Situationsbericht Umweltmedizin Beispiel NRW

Situationsbericht Umweltmedizin Beispiel NRW

Beitragvon Fran » Sonntag 19. Februar 2006, 14:28

Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld(Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Biol. Dipl.-Ökol. Claudia Hornberg), Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Universitätsklinikums Aachen (Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. W. Dott)
halten die Umweltmedizin in Deutschland für weltweit federführend:


Situationsbericht klinische Umweltmedizin am Beispiel Nordrhein-Westfalen
von Hornberg, A.K.F. Malsch, A. Pauli, W. Weißbach und G.A. Wiesmüller, 2004

Zusammenfassung: In den 1980er Jahren wurde die Umweltmedizin ausgehend von Nordrhein-Westfalen (NRW) bundesweit im universitären,öffentlich-gesundheitlichen und primärärztlichenBereich als medizinisches Fachgebiet eingerichtet. In dieser umfassenden Etablierung der Umweltmedizin ist Deutschland weltweit federführend. Bisher publizierte Erfahrungen mit der umweltmedizinischen Patientenversorgung zeigen, dass durchschnittlich nur bei bis zu 8 % der Patienten mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen, die eine Umweltmedizinische Ambulanz oder Beratungsstelle konsultierten, ein kausaler Zusammenhang zwischenden vorgebrachten Gesundheitsstörungen und ermittelten Expositionen nicht ausgeschlossen werden konnte. Dieser Prozentsatz lag im niedergelassenen Bereich bei 41 %. Zu den umwelt-assoziierten Syndromen Multiple Chemic al Sensitivity (MCS),Idiopathic Environmental Intolerances (IEI), Sick Building Syndro-me (SBS), Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Candida Syndrome(CS), Burnout Syndrome (BS) und umweltbezogenen somatoformen Störungen fehlen grundlegende Kenntnisse zur Ätiologie,Pathologie, Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie, Prognose und Prävention. In NRW ist trotz vorhandener umweltmedizinischer Ambulanzen und Beratungsstellen sowie niedergelassener Ärztinnen/Ärzte mit Zusatzbezeichnung Umweltmedizin und vor-handener Modellprojekte zur Finanzierung umweltmedizinischer Leistungen im Bereich beider Landesärztekammern der Bedarf an umweltmedizinischer Versorgung nicht gedeckt. Dies gilt auch bundesweit, zumal hier mit NRW vergleichbare Finanzierungs-projekte fehlen. Gründe für die fehlende Bedarfsdeckung umweltmedizinischer Versorgung liegen unabhängig von der Finanzierungsproblematik in der unsicheren Weiterbildungssituation (geplante Streichung der Zusatzbezeichnung Umweltmedizin)sowie in Defiziten valider Expositionsbeurteilung, valider Objektivierung und Quantifizierung umweltbezogener Beschwerden,valider Beurteilung von Ursachen-Wirkungsbeziehungen sowie adäquater Behandlungsmöglichkeiten, Präventionskonzepte und Risikokommunikation. Zudem sind Fehldiagnosen, Fehlattributionen und Fehlleitungen der Patienten zu berücksichtigen. Die Lösung dieser Problematik ist nicht nur in NRW sondern bundesweit nur mittels fach- und sachgerechter Aufarbeitung dergenannten Defizite sowie einer Verknüpfung qualitätsgesicherter umweltmedizinischer Versorgung mit einer leistungsorientierten Honorierung möglich.

Quelle:
Situationsbericht Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld(Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Biol. Dipl.-Ökol. Claudia Hornberg)1, Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Universitätsklinikums Aachen (Direktor: Univ.-Prof. Dr. rer. nat. W. Dott)2

http://72.14.207.104/search?q=cache:CITX9bvuU1gJ:http://www.dgaum.med.uni-rostock.de/ASU/PDF/0501_012.pdf+situationsbericht+klinische+umweltmedizin&hl=de&ct=clnk&cd=3
Fran
 

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