da man auf Rollstuhlfahrer nicht eingerichtet sei. Also wenn das keine Diskriminierung ist, dann habe ich nichts verstanden.
Bei mir dauert es manchmal etwas, bis ich merke, dass ich eigentlich beleidigt wurde.

guter Ratschlag oder was

BeitragVerfasst: Sonntag 4. September 2011, 15:40
von Clarissa
Ja Berlin die Hauptstadt ist bestens bestückt für MCS-Kranke. das ist kein Witz, das ist Ultraschwarzer Humor. Echt dreist, frag doch mal wo es in Berlin so eine Praxis gibt, ich kenne keine!

guter Ratschlag oder was

BeitragVerfasst: Sonntag 4. September 2011, 19:25
von darkat
Ja, ich habe gefragt, dann sagte man mir, ich müsse nur im Internet nachsehen.
Ich antwortete, dass ich diese Idee auch schon hatte, und interessanterweise trotz intensiver Suche nichts gefunden habe.
Voraus ging eine noch unangenehme Diskussion über Duftstoffe.

Klar, diese Dame sprach nicht stellvertretend für das Institut, die anderen waren sehr nett, eine brachte mir später einen Zettel mit der Adresse von Walt raus. (Ich weiß gar nicht, praktiziert er noch?).


Ich stelle immer wieder fest, dass ich auf manche Sprüche einfach nicht vorbereitet bin, erst recht nicht, wenn einem Parfüm das Hirn vernebelt.
Gut, meine Schlagfertigkeit hatte schon durch diese Situation gelitten, es war wie ein Déjá-vu.
Vor ein paar Jahren im Winter brachte ich meinen Vater in die Notaufnahme eines Krankenhauses, ich musste dann bei deutlichen Minusgraden draußen vor dem Krankenhaus auf ihn warten, weil das Rasierwasser einer anderen Person im Wartebereich, mir die Knie wegsacken ließ. (Als sich dann noch ein Raucher neben mich stellte, hat der meinen Frust explosionsartig abbekommen).
Und dann überlegt man natürlich, was ist eigentlich, wenn man selbst Hilfe braucht?


Ach, ich kann noch einen drauf setzen: erst letzte Woche bat ich wie üblich jemanden in einer Tankstelle, für mich zu tanken.
Der Typ nahm mein Geld und ging extrem schlecht gelaunt mit mir raus, und erklärte mir dann, dass ich das Autofahren bleiben lassen muss, weil ich nicht selber tanken kann.
Sein Trinkgeld für diese Aktion behielt er gleich ein, indem er das Tanken abbrach, bevor die eigentliche Summe erreicht war.

guter Ratschlag oder was

BeitragVerfasst: Sonntag 4. September 2011, 19:57
von Juliane
Blutentnahme im do it your self-Verfahren:


Innerhalb des Probengefäßes dieses Typs (z. B. Vacuette®, Vacutainer®) herrscht von vornherein ein Unterdruck. Wird es auf den mit der Punktionskanüle verbundenen Adapter gesteckt, wird durch diesen Unterdruck das Blut angesaugt. Ein Vorteil dieses Systems ist, daß die angesaugte Blutmenge konstanter ist als bei der Monovette. Nachteil gegenüber dem Aspirationssystem ist, dass der aufgebaute Unterdruck zur Blutentnahme nicht variiert und den Venenverhältnissen angepasst werden kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Blutentnahmer%C3%B6hrchen


Bei einer Butterfly ( englisch für Schmetterling) handelt es sich um eine spezielle Kanüle mit angeschlossener Leitung, die in ihrer äusseren Form einem Schmetterling ähnelt. Eine Butterfly-Kanüle besteht aus einer dünnen, kurzen Stahl-Hohlnadel, flexiblen Kunststoffflügeln (daher der Name), einem einige Zentimeter langen Kunststoffschlauch und einem Luer-Lock-Anschluß.



Die Butterfly wird eingestochen

in ein Blutgefäß
- zur Blutentnahme
http://www.pflegewiki.de/wiki/Butterfly

http://www.labomed.de/_downloads-berlin/Richtig-Blutabnehmen.pdf

guter Ratschlag oder was

BeitragVerfasst: Freitag 9. September 2011, 11:20
von Shafira
Hallo Darkat!

Oh, solche Situationen kenne ich auch zu genuege... Auf der anderen Seite hatte ich neulich die ERfolgssituation auf der Arbeit.
Einer der Chefs fing an mich zu mobben, aber extremst...
Daraufhin bin ich zu einem anderen gegangen und habe ihn gefragt, ob ich mir das die 6 Monate, wie laut gesetzt angucken muss, bevor ich ihn wegen Diskriminierung Schwerbehinderte anzeige, oder ob er gleich mit ihm reden moechte...
Wenige Tage spaeter war genau dieser Chef zuckersuess. Wenn auch ned ehrlich, aber er zwickt wenigstens die Po-Backen zam! :-D

Also, Kopf hoch!
Ich bi leider auch immer viel zu langsam um sofort zu reagieren. Ausserdem moechte ich ned, dass es so aussieht, als ob ich mich hinter der Behinderung verstecken wuerde. Aber manchmal... da ist es schon gut, wenn man sich daran erinnert...

GLG