Die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) im Nationalsozialismus:
"Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützte während des Dritten Reiches Arbeiten des SSAhnenerbes und förderte „Grundlagenforschung“ für die NS-Erbgesundheitspolitik wie die Begleitforschung zum „Generalplan Ost“.
Sie ermöglichte mörderische Humanexperimente in Konzentrationslagern, so etwa die Sterilisationsexperimente von Carl Clauberg und die Zwillingsuntersuchungen von Josef Mengele in Auschwitz.
Auch der Kriminalbiologe Robert Ritter, der im Auftrag von Reichsgesundheitsamt und Reichskriminalpolizei „Asoziale“ und „Zigeuner“ untersuchte und deren Deportation nach Auschwitz vorbereitete, zählte zu den Beihilfeempfängern der DFG.
Der Reichsforschungsrat schließlich finanzierte kriegs- und rüstungsrelevante Forschung in einem verbrecherischen Angriffskrieg, zu dem konstitutiv Kriegsverbrechen und so genannte „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ gehörten."
Aus:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=1958&view=pdf&pn=tagungsberichte
"Wie die Recherchen der Historikerin Isabel Heinemann ergaben, investierte die „nach dem Führerprinzip strukturierte DFG“ nicht weniger als eine halbe Million Reichsmark in die Forschungen des Berliner Agrarwissenschaftlers Konrad Meyer, der im Juni 1942 dem selbst ernannten „Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums“, Heinrich Himmler, seine Resultate vorlegt.
Meyers „Generalplan Ost“ ist seither zum Inbegriff menschenverachtender „Raumplanung“ geworden, ging es doch um die Etablierung der deutschen Hegemonie in Osteuropa unter dem Diktat „völkischer Erneuerung und Aufartung“.
Nicht der „politisch radikalisierte Rand der Disziplinen“ habe also die rassistische Aggression der SS in Form eines „Generalsiedlungsplans“ legitimiert, sondern die wissenschaftlichen Hilfstruppen kamen „aus der Mitte der ,seriösen‘ Forschung“, sagt Heinemann."
Aus:
http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/art300,1889022