Schöndorf /Umweltrechtler fordert Massenklagen

Schöndorf /Umweltrechtler fordert Massenklagen

Beitragvon Janik » Samstag 13. August 2005, 20:53

Umweltrechtler fordert Massenklagen gegen Chemiekonzerne
"Chemisch-Verletzte" sollen sich zusammenschließen.
Meldung vom 13. November 1998

Durch Chemikalien geschädigte Bürger sollten sich zusammenschließen und
gemeinsam gegen Chemiekonzerne klagen. Dies rät der Frankfurter
Umweltrechtler Professor Erich Schöndorf in einem Interview mit dem
Greenpeace Magazin. Zugleich wirft er seinen Kollegen aus der Justiz vor,
vor der chemischen Industrie zu kuschen: "Die obrigkeitshörigen Juristen
trauen sich nicht an Konzerne heran, deren Produkte Menschen vergiften." Es
fehle nicht an Paragraphen, sondern am Mut seiner Standeskollegen, geltendes
Recht anzuwenden
Scharfe Kritik übt Schöndorf, ehemaliger Staatsanwalt im bundesweit
beachteten Frankfurter Holzschutzmittelprozeß, in dem Interview auch am
Bundesgerichtshof. Die Richter hätten dem Druck der Chemieindustrie
nachgegeben und das Urteil gegen zwei Ex-Manager des
Holzschutzmittelherstellers Desowag wegen 29facher Körperverletzung
kassiert. "Die Faktenlage", so Schöndorf, "hat nicht ausgereicht, das
Frankfurter Urteil aufzuheben."

In der gleichen Ausgabe präsentiert das Greenpeace Magazin den Nachweis, daß
sogenannte "Chemisch Verletzte" tatsächlich körperliche Schäden durch
Chemiegifte davontragen. Der amerikanische Toxikologe und Hirnforscher
Professor Gunnar Heuser weist mit neuen computergestützten Analysemethoden
bei Patienten Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen im Gehirn nach, die
er eindeutig auf Chemikalienbelastungen zurückführt. Von Schulmedizinern
werden solche Opfer häufig als Psychopathen verunglimpft. Inaktive
Hirnbereiche fand der Spezialist aber nur bei Chemikalienopfern, nicht
jedoch bei psychisch Kranken. Heuser wörtlich: "Viele weinen, wenn sie im
meiner Praxis die Bilder (ihres Gehirns) sehen."

Im Gegensatz zur Bundesrepublik ist in den USA die Anerkennung des
Krankheitsbildes der sogenannten "Multiplen Chemikalien Sensitivität (MCS)"
schon weit fortgeschritten. Die 10.000 in Deutschland registrierten
MCS-Kranken hingegen stoßen auf Ablehnung und Unverständnis bei
Schulmedizinern, Politikern und Industrie. Dabei, schätzen Fachleute, wird
das Problem der vielfachen Chemikalienunverträglichkeit weiter zunehmen.
"Die Dunkelziffer ist erheblich höher", sagt Werner Maschewsky, Professor
für Sozialmedizin an der Fachhochschule Hamburg. Umweltmediziner schätzen,
daß bereits ein bis zwei Prozent der Deutschen an Formen von MCS leiden
Janik
 

Schöndorf /Umweltrechtler fordert Massenklagen

Beitragvon Konstantin » Mittwoch 17. August 2005, 10:08

Herr Schöndorf ist ein Mann der große Achtung verdient.
Sein Mut im Holzschutzmittelprozess hat Gegner von Umweltgifterkrankten
das Fürchten gelehrt. Als Professor hat er vielen Studenten die Augen für die Zukunft geöffnet.

Sein Aufruf von 1998 gilt noch heute. Zusammenschluß der Umwelterkrankten.

Wir alle wissen, daß es schwierig ist zusammenzufinden, wenn man von Natur
aus sehr verschieden von seinen Grundansichten her ist. Trotzdem muß man im Leben ab und an über den eigenen Schatten springen und kooperieren, wenn man etwas erreichen will. Das sind alte Managerweisheiten. Sämtlichen
persönlicher Hickhack sollten wir dabei vergessen und die Leute motivieren
eine Front zu bilden. Wir haben Chance, wir müssen sie nur ergreifen.
Gute Leute, die das Herz am rechten Fleck haben, können immer etwas bewirken.

Grüsse
Konstantin
Konstantin
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Schöndorf /Umweltrechtler fordert Massenklagen

Beitragvon Anne » Mittwoch 17. August 2005, 11:09

Hallo lieber Konstantin,

bei Deinen Worten fällt mir doch etwas ein, was mir in der Schule gelehrt wurde. Ich habe zwar in Zeiten des Sozialismus meine Schulbildung genossen und es gab da viels zu bemängeln. Aber ein Satz ist wahr und richtig, der galt immer und der gilt auch heute noch:

"[b]Einigkeit macht stark![/b]

Nur mit Einigkeit hatten die untersten Schichten es geschafft, sich gegen ihre Bedrücker und Unterdrücker zur Wehr zu setzen. Sonst hätten wir heute noch immer eine Sklavenhaltergesellschaft.
Einigkeit ist auch das einzige Mittel, welches wir Umweltkranken uns bedienen können, um gegen die korrupte Vereinigung der Industrie, ihrer Helfer und Helfershelfer unser schon längst überfälliges Recht zu erkämpfen.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 


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