Die Nanos - Bayer, Greim und wir

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Beitragvon Annamaria » Freitag 25. Januar 2013, 18:51

Kohlenstoff-Nanoröhrchen (toxisch, hergestellt von Bayer, befürwortet von Greim, bezuschusst von uns)

und noch kürzere, möglicherweise weniger (?) toxische Kohlenstoff-Nanoröhrchen mit Tri(ethylenglycol)-Beschichtung.

Zitat:
"Kohlenstoffnanoröhren ähneln in ihrer Gestalt Asbestfasern und lange, reine Nanoröhren scheinen auch eine ähnliche Pathogenität zu besitzen wie Asbest. Ein Forscherteam berichtet jetzt, dass chemische Modifizierungen diese aufheben können.

Kohlenstoffnanoröhrchen haben sich dank ihrer einzigartigen physikalischen, chemischen und elektronischen Eigenschaften zu einem der populärsten Nanomaterialien gemausert. Anwendungen finden sich z.B. in der Elektronik, der Verstärkung von Kunststoffen, aber auch im biomedizinischen Bereich, z.B. als Nanotransporter, die Wirkstoffe in Zellen schleusen. Für viele der Anwendungen, insbesondere im Bio-Bereich, ist es notwendig, die Oberfläche der winzigen Röhren zuvor chemisch zu verändern.

Eine großtechnische Produktion von Kohlenstoffnanoröhren könnte allerdings gesundheitliche Risiken bergen. So kamen Studien zum Ergebnis, dass mehrwandige Kohlenstoffnanoröhren mit einer Länge von mehr als 20 µm genauso wie Asbestfasern Entzündungen und in der Folge Granulome, entzündungsbedingte, knotenartige Gewebeneubildungen, verursachen, da die Makrophagen unseres Immunsystems die langen Fasern nicht aufnehmen und entfernen können. Kürzere Kohlenstoffnanoröhrchen und solche mit bestimmten Oberflächenmodifizierungen zeigten in anderen Studien dagegen eine deutlich abgemilderte Toxizität.

Das Team um Maurizio Prato, Alberto Bianco und Kostas Kostarelos wollte nun wissen, welche Rolle chemische Modifizierungen bei der Behebung des Toxizitätsrisikos der Röhrchen spielen könnten. Die Wissenschaftler vom University College London (UK), vom CNRS in Straßburg (Frankreich) und der Università di Trieste (Italien) knüpften Kohlenwasserstoffketten bzw. Tri(ethylenglycol)-Ketten als Seitengruppen an die Oberfläche mehrwandiger Kohlenstoffnanoröhrchen und testeten deren Wirkung. Sowohl die unbehandelten als auch die mit Kohlenwasserstoffketten versehenen Röhrchen verursachten bei Mäusen asbestartige Entzündungen und Granulome. Die Kohlenstoffnanoröhrchen mit den Tri(ethylenglycol)-Ketten dagegen nicht.

Die Unterschiede scheinen eine Frage der Aggregation zu sein, da diese die Länge der Röhrchenbündel beeinflusst: Wie Aufnahmen mit dem Transmissionselektronen- und dem Rasterkraftmikroskop belegen, wird die effektive Länge der Röhrchen während der Reaktion, bei der die Tri(ethylenglycol)-Ketten angeknüpft werden, verkürzt, da die einzelnen Röhrchen offenbar voneinander getrennt werden. Und so interagieren sie dann mit dem Gewebe in Form kürzerer, wesentlich hydrophilerer, vereinzelter Fasern. Die unmodifizierten Röhrchen und die mit unpolaren Kohlenwasserstoffen auf ihrer Oberfläche wechselwirken dagegen als längere Bündel einzelner Nanoröhrchen mit dem Gewebe. Die Forscher schließen, dass nur solche Modifikationen die toxikologischen Probleme lindern können, die zu einer Entwirrung der Röhrchen-Bündel führen."

aus http://news.doccheck.com/de/article/212915-nanoroehren-weniger-asbest

"Kürzer ist besser: Die sichtliche Ähnlichkeit zwischen mehrwandigen Kohlenstoffnanoröhren (MWNTs) und Asbestfasern hat Bedenken bezüglich des Sicherheitsprofils von MWNTs hervorgerufen. Die Asbest-artige Pathogenität, die bei langen, reinen Nanoröhren beobachtet wurde (NTlong, siehe Schema), wird komplett abgemildert, wenn man ihre effektive Länge durch chemische Funktionalisierung, z. B. mit Triethylenglycol (TEG), verringert.

Keywords: Entzündungen; Graphen; Karzinogenität; Nanopartikel; Toxikologie"

aus http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201207664/abstract
Annamaria
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Beitragvon Annamaria » Freitag 25. Januar 2013, 18:56

Hier zitiere ich eine E-Mail von Coordination gegen BAYER-Gefahren:

"Presse Info vom 24. Januar 2013
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Nanotechnik-Projekte von BAYER
Millionen-Förderung für Risikotechnologie

Der BAYER-Konzern hat öffentliche Zuschüsse von mindestens neun Millionen Euro für die Erforschung sogenannter Carbon Nanotubes (CNT) erhalten. Dies geht aus einer auf Anfrage der Coordination gegen BAYER-Gefahren erstellten Aufstellung des Bundesforschungsministeriums (BMBF) hervor. Nanotubes sind winzige Röhrchen aus Kohlenstoff. Tierversuche zeigen, dass bestimmte CNT - ähnlich wie Asbestfasern - die Entstehung von Krebs begünstigen können.

