Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 17:17

Hallo,

weiß jemand von Euch etwas über die u.a. durch Neuroleptika ausgelöste Muskelzersetzungs-Erkrankung Rhabdomyolyse?

Welcher Arzt könnte sich damit auskennen?

Bin für jede Antwort dankbar.

Liebe Grüße,
Saskia
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 18:22

Wiki:


Nichttraumatische Ursachen Medikamente/Drogen, z. B. Neuroleptika

Behandlung

Eine ursächliche Behandlung steht nicht zur Verfügung. Allerdings bildet sich die Rhabdomyolyse meist über einen längeren Zeitraum aus und kann bei rechtzeitigem Unterbinden der auslösenden Faktoren möglicherweise rückgängig gemacht werden. Um eine Schädigung der Nieren zu verhindern, ist eine forcierte Diurese notwendig. Dabei werden dem Patienten mehrere Liter Flüssigkeit in Form von Infusionen zugeführt und die Harnausscheidung durch Schleifendiuretika stimuliert. Dies soll die Ausscheidung des Myoglobins beschleunigen und gleichzeitig das Myoglobin im Urin verdünnen. Außerdem kann der Urin alkalisiert werden, um ein Ausfallen des Myoglobins im sauren Milieu zu verhindern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rhabdomyolyse
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 18:28

Mit Biochemie kennt sich
Professor Florian Holsboer aus:

Adresse:
Max-Planck-Institut für Psychiatrie
Kraepelinstr. 2-10
80804 München


Allgemeine Anfragen:
Telefonzentrale: +49 (0) 89-30622-1
Klinik-Pforte: +49 (0) 89-30622-325
E-mail: info[a]mpipsykl.mpg.de

Vielleicht hatten die schon solche Nebenwirkungen und kennen sich aus.
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 19:59

Lieben Dank für Deine Hilfe, Juliane.

Lassen sich aus den gefürchteten Nierenkomplikationen irgendwelche Ernährungsempfehlungen ableiten? Z.B. Fleisch (Geflügel) und Fisch (Lachs, Thunfisch) ja/nein? Sojaprodukte ja/nein? High oleic Sonnenblumenöl, Sahne ja/nein?

Was und wieviel trinken? Sind neben Wasser Lapachotee und Orangensaft mit Acerola ok?

Außerdem (regel)mäßige Bewegung an der Luft oder lieber Bettruhe (jede Belastung führt mittlerweile zu Schmerzen)?
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 20:18

Schwierig zu sagen, Saskia.

Strunz schätze ich, würde zu artgerechter Kost raten:


Dr. Ulrich Strunz
Privatpraxis
Allersberger Straße 54
91154 Roth

Telefon: 0 91 71 - 17 00 / 26 00
Telefax: 0 91 71 - 6 07 57



Heute bekommen selbst Patienten an der Dialyse, also mit hochgradig kranken Nieren, 150% Eiweiß. Weil man ganz, ganz langsam gelernt hat: Das Immunsystem besteht aus Eiweiß. Und bevor die Dialyse-Patienten an Infekten sterben, besinnt man sich eben doch lieber auf den gesunden Menschenverstand.

http://www.strunz.com/news.php?newsid=1176


Neu: Die Niere muss also bei mehr Eiweißkonsum mehr arbeiten. Mehr arbeiten? Na und? Das muss der Muskel eines Bauarbeiters auch. Drum wächst der. Und genauso geht's der Niere: Eine mehr arbeitende Niere wächst. Wird größer. Wird tüchtiger. Kann jetzt mehr und besser entgiften, funktioniert besser.

Wie die Nieren unserer Vorfahren. Welche ja bekanntlich täglich 34% Eiweiß gegessen haben.

http://www.drstrunz.de/news/2008/08/080829_schrumpfnieren.php
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 20:37

Also ich würde mich erst mal an das Max-Planck-Institut für Psychiatrie wenden und abklären, ob es Erfahrungen gibt.

Im nächsten Schritt bei Strunz anfragen, wenn man am Max-Planck-Institut nicht weiterhelfen kann.
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 20:47

Und bis dahin einfach weiter alles tun/essen/trinken, was man mag und was einem bisher gut getan hat?
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 20:54

Seit wann ist dir die Diagnose denn bekannt?

Hattest du schon eine forcierte Diurese ?

Hat schon jemand eine Laboruntersuchung vorgenommen?
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:02

Nein, ist alles ganz neu, habe den Kreatinin Kinase Wert von 260 u-l (normal wäre 170 u-l) erst vor wenigen Stunden erfahren. Im neuen Beipackzettel des Medikaments ist erstmals die Rede davon. Den Zusammenhang zu den sich in den letzten Wochen manifestierenden Schmerzen vermute ich seit längerem, aber mein sich Naturheilkundler nennender Hausarzt stritt noch bei einem meiner letzten Besuche 2011 den Zusammenhang ab. Man lernt nie aus :o(

Ich habe vorhin eine Mail ans MPI und den Hersteller mit Bitte um weitere Ratschläge verschickt. Vielleicht soll ich nochmal drauf hinweisen, dass man sie an Prof. Holsboer persönlich weiterleitet.
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:08

Das findet man im Netz:

Klinik

Die typische Trias bei Rhabdomyolyse:

▬ Erhöte Kreatinkinaseaktivität (Gesamt-CK)

im Plasma (meist deutlich üer 10000 U/l)

▬ Rlich braune Urinfarbe

▬ Granulierte Zylinder im Urinsediment





Folgende normalerweise intrazelluläre Bestandteile

im Plasma sind ebenfalls erht: Kalium,

Phosphat, Harnsäure. Aufgrund seines Ausfallens

als Phosphatsalz ist Kalzium dagegen meist

erniedrigt. Die tubuläre Obstruktion führt zum

Absinken der fraktionellen Natriumausscheidung.

Betrachtet man die Plasmafarbe, so kann man

daran unterscheiden, ob die braunrote Verfärbung

des Urins durch Hämoglobin und Myoglobin ausgelt

wird. Hämoglobin liegt im Unterschied zu

Myoglobin n舂lich als Polymer und an Haptoglobin

gebunden vor und wird deswegen schlecht

filtriert, das Plasma ist deswegen ebenfalls rlich,

w臧rend es bei Myoglobin舂ie seine normale,

gelbliche Farbe beh舁t.




Wichtig ist ein früzeitiger Therapiebeginn. Neben

einer Hydrierung mit physiologischer Kochsalzlösung

strebt man eine forcierte Diurese mit

Anhebung des Urin-pH-Wertes auf ・er 6,5

( Kap. 5) an.

In Anlehnung an eine 1996 veröffentlichte Untersuchung

von Zager wurden folgende Therapieempfehlungen

ausgesprochen:




▬ Unmittelbare Infusion von 1,5 l physiologischer

Kochsalzlung/h (nach Evaluierung der

linksventrikul舐en Funktion)

▬ Ist die Diurese stabil hoch, kann auf eine

Kombination von Mannitol 10 g/l und Natrium-

Bikarbonat 40 mmol/l in halbisotoner

Kochsalzlösung umgesetzt werden. Es ist eine

Diurese von mindestens 300 ml/h anzustreben.

Ist das Nierenversagen bereits eingetreten

oder gar fortgeschritten, bzw. kann erst 6–12 h

nach Muskelschädigung mit Infusionen und

Alkalisierung begonnen werden, ist die Erfolgschance

dieses konservativen Therapieansatzes

meist geringer.

