Abschied von vorgetäuschter heiler Welt

Abschied von vorgetäuschter heiler Welt

Beitragvon Alex » Sonntag 24. Januar 2010, 10:26

BUND Pressemitteilung vom 24. Januar 2010

Grüne Woche muss sich von der vorgetäuschten heilen Agrarwelt verabschieden

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zog zum Ende der Internationalen Grünen Woche ein zwiespältiges Fazit der diesjährigen Landwirtschaftsmesse. „Das oftmals beschworene Bild einer schönen heilen Agrarwelt mit friedlich weidenden Kühen, freilaufenden Schweinen und Eiern von glücklichen Hühnern muss endlich einer realistischen Betrachtung der Verhältnisse weichen“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Die Grüne Woche kommt am Streit über die Klimawirkungen der Agrarproduktion, über die negativen Folgen der Agrogentechnik und über Sinn oder Unsinn der Subventionsmilliarden nicht mehr vorbei. Diese Auseinandersetzung wird sich noch verstärken, je näher das Jahr 2013 rückt, in dem die nächste Reform der EU-Agrarpolitik ansteht“, sagte Weiger. Die europäische und die deutsche Landwirtschaft müssten sich neu ausrichten. Künftig sei die Verteilung der Agrarsubventionen konsequent an Tier- und Umweltschutzkriterien sowie an Sozialstandards zu binden.

Die Debatte über die fortgesetzte Industrialisierung der Agrarbranche und deren Folgen für Tiere und Umwelt habe bei der diesjährigen Grünen Woche im Fokus der Öffentlichkeit gestanden. Sowohl Bundesagrarministerin Ilse Aigner als auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner hätten dabei keine gute Figur gemacht. Habe Aigner zunächst aus Klimaschutzgründen zum maßvollen Fleischkonsum aufgerufen, sei sie wenige Tage später zurückgerudert und habe die Klimafolgen der Nahrungsmittelproduktion heruntergespielt. Auch Sonnleiter rechne die Klimabilanz der industrialisierten Landwirtschaft schön. Seine Forderungen nach Fortsetzung der bisherigen Subventionspolitik führten zum Sterben bäuerlicher Betriebe und zum Wachsen von Agrarfabriken. In der letzten Dekade habe es einen Verlust von 150000 Arbeitsplätzen in der deutschen Agrarbranche gegeben. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, gehören Bauern in Deutschland bald auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Berufe“, sagte Weiger.

Der BUND forderte Bundesagrarministerin Ilse Aigner und die Veranstalter der Grünen Woche auf, die Verhältnisse in der Landwirtschaft künftig ehrlich und realistisch darzustellen. Die Bundesregierung dürfe nicht zum verlängerten Arm des Bauernverbandes werden. Wer die Agrarindustrie fördere, schwäche die Lebens- und Erholungsqualität in ländlichen Regionen.
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Abschied von vorgetäuschter heiler Welt

Beitragvon Monja » Sonntag 24. Januar 2010, 12:17

Hier mal zum Vergleich von mir als Vegetarier
aus Tier-Liebe- und Achtung vor Gottes Geschöpfen):

Freilaufende Hühner, so wie es artgerecht ist:

http://wehrhoff.ehlermann.de/Huehner%20rauslassen.JPG

Menschen-unwürdige, Tier-verachtende grausame Massen-Hühner-Haltung,
wie es solange der Fall ist, wie Leute so was kaufen u. essen:

http://www.vgt.ch/vn/0201/VS14-turtmann-XX-V-23.JPG

Mensch, beginne zu denken, zu fühlen und zu handeln !!!
Du bist NICHT die Krone der Schöpfung.

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Abschied von vorgetäuschter heiler Welt

Beitragvon Moriko » Sonntag 24. Januar 2010, 13:00

Ein Gesetz sollte her, dass regelmäßig den Pestizidgehalt im Grundwasser veröffentlicht, den uns die Bauern bescheren.
Mit Tabellen wie der Pestizidgehalt über Jahren angesteigt.
So mancher Konsument würde aus dem Entsetzen nicht mehr rauskommen und auf Bio umstellen.
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Abschied von vorgetäuschter heiler Welt

Beitragvon Energiefox » Sonntag 24. Januar 2010, 13:43

Also ich leb hier auf dem flachen Land und habe hier im Forum ja schon berichtet, Gülle wird bei Frost ausgefahren weil die Jauchegruben voll sind. Auch schützende Sträucher an Ackerrändern abgehauen usw usw. Heile Welt ist bei den Bauern schon lange nicht mehr. Die kleinen Bauern fast alle pleite bzw. haben das Land verpachtet. Das Hauptübel meiner Meinung nach ist die Massenviehaltung und damit Massentierquälerei.
Hühner liefen in meiner Kindheit fast überall auf den Bauernhöfen frei herum.
Ich bin auch für Biohöfe, laut Weltgesundheitorganisation könnte damit der Hunger der Welt gestopft werden.
Deutschland kauft riesige Mengen an Futtermittel für die Massenviehaltung aus dem Ausland.
Aber es sind heutzutage Industriebauernhöfe und einige verdienen auch sehr gut.
Den meisten Konsumenten denke ich, ist es scheißegal wie Nahrung produziert wird, hauptsächlich billig muss die Nahrung sein.
Monja hat recht Bilder zu zeigen, die machen meiner Meinung nach am meisten Eindruck.
Gruß Energiefox
Energiefox
 


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