Allein 4,3 Mio. Euro hat das BMBF demnach für ein „Scale Up“ zur großtechnischen Herstellung von Nanotubes bewilligt. Die Mittel flossen in den Bau der nach Angaben von BAYER „weltgrößten Pilotanlage für Kohlenstoff-Nanoröhrchen“, die im Januar 2010 in Leverkusen eröffnet wurde. Geplant war dort ursprünglich eine jährliche Produktion von 200 Tonnen. Wegen technischer Probleme läuft die Anlage bis heute jedoch mit einer weit geringeren Kapazität.

Wegen der Probleme in Leverkusen hat BAYER im vergangenen Jahr den Antrag gestellt, eine Versuchsanlage im badischen Laufenburg in unmittelbarer Nähe von Schulen, Kindergärten und Wohngebieten in einen regulären Produktionsbetrieb zu überführen. Obwohl Umweltverbände und Anwohner/innen rund 60 Einwendungen eingereicht haben, wurde im November die Herstellung von 75 Jahrestonnen Nanotubes genehmigt. Nach Angaben von BAYER handelt es sich um die einzige Produktion weltweit im „Multitonnen-Maßstab“.

Das Regierungspräsidium Freiburg stützte sich in seinem Bescheid ausschließlich auf einseitig recherchierte Aussagen des umstrittenen Toxikologen Helmut Greim*, der seit Jahrzehnten für seine industrie-freundlichen Expertisen bekannt ist. Greim hatte in seinem Gutachten hauptsächlich Studien zitiert, die BAYER selbst durchgeführt hatte.

Jan Pehrke von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Es ist nicht einzusehen, weswegen ein Konzern mit einem Jahresgewinn von rund drei Milliarden Euro öffentliche Fördergelder erhält – zumal für die großtechnologische Produktion einer Risiko-Technologie, deren toxikologische Auswirkungen auf Mensch und Umwelt noch gar nicht umfassend erforscht sind. Stattdessen sollte das Forschungsministerium lieber unabhängige Untersuchungen von Nanotubes unterstützen.“

Claudia Baitinger vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND NRW) ergänzt: „Bislang gibt es bei Freisetzungen von Nanomaterialien im Wasser-, Bodenschutz- und Abfallrecht noch keinerlei Regelungen. Wir halten deshalb den Umgang mit diesen Stoffen über den Labormaßstab hinaus für unverantwortlich, solange der Gesetzgeber mit drittschützenden Maßnahmen hinterherhinkt.“

Carbon Nanotubes sollen in Lacken, beim Bau von Rotorblättern und in Sportartikeln wie Skiern oder Hockey-Schlägern eingesetzt werden. Die winzigen Partikel können vom Körper über die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt und die Haut aufgenommen werden. DNA-Schäden sind hierdurch ebenso möglich wie eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Selbst der BAYER-Konzern hält in dem Sicherheitsdatenblatt zu den in Laufenburg produzierten „BAYTUBES C 70P“ fest: „Achtung – noch nicht vollständig geprüfter Stoff“ und warnt vor einem Kontakt mit dem Material, denn: „Toxikologische Untersuchungen am Produkt liegen nicht vor.“

Informationen zur Nanotubes-Kampagne: http://www.cbgnetwork.org/3343.html

Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)" - Zitat Ende

* Folgender Link wird in der E-Mail angegeben, betreffend Greim
http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2004/08/06/a0172
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Beitragvon PappaJo » Sonntag 27. Januar 2013, 18:16

Das wird der neue Milliarden-Markt! Das Risiko nehmen die auf sich, ist ja dann eh wie bei allen anderen Dingen. Jahrzehnte lange Rechststreite vor Gericht die nur einen Bruchteil kosten, was mit dem Gift verdient wird.

Andererseits werden echte Weltwunder, die per NANO-TECHNIK hergestellt werden können, nicht hergestellt!
Siehe künstliches Zahnbein - oder der Stoff aus dem die Zähne sind.
http://www.patent-de.com/20050414/DE69728554T2.html
http://www.univis.uni-erlangen.de/formbot/dsc_3Danew_2Fresrep_view_26rprojs_3Dnat_2Fdphy_2FIAP_2Fkrista_2Fbioakt_26dir_3Dnat_2Fdphy_2FIAP_2Fkrista_26ref_3Dresrep

Die können quasi 100% Identischen Zahnschmelz herstellen, machen es aber nicht - weil Endversorgung!
Verklebt mit Zement geht das nicht mehr kaputt oder nutzt sich ab wie Kunststoff & Co.
"Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen."
Abraham Lincoln
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