▬ Die Zufuhr von Kalzium während der Akutphase

sollte nur bei symptomatischer Hypokalzämie

erfolgen, da es in der Erholungsphase


Praxis Der Nephrologie
von Christine K Keller,Steffen K Gebert



http://www.springer.com/978-3-540-48555-1


Also ich würde versuchen schon Morgen beim Max-Planck-Institut vorstellig zu werden.
- Editiert von Juliane am 01.03.2012, 07:12 -
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:24

Das kann der Hausarzt noch abnehmen:


Myoglobin

erhöht:

Rhabdomyolysen

2 ml Serum 50 ml eines 24h-Urins

http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/m/Myoglobin.htm
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:24

Interessanterweise treten die Schmerzen besonders durch Chemikaliengerüche ausgelöst auf (Parfüm, Desinfektionsmittel usw.). Nach den letzten beiden Krankenhausbesuchen bei meinem Vater ging es mir besonders schlecht. Ich glaubte deshalb immer das alles sei "nur" eine Verschlimmerung der MCS. Vermutest Du persönlich trotzdem einen möglichen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen?
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:30

Da würde ich mich nicht auf vermutungen verlassen, Saskia.

Man muss das abklären.
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:34

Laboruntersuchungen macht auch Dr. Bieger. Aber wohl nur privat.



Priv. Doz. Dr. med. Wilfried P. Bieger
Arzt für Laboratoriumsdiagnostik

Augustenstr. 10
80333 München

Tel: 089 543217-0
Fax: 089 543217-57

Email: praxis@dr-bieger.de

http://dr-bieger.de/impressum/
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 21:42

Werde ich mir leider nicht leisten können, Juliane. Meine Ärzte und Behandler aus der Atriumhaus-Klinik machen morgen eine Teamsitzung. Weitere Untersuchungen sollen dann am Montag folgen. Du meinst, lieber auf einen früheren Termin drängen?
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Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 22:25

Noch eine letzte Frage: Ich habe großen Durst und trinke entsprechend viel. Denkst du, das kann geschwächten Nieren schaden?
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Mittwoch 29. Februar 2012, 22:46

P.S. Ich weiß nicht, ob ich was falsch mache, aber der Springer-Link zum akuten Nierenversagen bringt bei mir kein Ergebnis.
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Donnerstag 1. März 2012, 08:07

Dieser Link hier müsste gehen:

Suchbegriff in Google findet:

Klinik Die typische Trias bei Rhabdomyolyse


Praxis Der Nephrologie
von Christine K Keller,Steffen K Gebert

http://books.google.de/books?id=MZgKIS9k58IC&pg=PA194&lpg=PA194&dq=Klinik++Die+typische+Trias+bei+Rhabdomyolyse&source=bl&ots=j3xvC21E8H&sig=R9501-e7N9m726cQea_FSOj9kMc&hl=de&sa=X&ei=dhBPT-8fgZ06itCMqQo&sqi=2&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q=Klinik%20%20Die%20typische%20Trias%20bei%20Rhabdomyolyse&f=false

Man braucht einen Moment, bis der Text lesbar ist.
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Donnerstag 1. März 2012, 13:14

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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon saskia » Donnerstag 1. März 2012, 15:27

Ich habe heute die Telefonsprechstunde des MPI genutzt. Prof. Holsboer war nicht zu sprechen, aber eine Frau Dr. Dietzen verwies mich zurück zu meinen behandelnden Ärzten, da das MPI angeblich nur stationäre Behandlungen anbietet und nur sehr eingeschränkte ambulante Versorgung mit 2 Leuten. Eine 1-2 wöchige Kontrolle des relativ unspezifischen CK Wertes sei ausreichend, Sofortmaßnahmen ihrer Meinung nach nicht notwendig. Meine Ärzte könnten mich ggf. zu ihnen überweisen um eine Zweitmeinung einzuholen. Ich solle genug trinken, 3 Liter, vozugsweise Mineralwasser, zuviel Leitungswasser würde die Elektrolyte ausschwemmen. Allgemein noch der Rat Medikamente zu reduzieren oder abzusetzen, wenn NW unerträglich werden.

Was ich bislang noch nicht rausfinden konnte ist, welcher Facharzt in diesem Fall überhaupt zuständig ist.
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Donnerstag 1. März 2012, 20:20

Zuständig ist wohl ein Facharzt für Nephrologie. Aber es geht ja auch um ein Ersatzmedikament.

Also eine stationäre Aufnahme im MPI wäre da doch vielleicht eine gute Idee.

Vielleicht finden die ja ein besser geeignetes Medikament.
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Donnerstag 1. März 2012, 20:34

Vielleicht gibt es auch auch einen Weg ohne Medikamente zu leben.

Wieder mal einen Link auf Strunz

http://www.drstrunz.de/news/2010/04/100405_psychosen.php



So wie soeben einem jungen Mann mit Schizophrenie. Arbeitsunfähig. Gestern kommt das Mail der Mutter, die sich herzlich bedankt, weil ... die Krankheit praktisch verschwunden sei. Der Sohn könne wieder arbeiten.

Schizophrenie. Einfach "weg". Dann, wenn man sich auf modernste Wissenschaft einlässt. Auf die Erkenntnis, dass auch dies eine Stoffwechselerkrankung ist.

http://www.strunz.com/news.php?newsid=1264


Das Konzept bei Strunz:

Laufen, laufen, laufen.
Ernährung epigentisch korrekt.
Meditation.
Nahrungsergänzung.
Juliane
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Strunz - Holsboer

Beitragvon saskia » Donnerstag 1. März 2012, 23:13

Hört sich ja toll an, was Strunz da behauptet ;o) Aber ganz so einfach ist es sicher nicht. Bleiben ja außerdem immer noch 2, die trotzdem erkrankt sind - was ist dann mit denen?

Stichwort Medikamente. Ohne leben ist seit jeher mein Ziel und wird es wegen der generellen Unverträglichkeit auch immer bleiben. Auch mit Nahrungsergänzung hab ich persönlich keine gute Erfahrung. Habe nichts davon dauerhaft vertragen (inkl. P.N. Produkte), nicht zuletzt deshalb ekelt mich mittlerweile vor allen Kapseln/Pillen/Säftchen. Ich esse grundsätzlich nur noch, was mir schmeckt und worauf ich eine gesunde Lust habe (v.a. Kamut, Reis, Kartoffeln, mehr Fisch als Geflügel; alles mit Beigaben von rohem, max. kurzgegartem Frischobst, Kräutern und Gemüse, High oleic Öl und Sahne). Bewegung (Rad, Walken) fast täglich mit Freude vor der Einschränkung durch die starken Schmerzen. Meditation ist sowieso eine Anregung, der ich schon seit längerem folgen möchte.

Ich selber denke, zu 1/3 sind es Absetzerscheinungen wie Unruhe und Schlaflosigkeit(s. Volkmar Aderholdt über Neuroleptika-Abhängigkeit), zu 1/3 ähnliche Reaktionen v.a. auf unvermeidbare Duftstoffkontakte im Wohn- und sozialen Umfeld, und zu 1/3 besondere psychische Verwundbarkeit mit Stressintoleranz (Eine schwere Traumatisierung verändert die Psyche nachhaltig). Klinikaufenthalte als letztes Mittel sind wegen meiner MCS generell hochproblematisch wegen Duft, Desinfektion und zusatzstoffhaltigem Großküchen-Essen. Neuroleptika, Benzodiazepine und Barbiturate, die in dem Fachbuch als Verursacher für toxische Rhabdomyolysen genannt werden, kommen außerdem sicher auch im MPI zum Einsatz. Gibt es von Prof. Holsboer vielleicht ein bestimmtes Buch, das Du kennst und weiterempfehlen würdest?
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P.S.

Beitragvon saskia » Donnerstag 1. März 2012, 23:30

Zu guter Letzt stelle ich in eben diesem Moment wieder fest, dass sich längere Zeit am PC (bes. Internet) trotz Belüftung sowohl auf die Schmerzen als auch auf Geist & Psyche sehr negativ auswirkt (Sog-Gefühl). Ich werde mich wieder ein paar Tage zurückhalten müssen. Einstweilen ganz lieben Dank für Deine vielen guten Ratschläge!
saskia
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon Juliane » Freitag 2. März 2012, 15:14

Deine Anfrage nach einem Buch:

Also das hier gibt einen Einblick über die Sicht des Professors:


