Prof. Dr. med. Wiesmüller ?

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Beitragvon Schnaufti » Donnerstag 11. August 2011, 18:20

Ich soll zum Gutachten zu Prof. Wiesmüller, Air Umwelt GmbH.
Das was ich gefunden habe hört sich nicht gut an.
Hat jemand Erfahrung mit ihm?

LG
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Beitragvon Astwerk » Donnerstag 11. August 2011, 18:41

Hast Du den Namen schon in die Suchfunktion im Forum gesteckt?
Müsste eíniges kommen.
Nicht so toll:(
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Beitragvon Schnaufti » Donnerstag 11. August 2011, 19:36

da hatte ich schon geschaut, danke
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Beitragvon Stier » Donnerstag 11. August 2011, 22:21

Zu Dr. med. Wiesmüller gibts Einiges im Forum.

Er ist zur Zeit Leiter des GESUNDHEITSAMTES in Köln - Ahteilung Hygiene und Umweltmedizin

Aus Insiderkreisen ist bekannt: Psycho-kiste lässt grüßen

Wer hat denn veranlasst, dass du ausgerechnet zu diesem Gutachter sollst?
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Prof. Dr. med. Wiesmüller ?

Beitragvon Palau » Donnerstag 11. August 2011, 22:31

Aufgrund seiner vielen getätigten Äußerungen/Publikationen zu Umwelterkrankungen (z.B. SBS und MCS), die z.T. auch hier im Forum nachzulesen sind, würde ich Prof. WIESMÜLLER als Gutachter "wegen Befangenheit" ablehnen.

Anbei ein Beispiel, das ich an anderer Stelle schon einmal eingestellt habe:

http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/abstract/ArtikelId/6981


Übersichtsbeiträge

"Genetische Disposition" und Multiple Chemische Sensitivität (MCS):

Stand des Wissens und Konsequenz für die molekulargenetische Diagnostik

Gerhard Andreas Wiesmüller; Klaus Zerres; Wibke Weißbach; Wolfgang Dott; Thomas Eggermann
Korrespondenzautor: Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Andreas Wiesmüller, Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Universitätsklinikums Aachen, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen; E-Mail: ga.wiesmueller@post.rwth-aachen.de

Zusammenfassung KB Volltext

Bei der Multiplen Chemischen Sensitivität (engl.: Multiple Chemical Sensitivity; MCS) handelt es sich um eine von den Betroffenen mit Chemikalienexpositionen assoziiert "erlebte" Empfindlichkeit, die durch rezidivierende Symptome mehrerer Organsysteme charakterisiert ist.

Die gesundheitlichen Beschwerden werden auf die Exposition einer Vielzahl chemisch nicht verwandter Stoffe zurückgeführt, deren Konzentrationen weit unterhalb derer liegen, die in der allgemeinen Bevölkerung zu gesundheitlichen Störungen führen.
Die Pathophysiologie von MCS ist nach wie vor ungeklärt.
Erklärungsansätze kommen aus unterschiedlichsten Disziplinen.
In wie weit "genetische" Faktoren von Bedeutung sind, ist derzeit weitgehend unklar und Gegenstand diverser Studien und Diskussionen. Nichts desto trotz werden ungeachtet der unzureichenden Datenlage bereits jetzt den Betroffenen genetische Tests zu Faktoren angeboten, für die eine Beteiligung an der Ausprägung von MCS funktionell vorstellbar ist.
Auch dienen die entsprechenden "Laborergebnisse" als Grundlage für Befunde und Interpretationen, die nach derzeitigem Stand des Wissens nicht haltbar sind und für die Betroffenen – neben dem Kostenaufwand – eine Irreführung in der Suche nach der Ursache ihrer Erkrankung darstellen.
Aufgrund der vorliegenden Datenlage und des aktuellen Wissensstandes zu genetischen Dispositionen von MCS "sind genetische Testungen zur Zeit nicht sinnvoll und deshalb nicht zu empfehlen".
Palau
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Beitragvon Palau » Donnerstag 11. August 2011, 22:39

DR. WIESMÜLLER

ZITAT von Dr. Wiesmüller im Zusammenhang mit einer Schadstoffproblematik (VOC-Problematik) nach Bezug eines Schulneubaus.

