DIE ZEIT . Verbraucherschutz . Bunt und riskant
Hautcreme, Lampen, Spielzeug: Die Zahl gefährlicher Produkte steigt.
Wer seine Haut eincremt, will sie pflegen – aber nicht mit einer »überhöhten Konzentration von Quecksilber«. Wie sie deutsche Behörden in jenen rot-blauen Cremedosen fanden, die sie vor wenigen Monaten aus dem Verkehr zogen....
Ob Deutschland oder Frankreich, Ungarn oder Finnland: In ganz Europa ist die Zahl gefährlicher Produkte in der jüngsten Vergangenheit »drastisch gestiegen«, wie die EU-Kommission bilanziert. Wöchentlich werden über das Meldesystem Rapex die Daten all jener Alltagsgegenstände veröffentlicht, bei denen Unternehmen oder Behörden in den einzelnen Mitgliedsländern ein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher vermuten. Verkaufsverbote und Rückrufe gibt es mittlerweile zuhauf – für heiß laufende Handyakkus und fehlerhafte Airbags, für Schreibtischlampen mit Stromschlag-Gefahr und Kunststoff-Dekoartikel, die giftige Gase ausdünsten. 1051 Produktwarnungen wurden im vergangenen Jahr registriert, ein Zuwachs von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr...
...Ob und wann sich dies in einer sinkenden Zahl gefährlicher Produkte niederschlägt, ist jedoch ungewiss. Keine Behörde, egal in welchem Land, ist in der Lage, wirklich alle Alltagsprodukte auf ihre Qualität zu überprüfen. Eine Pflicht zur technischen Kontrolle von Alltagsgegenständen gibt es in Europa nicht. Nicht einmal der Preis gibt einen eindeutigen Hinweis auf die Sicherheit der gekauften Ware. »Billige Produkte müssen nicht zwangsläufig gefährlich sein. Aber schlecht verarbeitete sind das oft«, sagt VDE-Stratege Franke. Das Problem sei nur: »Für Verbraucher sind Mängel so gut wie nie zu erkennen. Ein Bügeleisen kann toll aussehen, aber wenn die Materialien schon bei niedrigen Temperaturen Feuer fangen, wird es gefährlich...
http://www.zeit.de/2007/08/Riskante-Produkte?page=1
(Artikel hat 3 Seiten)