Hirschhausen, Depressionen und Glück

Hirschhausen, Depressionen und Glück

Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 16. Juli 2009, 02:13

Depression, die bösartige Traurigkeit

von Dr. Eckart von Hirschhausen


"5 Millionen sollen in Deutschland depressiv sein, wobei strittig ist, wie stark die Krankheit zugenommen hat oder die Aufmerksamkeit für die Diagnose...Die eine Art der Depressiven neigt zur permanenten Selbstbeobachtung und zieht sich damit herunter, andere ignorieren dagegen jede seelische Komponente und rennen manchmal jahrelang wegen Herz, Rücken oder Verdauungsproblemen zum Arzt, bis einer die richtige Diagnose stellt...

In Amerika gehört es zum Lifestyle "Prozac" zu nehmen, in Deutschland gehört es zum Lifestyle "Psychopharmaka" in Bausch und Bogen zu verdammen... Selbst im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das Klischee über die deutsche Psychiatrie "die setzen doch alle unter Medikamente" schlichtweg falsch...

Nach allem was wir heute über die Ursachen... bei Depressionen wissen können, lehne ich mich jetzt weit aus dem Fenster, und ich bekomme auch kein Geld dafür, aber: Dass sich jemand mit einer angeborenen Neigung zur Kurzsichtigkeit eine Brille verschreiben lässt, regt niemanden auf. Wenn sich jemand mit einer angeborenen Neigung zur Schwarzsichtigkeit und Freudlosigkeit ein Medikament verschreibt, das seine Hirnchemie korrigiert, kommt uns das immer noch wie ein Frevel vor. Warum eigentlich? Weil wir meinen, nur ein schlechtes Gewissen ist ein gutes Gewissen? Weil wir das "wahre" leidende Selbst wichtiger finden als ein glückliches Leben?...

Aber wer bei einem Patient mit einer gesicherten Diagnose, nach allen vergeblichen Versuchen mit Gesprächen, kognitiver Verhaltenstherapie, Meditation und Kitzeln immer noch vehement gegen den gezielten Einsatz von Medikamenten ist, kommt mir kurzsichtig vor."

Hier ist der ganze Artikel:
http://www.jameda.de/blog/hirschhausens-rezeptblog/depression-die-boesartige-traurigkeit/

Die Kommentare weiter unten (4 Reaktionen) finde ich lustig.
Maria Magdalena
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Hirschhausen, Depressionen und Glück

Beitragvon Karlheinz » Samstag 18. Juli 2009, 06:48

Das merkwürdige ist, das derartige psychiatrische Erkrankungen immer mehr zunehmen, obwohl doch großzügig Psychopharmaka verschrieben werden (ist das Hirschhausen entgangen?) und das Angebot an Psychotherapie auch nicht gerade schrumpft.
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Hirschhausen, Depressionen und Glück

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 18. Juli 2009, 12:17

Ach sooo... Der Kommentar von Linus Pusteblume ist ziemlich intelligent geschrieben. Hat mir am besten gefallen. Man erkennt gewisse schriftstellerische (raffinierter Sarkasmus)oder zumindest journalistische Fähigkeiten.

Stilistisch sehr originell fand ich auch die fein-ironischen Offenbarungen von Janine.

Dagegen weht aus dem Artikel eine Art psychologisches und literarisches Unvermögen. Sehr flach und leicht durchschaubar.
Maria Magdalena
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Hirschhausen, Depressionen und Glück

Beitragvon Toxicwarrior » Montag 27. Juli 2009, 22:22

Jetzt hat sich seine Pressesprecherin auch mal zu Wort gemeldet; aufgrund eines Kommentars einer Apothekerin - ob Herr Dr. Hirschhausen auch selber schreiben würden bzw. lassen würde. Für eine Pressesprecherin lediglich objektiv und normal geschrieben.
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Hirschhausen, Depressionen und Glück

Beitragvon Juliane » Montag 27. Juli 2009, 23:07

Das Geschäft läuft, bei Hirschhausens. Der Arme, lässt lesen.
Hoffentlich braucht er am Ende nicht selbst noch Happypillen, wenn er sich so verausgabt.
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