Weltumwelttag

Weltumwelttag

Beitragvon Maria » Freitag 5. Juni 2009, 11:14

Heute ist Weltumwelttag, der beim UBA diesjährig unter dem Motto "Umweltschutz - für unsere Gesundheit" steht. Es ist zu hoffen, das dies nicht nur leere Worte sind, sondern dass ernst gemeinte Taten folgen.

Umweltbundesamt

Der Präsident
Dessau im April 2009
Zum „Tag der Umwelt 2009"

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Umweltbundesamtes,

1976, also vor inzwischen mehr als drei Jahrzehnten, beschloss die 6. Bund-Länder-Umweltminister-Konferenz, den „Tag der Umwelt“ jährlich am 5. Juni in der Bundesrepublik Deutschland zu begehen. Damals wurden alle staatlichen und kommunalen Stellen aufgerufen, diesem Appell zu folgen und Veranstaltungen durchzuführen, die zu einem umweltbewussten Verhalten in der Bevölkerung motivieren.

Über die Jahrzehnte erlebte der „Tag der Umwelt“ vielfältige Veränderungen, wechselnde Akteure und unterschiedliche Wertungen seiner Bedeutung. Wir im Umweltbundesamt verkannten nie den Wert, den dieser Tag für die Förderung eines breiten Umweltbewusstseins besitzt. Obwohl manchmal andere politische Themen dem Umweltschutz den Rang ablaufen, sollte uns weiterhin klar sein, dass sich in Zukunft ohne eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung unsere Probleme noch verschärfen würden.

Auf Beschluss der Umweltministerkonferenz steht der diesjährige „Tag der Umwelt“ unter dem Motto
„Umweltschutz – für unsere Gesundheit“.

Wir Menschen brauchen – wie alle Lebewesen auf diesem Planeten – eine Umwelt, in der wir und unsere Nachkommen ohne Gesundheitsprobleme als Folge von Umweltbelastung leben können. Dazu gehören reine Luft, saubere Gewässer, gesundheitsverträgliche klimatische Bedingungen und eine intakte Natur als unsere Lebensgrundlagen. Ebenso wichtig sind unbelastete Lebensmittel, gesundes Wohnen und ein gesundes Wohnumfeld sowie einwandfreies Trinkwasser. Eine solche Umwelt gibt uns körperliches und seelisches Wohlbefinden, macht uns widerstandsfähig und schützt uns vor umweltbedingten Erkrankungen. Anspruchsvoller Umweltschutz schützt also auch die Gesundheit und erhöht die Lebensqualität.

Weil sich die Umwelt in vielerlei Hinsicht nachteilig verändert, sorgen sich Viele, dass auch die Gesundheit darunter leidet. Drei Viertel der deutschen Bevölkerung glauben, dass Umweltprobleme die Gesundheit unserer Kinder und Enkel in den nächsten 25 Jahren stark belasten werden. Viele Menschen fühlen sich schon jetzt von Lärm und von Luftschadstoffen belastet sowie vom Klimawandel persönlich bedroht. Schadstoffe in der Luft, in Lebensmitteln und anderen Produkten, bestimmte Chemikalien, Lärm und Hitzeperioden – all das belastet unsere Umwelt und so auch die menschliche Gesundheit.

Das Umweltbundesamt arbeitet daran, solche Beeinträchtigungen rechtzeitig zu erkennen. Wir machen Vorschläge, wie die Belastungen zu beseitigen oder zumindest zu verringern sind. Für Mensch und Umwelt – so lautet unser Leitspruch. Um Mensch und Umwelt zu schützen, ist nicht nur eine nationale, sondern auch eine funktionierende internationale Zusammenarbeit wichtig – zum Beispiel in der Europäischen Union (EU) und in der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Angesichts globaler Märkte und der großräumigen Verbreitung vieler Schadstoffe in Luft und Wasser ist das Handeln auf internationaler Ebene unerlässlich. Im Februar 2010 findet die fünfte Ministerkonferenz „Umwelt und Gesundheit“ der WHO Region Europa statt. Ich hoffe, dass diese Konferenz weitere Fortschritte bringen wird, um unsere Gesundheit - insbesondere die unserer Kinder – vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen.

Zu unseren Aufgaben gehört auch, Sie darüber zu informieren, was Sie selbst tun können, um Ihre Gesundheit vor umweltbedingten Risiken zu schützen. Unsere Broschüren und Ratgeber mit praktischen Tipps und weiteren Informationen stehen allen Interessierten unentgeltlich zur Verfügung. Persönliches Engagement ist vor allem dort wichtig, wo der Staat nur begrenzten Einfluss nehmen kann. Ich denke da beispielsweise an „gesunde Raumluft“ in der eigenen Wohnung: Die Luft in Innenräumen kann mit Tabakrauch, Stoffen aus Bauprodukten, Möbeln oder Gegenständen des täglichen Bedarfs sowie mit Schimmelpilzen und Bakterien belastet sein. Einiges kann der Staat begrenzen helfen wie die Emissionen aus Bauprodukten, anderes können wir als einzelne selbst beeinflussen - wie Rauchen oder richtiges Lüften. Das ist deshalb so wichtig, weil wir in Deutschland rund 80 bis 90 Prozent unseres Lebens in Innenräumen verbringen.

Für Ihre Informationsarbeit bieten wir Ihnen auch in diesem Jahr diverse Informationsmaterialien an. Bitte, nutzen Sie den "Tag der Umwelt", um in Ihrem jeweiligen Umfeld auf die Bedeutung einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung aufmerksam zu machen.

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Gelingen Ihrer Aufklärungsaktivitäten
und verbleibe mit freundlichem Gruß

Ihr
Prof. Dr. Andreas Troge
Präsident des Umweltbundesamtes

http://www.uba.de/service/termine/tdu/index.htm
Maria
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