Politik gegen Bio

Politik gegen Bio

Beitragvon Janik » Montag 6. Juni 2005, 09:02

Mainz/Berlin, 05.06.2005: Laut gestriger n-tv-Meldung kündigte die Vize-Chefin der CDU/CSU-Fraktion, Gerda Hasselfeld (CSU), einen direkten Politikwechsel für die Bio-Branche an - und damit, so Bioland Bundesvorsitzender Thomas Dosch, "negative Folgen für Verbraucher, Umwelt und Biobetriebe im Falle eines Regierungswechsels".


Bioland mahnt als größter Zusammenschluss von Biobäuerinnen und Biobauern in Deutschland die CDU/CSU an, den Wahlkampf nicht auf dem Rücken der Biobauern auszutragen. Die Biobauernhöfe seien Teil einer ökologischen Lebensmittelwirtschaft, die sich durch Wachstumsraten im zweistelligen Bereich auszeichne. Deutschland gilt europaweit als attraktivster und umsatzstärkster Markt für Bioerzeugnisse. Das angedrohte Ende des ökologischen Umbaus in Deutschland würde zwar zu Wachstumsimpulsen bei Biobetrieben im Ausland führen, die bereits heute gerne nach Deutschland exportieren. Für zahllose Biobetriebe in unseren Regionen führe diese Politik jedoch zum Aus.

Biolandwirtschaft dürfe auch von CDU/CSU-Vertretern nicht als Gegensatz einer "modernen" Landwirtschaft kommuniziert werden. Eine Kommunikationsstrategie, die auf eine Spaltung der Bauernschaft setze, verurteile Bioland aufs Schärfste und arbeite selbst stattdessen für ein faires Miteinander aller Bäuerinnen und Bauern. Gleichzeitig habe kein Volksvertreter das Recht, wissenschaftlich belegte ökologische, betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Vorteile einer ökologischen Landwirtschaft zugunsten einer "schwarzen" Klientelpolitik zu ignorieren. Investitionen in eine ökologische Lebensmittelwirtschaft schafften überproportional viele Arbeitsplätze und ersparten der Gesellschaft Umweltkosten.

Beim Regierungswechsel wolle die CDU/CSU darüber hinaus das Gentechnikgesetz und die Legehennenverordnung kippen. Damit drohe nach Einschätzung von Bioland ein Freifahrtschein für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen und gravierende Rückschritte im Tierschutz.
Janik
 

Politik gegen Bio

Beitragvon Janik » Dienstag 7. Juni 2005, 09:07

München, 06.06.2005: Auch in der Agrarpolitik will die Union einiges anders machen: Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt hat einen Kurswechsel in der Agrarpolitik und angekündigt. Mit dem ökologischen Umbau der Landwirtschaft soll Schluss sein. Vertreter von Biobauern kritisieren die Vorschläge etwa zum Anbau von Gen-Pflanzen oder zur Änderung der Legehennenverordnung.

Der Interessenverband Bioland befürchtet "negative Folgen für Verbraucher, Umwelt und Biobetriebe im Falle eines Regierungswechsels", so der Bundesvorsitzender Thomas Dosch. Die Biobauernhöfe seien Teil einer ökologischen Lebensmittelwirtschaft, die sich durch Wachstumsraten im zweistelligen Bereich auszeichne.

Deutschland gilt nach Angaben von Bioloand europaweit als attraktivster und umsatzstärkster Markt für Bioerzeugnisse. Das angedrohte Ende des ökologischen Umbaus in Deutschland würde zwar zu Wachstumsimpulsen bei Biobetrieben im Ausland führen, die bereits heute gerne nach Deutschland exportieren. Für zahllose Biobetriebe hierzulande führe diese Politik jedoch zum Aus.

Biolandwirtschaft dürfe auch von CDU/CSU nicht als Gegensatz einer "modernen" Landwirtschaft kommuniziert werden. Investitionen in eine
ökologische Lebensmittelwirtschaft schaffen überproportional viele Arbeitsplätze und ersparen der Gesellschaft Umweltkosten, so Bioland.
Janik
 

Politik gegen Bio

Beitragvon Mia » Mittwoch 8. Juni 2005, 08:32

Janik,

das ist erschreckend wie der Mensch sein eigenes Wasser abgräbt.
Ökologische Landwirtschaft ist eine Chance für uns trotz Belastung
gesund zzu bleiben.

Einen lieben Gruß aus Düsseldorf,
Mia
Mia
 

Politik gegen Bio

Beitragvon Janik » Mittwoch 15. Juni 2005, 09:54

Baden-Baden, 09.06.2005: Eine CDU/CSU/FDP-Regierung in Berlin will nicht nur eine Energiewende rückwärts durch längere Laufzeiten für AKWs, sondern auch eine Agrarwende rückwärts. Das Gentechnikgesetz von Verbraucher-ministerin Künast, dass eine Haftung vorsieht, wenn Bauern gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen und dadurch Bio-Ernten vernichten, soll aufgehoben werden:

Die Unterstützung für Biobauern wird reduziert und Legehennen sollen nicht schon ab 2007, sondern erst ab 2012 nicht mehr in engen Käfigen gehalten werden dürfen. Zum Glück für die CDU/CSU/FDP dürfen Hühner nicht wählen.

Die entsprechenden Ankündigungen machten der agrarpolitische Sprecher der FDP, Hans-Michael Goldmann und die stellvertretende Unionsvorsitzende Gerda Hasselfeldt. EU-weit soll die Käfighaltung erst ab 2012 verboten werden. Künast wollte die deutschen Hühner schon ab 2007 aus ihren Gefängnissen befreien.

Das rot-grüne Gentechnikgesetz hatte durch strenge Haftungsregeln den Ausbau gentechnisch veränderter Pflanzen erschweren wollen, was die meisten Verbraucher gefreut hatte. Aber eine schwarz-gelbe Regierung will selbst bescheidene Fortschritte in Richtung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft wieder rückgängig machen. Verbraucher in Deutschland, freut euch auf gentechnisch veränderte Lebensmittel!

Agrar-Subventionen für Biobauern nannte der FDP-Agrarexperte Goldmann "Öko-Spielereien". Solche "Spielereien" sind von schwarz-gelb offensichtlich nicht zu befürchten. Schwarze Zeiten für die grüne Landwirtschaft.
Janik
 


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