Diese Feststellung des Experten Wiesmüller verbreitete der Schulleiter anschließend in einem Elternbrief.


„NICHT die RAUMLUFT schädigt die Kinder, sondern die
VERUNSICHERUNG, die durch die permanente Diskussion darüber ausgelöst wird.“

Zudem hatte Dr. Wiesmüller als involvierter Experte dieser Schadstoffproblematik im Schulgebäude schriftlich mitgeteilt, dass in den Klassen, in denen viele Schüler/innen über „Befindlichkeitsstörungen“ geklagt hätten „PSYCHO- SOZIALE FAKTOREN“ im Spiel gewesen seien.
Palau
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Beitragvon Palau » Donnerstag 11. August 2011, 22:48

Seit 2005 (s.Beitrag unten) wird Professor Wiesmüller wohl kaum was an seiner Einstellung und seinen Erkenntnissen bezüglich Umwelterkrankungen geändert haben.
Vielleicht sollte man ihm mal die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Prof. Martin Pall auf den Schreibtisch legen.
Ist natürlich fraglich, ob er sie auch lesen wird.




Wiesmüller, Dott - Somatisierungsstörungen - 02.08.2005


Syndrome in der Umweltmedizin: Varianten von Somatisierungsstörungen?

Syndromes in Environmental Medicine: Variants of Somatoform Disorders?

G. A. Wiesmüller1, H. Ebel2,3, C. Hornberg4,5
1Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Universitäts-klinikums der RWTH Aachen (Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. W. Dott)
2Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie/Psychosomatik des Klinikums Ludwigsburg (Ärztl. Direktor: PD. Dr. med. H. Ebel)
3Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H. Saß)
4Institut für Hygiene der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H. Bösenberg)
5Institut für Hygiene der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. H. Idel)

Zusammenfassung:
Zu den "umweltmedizinischen Syndromen" Multiple Chemical Sensitivities (MCS), Idiopathic Environmental Intolerances (IEI), Sick Building Syndrome (SBS, Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Candida-Syndrome (CS) und Burnout Syndrome (BS) fehlen bisher fundierte wissenschaftliche Kenntnisse zu Ätiologie, Pathologie, Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Prognose.

Ein kritischer Vergleich der Syndrome verdeutlicht, dass eine wissenschaftlich befriedigende Abgrenzung nicht gelingt.

Deutliche klinische Ähnlichkeiten weisen die umweltmedizinischen Syndrome mit den "Somatisierungsstörungen" auf.

Darüber hinaus gibt es noch folgende Erklärungsmöglichkeiten für die Existenz der umweltmedizinischen Syndrome:

Sie sind (1) ein bisher unzureichend verstandenes komplexes Zusammenspiel von Umweltbelastungen, individuellen Prädispositionen, psychischen Einflussfaktoren sowie Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozessen, (2) ein durch Kultur und soziale Strukturen bedingter/begünstigter Dysstresseffekt und/oder (3) eine iatrogene Determinierung.
Eine umfassendere und den komplexen klinischen Erscheinungsformen besser gerecht werdende Charakterisierung ist längst überfällig.
Obwohl derzeit keine wissenschaftlich validierten Diagnose- und Therapieverfahren und prophylaktischen Maßnahmen vorliegen, wird dennoch in der Praxis eine kaum überschaubare Anzahl unterschiedlichster, zum Teil nicht validierter Verfahren eingesetzt.

