Das ZAUM veröffentlichte seine Ergebnisse:
"Pollen-assoziierte Lipidmediatoren
(PALMs): Botenstoffe aus Pollen mit
proinflammatorischer und immunmodulatorischer
Wirkung auf Zellen
der allergischen Entzündung
Bei der Untersuchung dieser Vorgänge
konnten die Wissenschaftler der Klinischen
Kooperationsgruppe Umweltdermatologie
und Allergologie bisher unbekannte biologische
Eigenschaften der Pollen beschreiben:
Diese setzen nicht nur Allergene, sondern
auch hoch bioaktive Lipid-Botenstoffe frei,
die als Pollen-assoziierte Lipidmediatoren
(PALMs) bezeichnet werden. Diese PALMs
zeigen unterschiedliche Wirkungen auf
Zellen, die an der allergischen Immunantwort
beteiligt sind. So können sie direkt
menschliche Entzündungszellen wie neutrophile
und eosinophile Granulozyten anlocken
und aktivieren. Die Analyse dieser
Lipide in den wässrigen Pollenextrakten
ergab verschiedene Produkte von mehrfachungesättigen
Fettsäuren (Linol- und α-Linolensäure),
die ebenfalls eine aktivierende
Wirkung auf humane Granulozyten ausüben.
PALMs aktivieren – und das ist ebenfalls neu
– auch bei nicht-allergischen Menschen
Entzündungszellen der innaten und adaptiven
Immunantwort, was zu einer „allergiefördernden“
Th2 gewichteten Immunitätslage
führt.
Die Studien zeigen außerdem, dass schadstoffexponierte
Pollenkörner, die mit Luftschadstoffen
belastet sind, verstärkt diese
hochaktiven Botenstoffe freisetzen......
Pollen sind demnach viel mehr als nur
Allergenträger. Die von Pollen auf der
Schleimhaut freigesetzten Lipide ziehen
neben dem spezifischen Effekt eine unspezifische
Aktivierung und Modulierung des
Immunsystems nach sich und bahnen somit
den Weg für die Entwicklung einer allergischen
Reaktion (Abb. 4). Die beobachteten
Effekte wurden sowohl bei Allergikern als
auch bei Nicht-Allergikern gefunden. Damit
könnten Beobachtungen von anderen
Arbeitsgruppen, die einen klaren epidemiologischen
Zusammenhang zwischen kardiovaskulären
und pulmonalen Erkrankungen
und dem Pollenflug herausarbeiten konnten,
hypothetisch in Verbindung mit den
beschriebenen Lipidmediatoren gebracht
werden.
Klinische Kooperationsgruppe Umweltdermatologie und
Allergologie
ZAUM –
Zentrum Allergie und Umwelt an der Klinik
für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der
Technischen Universität
München"
http://www.helmholtz-muenchen.de/neu/Aktuelles/jahresbericht/2004/061_066_palm_akt.pdf
siehe auch
viewtopic.php?t=9491