MCS Patienten sind laut dieser Zusammenfassung, anders als Normalpersonen oder psychisch/psychosomatisch erkrankte Patienten (siehe Schlußsatz der Zusammenfassung).
Multizentrische Studie zur Multiplen Chemikalien-Sensitivität (MCS) - Beschreibung und erste Ergebnisse der ´RKI-Studie´
Eis, Dieter; Mühlinghaus, Tilman; Birkner, Norbert; Bullinger, Monika; Ebel, Hermann; Eikmann, Thomas; Gieler, Uwe; Herr, Caroline; Hornberg, Claudia; Hüppe, Michael; Lecke, Christoph; Lacour, Michael
Korrespondenzautor: Dr. Dieter Eis, Robert Koch-Institut, Fachgebiet 22/Umweltmedizin, Seestraße 10, D-13353 Berlin, E-Mail: d.eis@rki.de
Bericht aus Umweltmedizin in Forschung und Praxis, 2003
Zusammenfassung
Im Jahr 1999 wurde unter der Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) ein multizentrischer MCS-Forschungsverbund etabliert, an dem sich fünf universitäre umweltmedizinische Zentren (Aachen, Berlin, Freiburg, Gießen, München) und eine Umweltklinik (Bredstedt) beteiligten. Das Studienzentrum und die Projektleitung waren am Robert Koch-Institut angesiedelt.
Das Hauptziel des Projektes bestand in einer Charakterisierung der "Multiplen Chemikalien-Sensitivität" (MCS), einschließlich der Aufklärung von Ursachen, Auslösern und Risikofaktoren. Zur Bearbeitung der Forschungsfragestellung wurde ein klinischepidemiologischer Ansatz gewählt. Primär handelte es sich um eine
Querschnittsstudie, in die ein Fall-Kontroll-Segment eingebunden war (MCS versus Nicht-MCS). Die zum Teil eigens für die Studie entwickelten Erhebungsinstrumente wurden in einer Pretest-Phase Ende 1999 überprüft und optimiert. Im Untersuchungsjahr 2000 konnten 234 Patienten (80%) von insgesamt rund 300 Ambulanzpatienten in die Studie einbezogen werden. Die Vollständigkeit des Erhebungsinstrumentariums (Umwelt- und Gesundheitsfragebogen, ärztlicher Basisdokumentationsbogen) war maßgeblich für die Aufnahme eines Patienten in die Auswertungsstichprobe. Ausgewählte Ergebnisse der Grundauswertung werden vorgestellt. Bezüglich der ärztlichen "MCS-Diagnose" ergaben sich beträchtliche Zentreneffekte. In den psychometrischen Profilen lagen die Patienten mit selbstberichteter MCS meist zwischen den Profilen gesunder Personen und psychisch/psychosomatisch erkrankter Patienten.