Hier bedarf es dringend einer wissenschaftlichen Überprüfung.
Bis zur endgültigen Charakterisierung der Syndrome sollten die Syndrombegriffe nicht als vermeintliche Krankheitsbegriffe verwendet werden. Trotz aller Unsicherheit in der Beurteilung der umweltmedizinischen Syndrome besteht aus ärztlicher Sicht die Pflicht, die Betroffenen ernst zu nehmen.


Wiesmüller, Dott - Somatisierungsstörungen - 10.08.2005


Polemische Aussagen ohne wissenschaftlichen Hintergrundgehalt werden gerne in "wissenschaftlichen" Artikeln eingesetzt, um diesen Gewicht zu geben.
Studien, die korrekt angelegt sind, liegen solchen Aussagen nicht zugrunde, sie sind reine Meinung und Stimmungsmache einzelner, die sie versuchen als Fakt zu verkaufen.


Bsp. Dott / Klinikum Aachen
Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass nur bei weniger als 10 % der Patienten mit umweltmedizinischen Fragestellungen plausible Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und Beschwerden der Patienten ermittelt werden können, während sich bei dem größeren Anteil dieser Patienten körperliche, "psychosoziale, psychosomatische bzw. psychiatrische Ursachen" ihrer geklagten Beschwerden diagnostizieren lassen.
Dott, Merk, Neuser, Osieka - Klinikum Aachen, 2002
Palau
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Beitragvon Palau » Donnerstag 11. August 2011, 23:18

Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes hat noch ein zweites Standbein,wie Schnaufti mitteilte:

http://airumwelt.de/index.php?id=73

Gesundheitliche Beschwerden und Erkrankungen

Umweltbedingte, d.h. durch Umweltfaktoren verursachte, gesundheitliche Beschwerden oder Erkrankungen sind selten.

Bisherige Erfahrungen umweltmedizinischer Einrichtungen zeigen, dass nur bei bis zu 10% der Patienten, die mit der Vermutung einer umweltbedingten Gesundheitsstörung oder Erkrankung eine umweltmedizinische Einrichtung aufsuchten, Umweltfaktoren für die geklagten gesundheitlichen Beschwerden verantwortlich gemachten werden konnten.

Beispiele umweltbedingter gesundheitlicher Beschwerden oder Erkrankungen sind:

Mucous Membrane Irritation Syndrome (MMIS)
Atopische Erkrankungen (Allergien)
Chronische Bronchitis
Chronische obstruktive Lungenerkrankung
Organic Dust Toxic Syndrome (ODTS)
Hautkrebs durch Sonnenlichtexposition
Lungenkrebs durch Tabakrauch- und/oder Radonexposition

Im Gegensatz zu umweltbedingten gesundheitlichen Beschwerden oder Erkrankungen sind umweltbezogene, d.h. durch Umweltfaktoren mit beeinflusste, gesundheitliche Beschwerden oder Erkrankungen häufiger anzutreffen.
Allerdings überwiegen hier bei weitem "psychische (Stress-) Reaktionen" auf oder durch Umweltfaktoren.
Palau
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Beitragvon mirijam » Freitag 12. August 2011, 22:15

Ein primitiver, anspruchsloser Stil. Extrem inkompetente Darlegungen. Die Medizin ist ein Sammelbecken für solchen marionettenhaften Durchschnitt. Ahnungslose sind dann leichte Beute.
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Beitragvon mirijam » Freitag 12. August 2011, 23:11

Der oben zitierte Artikel vom Wiesnmüller zu Somatisierungsstörungen widerspricht dem ICD-10, ist somit wissenschaftlich und rechtlich irrelevant. Zusätzlich könnte man das DIMDI-Schreiben zu MCS und Co. heranziehen (dort steht bestätigt, dass MCS kein Somatisierungssyndrom ist). Somit wäre dieser Gutachter ungeeignet aus Gründen der Inkompetenz und Befangenheit.


- Editiert von mirijam am 13.08.2011, 12:53 -
mirijam
 

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Beitragvon Schnaufti » Samstag 13. August 2011, 20:28

Danke für Eure Hinweise

LG
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