Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Beitragvon kf-forum » Mittwoch 14. Januar 2009, 07:54

Vielleicht habt Ihr ja auch vorgestern auf 3Sat (21:30 Uhr) den Beitrag "Gefährliche Mahlzeiten" (aus der Reihe hitec) gesehen. Es ging um die Auswirkungen der Ernährung auf die Gene, genauer gesagt, wie Stoffe aus der Nahrung Gene an- und ausschalten. Und wie sich Umweltstoffe auswirken (u.a. Bisphinol-A). Sehr interressant!

Hier der Link: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/hitec/129670/index.html (wo man auch die ganze Sendung noch einmal ansehen kann) und ein paar Auszüge:

+ Die Lösung des Rätsels heißt: "Grüner Tee". Das Getränk ist in Japan soweit verbreitet, dass es sogar die Krebsstatistik nach unten drückt. Werden die unfermentierten Teeblätter im Wasser aufgebrüht, löst sich eine einzigartige Naturchemikalie heraus. Der Stoff reagiert auf ein bestimmtes Gen, dass im Alter oft inaktiv wird. Grüner Tee löst die Methylgruppen von dem abgeschalteten Gen, und schaltet es einfach wieder an. Das aktivierte Gen produziert daraufhin einen körpereigenen Stoff, der den Krebs bekämpft.

+ Der Grund dafür ist die Zellteilung, ein ständiger Erneuerungsprozess, durch den nichts im Körper älter als sieben Jahre ist. Die Materialien für diese lebenslange Baustelle liefert die Nahrung. Teilt sich eine Zelle, muss sie Unglaubliches leisten: 3,2 Milliarden Basenpaare gehören zu einer einzigen DNA. Während einer 20-stündigen Zellteilung müssen also über 44.000 Basenpaare pro Sekunde am genau richtigen Ort platziert werden.

+ Eine Revolution. Die richtige Ernährung kann vermutlich das Schlimmste vermeiden: die Superstars einer "Epidiät" sind Avocados, Brokkoli und Granatapfel, denen immer wieder Wunderwirkung zugesprochen wird. Salat, Getreide und grünes Blattgemüse spielen auch eine entscheidende Rolle. Unsere Gene freuen sich aber auch, wenn sie kriegen, was ein bisschen nach Omas Kochbuch klingt, wie Bohnen und Leber. Insgesamt heißt die Devise: ausgewogene Ernährung, denn das bestimmt wohl auch die Gesundheit für die nächste Generation. Epigenetik ist ein Werkzeug der Evolution, um aktiv ins Erbgut einzugreifen.

Vielleicht sind ja bei MCS auch bestimmte Gene mit Methylgruppen ausgeschaltet, so dass z.B. die Entgiftung nicht richtig funktioniert.

Gruß Klaus
kf-forum
 

H e u t e wieder TV

Beitragvon Monja » Mittwoch 14. Januar 2009, 13:12

H e u t e abend Fortsetzung auf 3-Sat !!!

ich weiß nicht wann, aber ganz gewiss sehenswert. Zum obigen wollte ich auch
schreiben, toll, nun ist es schon fertig. Ich war auch mächtig beeindruckt
von den Aussagen der Sendung. Es wurde auch berichtet und Bilder gezeigt über
den Hungerwinter in Deutschland und mit den Kindern dieser Mütter gesprochen,
zu denen ich auch ein wenig gehöre (etwas später geboren). Wie die Nachkommen
unter Allergien leiden usw. Und der Verdacht, dass unsere Nahrung sich sogar
auf die Enkel auswirkt.

Außerdem wurde von Indern berichtet, die ihre Nahrung auf dem Fußboden unter nicht
hygenischen Bedingungen zu sich nehmen, aber gesund bleiben, dann aber in der
Zivilisation an Herzschwäche erkranken, weil ihnen die Kleinstlebewesen/Vitamin B,
fehlen.

Auch über Babyflaschen, aus denen sich Moleküle lösen und damit Gene anschalten,
die eigentlich aus sein sollten. Dies führe zu Veränderung im Brustdrüsenwachstum
oder der Gebärmutter; Behörden sehen aber keinen Handlungsbedarf.

Sorry, ich hatte mir nur Spikzettel gemacht, achso: und im Winter Lebertran, im
Sommer Obst wurde auch noch gesagt. Der Grüne Tee wurde naklar gestern gleich
gekauft. Was gegen Krebs schützt, kann bei MCS ja vielleicht auch Gutes bewirken.

Herzlichst Monja
Monja
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Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Beitragvon alena-norge » Mittwoch 14. Januar 2009, 13:17

Kann man irgendwo Video ansehen?
LG Alena
- Editiert von alena-norge am 14.01.2009, 12:18 -
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Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Beitragvon Monja » Mittwoch 14. Januar 2009, 13:25

@ alena-norge
hab einen gefunden, der war unter einem anderen Titel hier
im Forum von Phoenix. Hier die Kopie: TV Beitrag online schauen:

http://www.3sat.de/mediathek/?obj=10826

Herzlichst Monja




- Editiert von Monja am 14.01.2009, 19:01 -
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Beitragvon kf-forum » Mittwoch 14. Januar 2009, 14:37

Der Link zum Beitrag (Video): http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/hitec/129670/index.html

Unten rechts steht: Den ganzen Beitrag sehen (ode so ähnlich).

gruß klaus
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Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Beitragvon alena-norge » Mittwoch 14. Januar 2009, 15:15

DANKE;DANKE....:)
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Heute TV

Beitragvon Monja » Mittwoch 14. Januar 2009, 20:07

H e u t e fast 3 Stunden lang eine Folgesendung, aber anderes Thema:

Mittwoch, den 14.01.2009, - 20:15 Uhr - auf 3-Sat
Der Darwin Code - wissen aktuell: Die Zukunft der Evolution
Konzept von Max Kirchner und Andrea Wengel, Erstausstrahlung

[kurz]
Ist Darwins \"natürliche Selektion\" wirklich die treibende Kraft im Werdegang des Lebens? - \"wissen aktuell\" fragt, wo heute noch Evolution stattfindet, und wohin sich die Arten der Erde noch entwickeln könnten. Neben Beispielenaus der Menschheitsgeschichte sowie der Tier- und Pflanzenwelt geht \"wissen aktuell\" auch auf die Evolution der künstlichen Intelligenz und der Robotik ein.


- Editiert von Monja am 14.01.2009, 19:09 -
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Epi-Genetik - Chance für MCS-Patienten???

Beitragvon Juliane » Samstag 21. November 2009, 10:00

"In der Hoffnung auf eine möglichst präzise und Erfolg versprechende Depressions-Therapie hat Florian Holsboer fast sein ganzes Forscherleben verbracht. Und jetzt machte er einen der schädlichen Umwelteinflüsse dingfest, die das Risiko, eine Depression zu bekommen, deutlich erhöhen. Im Fachblatt Nature Neuroscience (Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ nn.2436) beschreiben Holsboer und Kollegen, auf welchem Weg frühkindlicher Stress das Erbgut bestimmter Hirnzellen von Mäusen nachhaltig prägt.......


Die junge Wissenschaft der Epigenetik erklärt jetzt endlich, wie diese prägenden Einflüsse dauerhafte Spuren in Körper und Geist hinterlassen. Sie verändern molekularbiologische Strukturen, die wie Schalter an den Genen sitzen und darüber wachen, ob ein Gen aktiv werden kann oder nicht. Eine dieser Strukturen sind die Methylgruppen, die auch die Max-Planck-Forscher untersuchen......


Nie zuvor konnten Forscher derart detailliert zeigen, wie ein Umweltreiz die Stressachse dauerhaft verstellt und was dabei auf molekularer Ebene passiert. "Dadurch eröffnen sich ganz neue Wege der Depressionsbekämpfung", meint Holsboer. "Und das wird höchste Zeit." Seit 50 Jahren sei kein neues Wirkprinzip für Antidepressiva mehr entdeckt worden. Er verstehe seine Arbeit folglich als "ausgesprochen praxisorientierte Grundlagenforschung." Es handele sich zwar um Tierversuche, weil dabei aber grundsätzliche, auf den Menschen durchaus übertragbare Mechanismen aufgedeckt würden, ergäben sich auch Ansatzpunkte für neue Medikamente.

In einem ersten Schritt solle die Pharmaindustrie vermehrt nach möglichst nebenwirkungsfreien Stoffen suchen, die Vasopressin-Andockstellen hemmen. Im Mäuse-Experiment hat ein Entwicklungskandidat mit diesem Wirkprinzip ja "hervorragende Resultate erzielt", sagt Holsboer. Doch das sei letztlich auch nur eine Symptombehandlung. Man solle deshalb auch testen, ob einige schon heute erhältliche Mittel, die direkt in epigenetische Prozesse eingreifen, auch gegen die Schwermut helfen.

Und in Zukunft gebe es vielleicht aufgrund der neuen Erkenntnisse eine völlig neue, vorbeugende Therapie. Die Forscher entdeckten nämlich auch, dass die epigenetischen Veränderung in zwei Schritten abläuft, wie Dietmar Spengler erklärt: Beim ersten Schritt werde ein Eiweiß, das hilft, die Methylgruppen zu erhalten, umgebaut. Es verliere dadurch seine Kontrollfunktion. "Diese Reaktion könnte man vielleicht recht einfach blockieren und damit die Entstehung einer fehlregulierten Stressreaktion im Vorwege verhindern."

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=2093326&em_cnt_page=4



"Doch das sei letztlich auch nur eine Symptombehandlung. Man solle deshalb auch testen, ob einige schon heute erhältliche Mittel, die direkt in epigenetische Prozesse eingreifen, auch gegen die Schwermut helfen." meint der Florian Holsboer .

Hoffentlich sucht er nicht in der Apotheke nach dem Mittel.


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Juliane
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