Biologie für die Seele: Mein Weg zur personalisierten Medizin
http://www.amazon.de/Biologie-f%C3%BCr-die-Seele-personalisierten/dp/342334637X/ref=pd_sim_b_1


Aber es gibt andere Literatur mit praktischen Ratschlägen, was man so alles machen kann, um Veränderungen zu erreichen:


Die Methusalem-Strategie:
http://www.amazon.de/Die-Methusalem-Strategie-Vermeiden-hindert-gesund/dp/3981404831


Die Neue Medizin der Emotionen
http://www.amazon.de/Die-Neue-Medizin-Emotionen-Medikamente/dp/3442153530/ref=pd_sim_b_5


Nicolai Worm
http://www.amazon.de/Low-Carb-Kohlenhydrate-einschr%C3%A4nken-abnehmen/dp/3868831010/ref=pd_sim_b17


Nahrungsergänzung sehe ich auch kritisch.
Aber wenn es schwerwiegende Mängel gibt, sind sie wichtig.

Natürlich lieber fetten Fisch als die Fischölkapsel. Die Steinzeitmenschen hatten ja schließlich auch keine Kapseln.


Gerade, wenn der Stoffwechsel des Körpers durch Neuroleptika u.a. Medikamente total aus dem Ruder gelaufen ist, können Bewegung, Ernährung, Meditation Hilfe bringen.
Juliane
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Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon mirijam » Freitag 2. März 2012, 19:56

Noch ein interessanter Buch-Tipp:

Peter Lehmann- Der chemische Knebel – Warum Psychiater Neuroleptika verabreichen (1986, 6. Auflage 2010)

Neuroleptika als chemische Knebel – Über die antitherapeutischen Wirkungen antipsychotischer Medikamente

http://www.peter-lehmann.de/


Zu Neuroleptika auch hier:

viewtopic.php?t=17219
mirijam
 

Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon mirijam » Freitag 2. März 2012, 20:00

Zitat

"Von Asthma bis Schizophrenie, von Bettnässen bis Neurose, von Juckreiz bis Depression gibt es kaum eine Diagnose, die nicht den Einsatz von Neuroleptika nach sich ziehen kann. Dabei bestehen die ›Nebenwirkungen‹ dieser psychiatrischen Medikamente aus schweren körperlichen, geistigen und psychischen Schäden (z. B. Schüttellähmung, Herzstillstand, Impotenz, Krebs, Zahnausfall, Selbsttötung). In diesem Buch deckt Peter Lehmann auf, was Psychiater vor den Betroffenen, ihren Angehörigen sowie der interessierten Öffentlichkeit verbergen.

Mit einem Geleitwort von Jeffrey M. Masson und einem Vorwort von Peter Lehmann zur 6. Auflage

»Ich habe durch dieses Buch mehr über die geheime, innere Arbeitsweise der Psychiatrie gelernt als zuvor in zehn Jahren psychoanalytischer Ausbildung. Nach einer persönlichen Analyse und verschiedenen anderen Psychotherapien war das Lesen dieses Buches die beste Therapie, die ich je erlebte.« (Jeffrey M. Masson, aus dem Geleitwort)"


http://www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel1/knebel.htm
mirijam
 

Muskelzersetzungskrankheit Rhabdomyolyse?

Beitragvon mirijam » Freitag 2. März 2012, 22:59

Auch von Peter Lehmann:

Peter Lehmann (Hg.)

Psychopharmaka absetzen
Erfolgreiches Absetzen von Neuroleptika, Antidepressiva,
Phasenprophylaktika, Ritalin und Tranquilizern

"Millionen von Menschen nehmen Psychopharmaka (z. B. Fluctin, Imap, Invega, Haldol, Lithium, Seropram, Seroxat, Valium, Zoloft, Zyprexa).

Für sie sind detaillierte Erfahrungsberichte, wie diese Substanzen abgesetzt wurden, ohne gleich wieder im Behandlungszimmer des Arztes oder in der Anstalt zu landen, von existentiellem Interesse.

In dem Praxisbuch schreiben 31 Betroffene aus aller Welt über ihre Erfahrungen beim Absetzen. Alle leben jetzt frei oder zumindest relativ frei von Psychopharmaka.

Ergänzend berichten zwölf Psychiater, Ärzte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Heilpraktiker und andere Professionelle aus dem In- und Ausland, wie sie ihren Klientinnen und Klienten beim Absetzen helfen.

Das weltweit erste Buch zum Thema ›Erfolgreiches Absetzen von Psychopharmaka‹ richtet sich an die Behandelten, die aus eigenem Entschluss die verordneten Psychopharmaka absetzen wollen. Gleichfalls angesprochen sind ihre Angehörigen und Therapeuten.

»Das Buch hat eine provokante Botschaft: Lebenserfahrungen weichen manchmal von wissenschaftlichen Übereinkünften ab. Es basiert auf persönlichen Erfahrungen von Betroffenen sowie von Professionellen, die beim Absetzen von Psychopharmaka helfen. Somit ist es ein guter Ansatzpunkt, in die Diskussion einzusteigen. Das Buch sollte in jeder Arztpraxis, jeder Therapiestation und in jeder Patientenbibliothek verfügbar sein.«

Pirkko Lahti, Präsidentin der World Federation for Mental Health (2001-03) – aus dem Vorwort

»Das Buch ist ein Muss für alle, die mit dem Gedanken spielen, diese legalen persönlichkeitsverändernden Medikamente zu nehmen oder nicht mehr zu nehmen, und vielleicht noch eher für die, die sie verschreiben können.«

Dr. med. Loren R. Mosher, Soteria Associates – aus dem Vorwort

Mit einer Liste aller in den deutschsprachigen Ländern erhältlichen Psychopharmaka."


http://www.antipsychiatrieverlag.de/info1/weglaufhaus.htm
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Beitragvon Juliane » Dienstag 6. März 2012, 20:32

Noch ein Artikel von Strunz:

Ketogener Diät heilt diabetische Nephropathie

viewtopic.php?t=16413
Juliane
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Absetzen

Beitragvon saskia » Dienstag 6. März 2012, 21:09

Hallo Mirijam,

lieben Dank, dass Du nochmal auf den Antipsychiatrieverlag hinweist. Das Absetzbuch von Peter Lehmann lüftet bei mir schon seit 6 Jahren wegen des anhaltenden Chemiegeruchs. Ca. 2/3 konnte ich davon unter großer Anstrengung lesen und war insgesamt doch ziemlich enttäuscht. Es bietet in seiner unstrukturierten Fülle an Fallbeispielen eine Art der (Negativ-) Reizüberflutung, die für einen verängstigten Hilfesuchenden durchaus kontraproduktiv sein kann. Wer nicht, wie zumeist beschrieben, Knall auf Fall absetzen kann und dann mindestens seine eigene Selbsthilfegruppe gründet, fühlt sich schnell als Versager. Deutlich mehr hat mir persönlich die online nachzulesende Hintergrundinformation von Volkmar Aderholdt gebracht, dass sogar beim schrittweisen Ausschleichen u.a. mit psychotischen Symptomen zu rechnen ist (sogenannte Absetzpsychosen). Reduktionsempfehlung seinerseits daher maximal 10% alle paar Wochen, und das ggf. auch nochmal mit längeren Pausen dazwischen. So schaffen es dann angeblich immerhin 50% der Patienten.

Noch ein Beispiel aus meinem Umfeld: Ein sehr guter Freund reduzierte nach einer jahrelangen stabilen Phase sein Neuroleptikum schrittweise um 20%. Daraufhin erlitt er so einen schweren Rückfall, dass er im Haus seiner Eltern aus dem Fenster sprang (glücklicherweise ohne gesundheitliche Folgen). Danach wurde das Medikament während eines zweimonatigen Klinikaufenthaltes um fast das Dreifache auf die Maximaldosis erhöht. Seit damals traut er sich über eigenmächtiges Reduzieren oder Absetzen nicht mal mehr nachzudenken. Der Versuch kann also leider auch nach hinten losgehen.
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