CSN - Forum

Hallöchen,

ich habe gemeinsam mit einem sehr netten Herrn vom Amt versucht
etwas durchzukämpfen, er war eigentlich guten Mutes aufgrund der
MCS und meinem Zustand, aber Silvester kam die Ablehnung. Sehr
schade, denn ich hätte hier lieber für alle gern berichtet, wo
wir Hilfe erfahren könnten.

Es ging darum, eine neue Wohnung zu finden, in der eine Betreuung
im Hause direkt vorhanden ist, wenn bei MCS wieder mal gar nichts
mehr geht und überhaupt, um etwas geschützt zu sein und als Vorsorge
fürs Alter. Nur leider ist diese Option gar nicht in den Anträgen
der AOK vorgesehen.

Im Formular muss man angeben, ob man gefüttert, gewaschen, gewindelt
usw. werden muss, das trifft ja nicht zu, außerdem sind für diese
Arbeiten pro Tag 1 1/2 Std. eingeplant, inclusive Haushaltsverrich-
tungen, die bei mir ja auch nicht anfallen.

Ich werde nochmal nachhaken, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt,
denn wir müssen ja endlich mal etwas gerechtes durchkämpfen, ein-für-
allemal, wo uns von amtlicher Seite irgendwo Hilfe zugesprochen wird.

Natürlich verstehe ich deren Einwände, dass es wesentlich schwerer
Betroffene gibt, die sich nicht mehr selbst versorgen können, aber
dennoch kann das ja kein Grund sein, dass wir komplett im Regen stehen
gelassen werden.

Es geht dabei nur um wenig Geld, ca 60 Euro monatlich zur Miete dazu
und nicht etwa wie im Altenheim hier gegenüber, um 1.000,- € monatlich,
schließlich haben wir alle jahrzehnte in die Krankenkasse und Pflege-
Versicherung eingezahlt. Aber diese 60 € sind bei Mini-Rente eben
absolut nicht aus eigener Tasche zu bezahlen.

Hat noch jemand versucht, bei seiner Kasse ähnliches zu erreichen? Es
sollte eigentlich der MDK zum Hausbesuch kommen, also habe ich unten
aufs Formular groß geschrieben: ... muss absolut duftfrei kommen. Na
nun wurde dieser Besuch ja damit abgesagt, mal sehen, wo ich was noch
durchkämpfen kann, aber mit POSETIVEM Ergebnis für uns.

Liebe Grüße von Monja

Auszug aus einer Email von Frau Prof. Degener (Mitglied des UN-Fachausschusses CRPD über die Rechte von Menschen mit Behinderungen - UN-Behindertenrechtskonvention), die unsere Anliegen unterstützen könnte:

Zitat:
Die von Ihnen vorgetragene Problematik ist Frau Degener bereits aus anderen Zusammenhängen bekannt. Bei ihren häufigen Aufenthalten in den USA stieß sie immer wieder auf dieses Thema und sie weiß, dass man dort in der Anerkennung der Betroffenen schon weiter ist als hier. Selbstverständlich schützt die VN-Behindertenrechtskonvention auch Menschen mit Behinderungen durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Umweltschadstoffe/Chemikalien.

Selbstverständlich schützt die VN-Behindertenrechtskonvention auch Menschen mit Behinderungen durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Umweltschadstoffe/Chemikalien

Sorry, war oben im falschen Thread gelandet:

Hallo Monja,

ich weiß nicht, ob dir diese Broschüre des Behindertenbeauftragten weiterhilft:

http://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Brosch%C3%BCre_Wohnraum_kk.pdf?__blob=publicationFile

LG Amazone

Danke Amazone,
guter Text, und sehr viel. Ich habe erst in über 2 Wochen wieder einen
Termin beim Behindertenbeauftragten, er ist ganz schön ausgebucht, erst
dann werde ich näheres erfahren und hier berichten, in wie weit man uns
irgendwie das Leben, bzw. Wohnen erleichtern kann.

In dem Text von Deinem Link steht ja nochmal ausdrücklich, dass es nicht
sein darf, dass das Leben den Behinderten schwerer gemacht wird, als den
Gesunden, aber wir mit MCS wissen ja, dass wir dabei gern vergessen oder
gnoriert werden. Papier ist eben geduldiger als ich auf Wohnungssuche.

Ich finde es unmöglich, dass es nicht ganz selbstverständlich Wohnanlagen
für \"Kranke und Behinderte\" gibt, zum Beispiel mit einem im Hause wohnenden
Pfleger oder so. Für Senioren gibts immer mehr, aber die Gesunden Alten sind
teilweise ja echt übel drauf. Keine Spur von Alters- Weisheit, Güte, Mitgefühl,
Rücksicht etc. Unter Kranken denke ich, würde man das eher finden.

Liebe Grüße Monja

- Editiert von Monja am 02.01.2012, 17:56 -