MCS Patienten sind nicht gleich psych. Patienten

MCS Patienten sind nicht gleich psych. Patienten

Beitragvon Frankie » Dienstag 9. August 2005, 10:44

MCS Patienten sind laut dieser Zusammenfassung, anders als Normalpersonen oder psychisch/psychosomatisch erkrankte Patienten (siehe Schlußsatz der Zusammenfassung).

Multizentrische Studie zur Multiplen Chemikalien-Sensitivität (MCS) - Beschreibung und erste Ergebnisse der ´RKI-Studie´
Eis, Dieter; Mühlinghaus, Tilman; Birkner, Norbert; Bullinger, Monika; Ebel, Hermann; Eikmann, Thomas; Gieler, Uwe; Herr, Caroline; Hornberg, Claudia; Hüppe, Michael; Lecke, Christoph; Lacour, Michael
Korrespondenzautor: Dr. Dieter Eis, Robert Koch-Institut, Fachgebiet 22/Umweltmedizin, Seestraße 10, D-13353 Berlin, E-Mail: d.eis@rki.de

Bericht aus Umweltmedizin in Forschung und Praxis, 2003
Zusammenfassung

Im Jahr 1999 wurde unter der Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein multizentrischer MCS-Forschungsverbund etabliert, an dem sich fünf universitäre umweltmedizinische Zentren (Aachen, Berlin, Freiburg, Gießen, München) und eine Umweltklinik (Bredstedt) beteiligten. Das Studienzentrum und die Projektleitung waren am Robert Koch-Institut angesiedelt.
Das Hauptziel des Projektes bestand in einer Charakterisierung der "Multiplen Chemikalien-Sensitivität" (MCS), einschließlich der Aufklärung von Ursachen, Auslösern und Risikofaktoren. Zur Bearbeitung der Forschungsfragestellung wurde ein klinischepidemiologischer Ansatz gewählt. Primär handelte es sich um eine
Querschnittsstudie, in die ein Fall-Kontroll-Segment eingebunden war (MCS versus Nicht-MCS). Die zum Teil eigens für die Studie entwickelten Erhebungsinstrumente wurden in einer Pretest-Phase Ende 1999 überprüft und optimiert. Im Untersuchungsjahr 2000 konnten 234 Patienten (80%) von insgesamt rund 300 Ambulanzpatienten in die Studie einbezogen werden. Die Vollständigkeit des Erhebungsinstrumentariums (Umwelt- und Gesundheitsfragebogen, ärztlicher Basisdokumentationsbogen) war maßgeblich für die Aufnahme eines Patienten in die Auswertungsstichprobe. Ausgewählte Ergebnisse der Grundauswertung werden vorgestellt. Bezüglich der ärztlichen "MCS-Diagnose" ergaben sich beträchtliche Zentreneffekte. In den psychometrischen Profilen lagen die Patienten mit selbstberichteter MCS meist zwischen den Profilen gesunder Personen und psychisch/psychosomatisch erkrankter Patienten.
Frankie
 

MCS Patienten sind nicht gleich psych. Patienten

Beitragvon Gerd » Dienstag 9. August 2005, 11:19

"Psychiatrisierung MCS-Kranker"

In der BRD werden diese Gesundheitsprobleme bevorzugt als
psychosomatische oder psychiatrische Störung interpretiert. Dadurch
werden Arbeits- oder Umweltfaktoren - z.B. Pestizide,
Holzschutzmittel, Lösemittel, Amalgam - als Ursache ausgeschlossen.
Eine Anerkennung als Berufs- oder Umweltkrankheit scheidet dann aus;
Linderung wird von Psychotherapie und Psychopharmaka erwartet.
Betroffene werden von Ärzten und Kassen als "Problempatienten"
gesehen, erfahren auch von Angehörigen oft wenig Unterstützung
(Schiele/Eder-Stein 2oo2).
Die 1999 bei uns angelaufene multizentrische MCS-Studie (Leitung Dr.
Eis), die das Robert-Koch-Institut im Auftrag des Umweltbundesamts
koordiniert, wird daran nichts ändern. Nur 2 von 22 Untersuchern
hatten klinische Erfahrung mit MCS. 1/3 von ihnen sind
Psychologen/Psychosomatiker, aber kein einziger Psychoneuroimmunologe
ist dabei. Entsprechend werden bevorzugt psychische Merkmale der
Betroffenen untersucht, während auf Hirnuntersuchungen verzichtet
wurde (Müller 2oo1). Die einseitige Fragestellung wird voraussichtlich
ähnlich einseitige Ergebnisse produzieren."

aus:
http://www.maschewsky.de/noframe/inhalt2.html#8
Gerd
 


Zurück zu Umweltmedizin / Medizin / Umweltpolitik in Deutschland

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron