UMWELTMEDIZINISCHE BERATUNGSSTELLEN UND AMBULANZEN

UMWELTMEDIZINISCHE BERATUNGSSTELLEN UND AMBULANZEN

Beitragvon Frank-N-Furter » Sonntag 24. Oktober 2010, 22:54

UMWELTMEDIZINISCHE BERATUNGSSTELLEN UND AMBULANZEN | ÜBERSICHT

Falls jemand wissen muss wo es umweltmedizinische Beratungsstellen und umweltmedizinische Ambulanzen gibt.
Eine aktuelle List:

http://www.ecomed-medizin.de/sj/pdf/ufp/beratungsstellen.pdf
Frank-N-Furter
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 475
Registriert: Samstag 2. Februar 2008, 07:43

UMWELTMEDIZINISCHE BERATUNGSSTELLEN UND AMBULANZEN

Beitragvon Stier » Sonntag 31. Oktober 2010, 19:57

Das sind alles Beratungsstellen und Ambulanzen der "KLINISCHEN" UMWELTMEDIZIN.

Im Gegensatz zur "KURATIVEN" Umweltmedizin besteht hier der Verdacht, dass bei diesen Institutionen Umwelterkrankungen primär auf "psychische" Ursachen zurückgeführt werden und als Somatisierungsstörungen abgetan werden.

Anbei ein Hinweis auf einen Artikel in der "umg":

http://www.umwelterkrankte.de/aktuelles/44/229-die-umweltmedizin-ist-tot-lang-lebe-die-umweltmedizin.html



DIE UMWELTMEDIZIN ist tot – es lebe die UMWELTMEDIZIN (Sonderbeitrag in der „umg“ 4/08)

HUMANÖKOLOGIE • SOZIALE VERANTWORTUNG • GLOBALES ÜBERLEBEN
Die Umweltmedizin ist tot.
Lang lebe die Umweltmedizin!

AUSZUG (Einleitung):

Praktizierende Umweltmediziner zeigen kein Verständnis für wenig differenzierten Artikel im Deutschen Ärzteblatt.
Verlagsbeilage in umw med ges 21(4): I-VIII; UMG Verlag, Frielinger Str. 31, 28215 Bremen
HUMANÖKOLOGIE • SOZIALE VERANTWORTUNG • GLOBALES ÜBERLEBEN
ISSN 1437-2606 • 21. Jahrgang • Einzelpreis: 10,- € • H 12994 umwelt - medizin -
gesellschaft 4/2008

An dieser Stelle sind verschiedene Stellungnahmen langjährig praktizierender Ärzte aus dem "Fachbereich Kurative und Präventive Umweltmedizin" dokumentiert, darunter Vorstandsmitglieder des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (dbu), die Stellung beziehen zur Publikation einer umfangreichen Arbeit zum Thema Umweltmedizin in Deutschland im „Deutschen Ärzteblatt“ (HERR et al. 2008).
Es wurde dabei der Eindruck erweckt, dass diese Arbeit die allgemeingültige Position zur Umweltmedizin in Deutschland sei.

Parallele Publikation im Internet in englisch und eine laienverständliche Version in der „Apothekenumschau“ sollten diesen Eindruck verstärken.

Es ist anzumerken, dass die Ärzte, deren kritische Stellungnahmen zum DÄB - Artikel hier veröffentlicht werden, zusammen in den letzten 15 Jahren über 40.000 Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen behandelt haben.

Die meisten dieser Ärzte waren auch als Dozenten im Auftrag des Gesundheitsministeriums des Staates Luxemburg bei der Ausbildung luxemburger Ärzte für die Zusatzbezeichnung Umweltmedizin nach dem 200 - Stunden Curriculum der Bundesärztekammer incl. tutorialer Begleitung beteiligt.

Weiterhin haben diese Ärzte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen (mit)verfasst.

Sehr bedauerlich ist die Tatsache, dass die Präsentation der Arbeit von Herr et al. im Deutschen Ärzteblatt in einer Form veröffentlicht wurde, die den Eindruck hinterlassen sollte, dass der Standpunkt der Verfasser die einzige Position der deutschen Ärzteschaft zur Umweltmedizin darstellt.

Aufgrund der zu erwartenden Folgewirkungen dieser Arbeit beschloss der "Vorstand des dbu" bezüglich der wichtigsten Abschnitte inhaltliche "Gegenpositionen aus dem Arbeitsbereich Kurative und Präventive Umweltmedizin" in Form von Leserbriefen beim Deutschen Ärzteblatt einzureichen.

Der Abdruck all dieser Leserbriefe wurde mit zum Teil fadenscheinigen Begründungen von den verantwortlichen Redakteuren/innen des DÄB abgelehnt.

Daher werden diese inhaltlichen Positionen in einer Sonderbeilage der Zeitschrift „Umwelt-Medizin-Gesellschaft“ publiziert und stellen die Positionen des Vorstands des dbu dar.

Die Beiträge erbringen den Nachweis, dass "zahlreiche Positionen der Autorengruppe um Herr/Eikmann wissenschaftlich falsch" und "Ausdruck von Einzelmeinungen dieser Gruppe" sind und keineswegs die einzige Position der deutschen Ärzteschaft darstellt.

Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass einige Äußerungen im Artikel des DÄB "unethisch" in Bezug auf den Umgang mit Patienten sind, die an umweltassoziierten Erkrankungen leiden.

Wir weisen darauf hin, dass auf Initiative des dbu ein Arbeitskreis aus Umweltmedizinern und Zahnmedizinern gegründet wurde, der nach 2 Jahren Arbeit umfangreiche, detaillierte Empfehlungen für ein „Standardisiertes Vorgehen bei Verdacht auf Erkrankungen durch Dentalersatzstoffe“ veröffentlicht hat (BARTRAM et al. 2007).

Derzeit ist eine ähnliche Arbeitsgruppe vom dbu damit beauftragt, umfangreiche und detaillierte Empfehlungen für ein „Standardisiertes Vorgehen bei Verdacht auf Erkrankungen durch Substanzen aus Innenräumen“ zu erarbeiten und zu publizieren.

Dr. med. Frank Bartram
Facharzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin
1. Vorsitzender im dbu - Vorstand

BARTRAM, F., HÖHNE, L., VON BAEHR, V., THILL, R., MEISCH, J.-P. (2007):
Umweltmedizinischer Anamnesepfad in der Zahnmedizin/Umwelt-ZahnMedizin, Empfehlungen des Arbeitskreise Zahnmedizin des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner e.V. umw-med-ges 20(2): 89-98.
HERR, C, OTTERBACH, I, NOWAK, D., HORNBERG, C., EIKMANN, T., WIESMÜLLER, G.
A. (2008): Klinische Umweltmedizin, Deutsches Ärztebvlatt 105(30): 523-531.

Kurt E. Müller

Der Artikel reiht sich nahtlos an die wissenschaftlich nie belegten Ausführungen zum Nozeboeffekt (1) bei Umweltkrankheiten oder an den Artikel eines Betriebsarztes eines großen deutschen Chemieunternehmens (Interessenkonflikt?) zur Multiplen Chemikalien Sensitivität im Deutschen Ärzteblatt (2).

Folgt man den Autoren, leidet die weit überwiegende Zahl umweltmedizinischer Patienten an "anderweitigen somatischen und/oder psychischen" Erkrankungen.

Der Widerspruch zu den Ergebnissen der MCS-Studie I des Umweltbundesamts (3) und Resultaten anderer Autoren (4) wird weder erwähnt noch diskutiert.

In dem ersten, von einem wissenschaftlichen Beirat kontrollierten Teil der MCS-Studie I, konnte bei den untersuchten Patienten "keine Häufung von psychischen, psychosomatischen oder somatoformen Störungen" bzw. "keine" Neigung zur "Hypochondrie" oder zu „Ökoängsten“ gefunden werden.

Der besondere Schweregrad der Erkrankung wurde bestätigt.

Bereits in dieser Studie wurde die "einseitige" und im Widerspruch zu anderen Studienteilnehmern stehende Sicht des "Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Gießen" deutlich, die auch auf einer vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) gesponserten Veranstaltung Ende Juli 2007 in Frankfurt entsprechend präsentiert wurde.

Erst die Nachbearbeitung in der MCS-Studie II durch Aufteilung des Patientenkollektivs in kleine Subgruppen durch eine selektierte Arbeitsgruppe ohne den hinderlichen Wissenschaftlichen Beirat erlaubte es, zu der Aussage zu kommen, die der Vertreter des UBA bereits bei dem Vorgespräch der Studie prognostiziert hatte.

Nur bei 0-15% der Patienten gelingt es nach Aussage der Autoren, eine „relevante“ oder „nachvollziehbare“ Exposition mit arbeitsmedizinischen und toxikologischen Methoden zu ermitteln.

"Es wird gar nicht erwähnt", dass dies beispielsweise bei Expositionen gegenüber Lösemitteln oder Pyrethroiden nur während oder unmittelbar nach erfolgter Exposition möglich, bei diesen und vielen anderen Stoffen nach wenigen Wochen nicht mehr möglich ist.

Die Bewertung der Wirkung der im Alltag häufigen Schadstoffgemische (5) oder der an Partikel gebundenen Schadstoffe gelingt mit den dargestellten Methoden gar nicht.
Stier
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 658
Registriert: Montag 5. November 2007, 18:33


Zurück zu Umweltmedizin / Medizin / Umweltpolitik in Deutschland

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron