von Annamaria » Montag 2. März 2009, 18:12
Hallo Eddy,
das hast du sehr gut gesagt.
Viele Grüße
Annamaria
Heute meldet nun das BMU:
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter
für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Gentechnik!
Erlauben Sie mir, noch einmal auf Ihre Nachricht zum Thema Gentechnik zurückzukommen, um Ihnen vom Ausgang des Umweltministerrates am 2. März 2009 in dieser Angelegenheit zu berichten.
Den Umweltministern der EU lagen drei Anträge der EU-Kommission vor, mit dem Österreich und Ungarn untersagt werden sollte, nationale Regelungen zum Verbot des Anbaus von gentechnisch verändertem Mais zu treffen.
Der Rat der Umweltminister hat diese Anträge heute mit qualifizierter Mehrheit abgelehnt. Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat gegen diese Vorschläge gestimmt. Vor Journalisten in Brüssel erläuterte er seine Ablehnung unter anderem mit folgenden Worten:
"Es gibt in Deutschland eine Debatte über die Möglichkeit, gentechnikfreie Regionen zu schaffen. Meine Kollegin, Landwirtschaftsministerin Aigner, hat diese Debatte in der Nachfolge von Herr Seehofer bekommen. Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass wir in Deutschland über gentechnikfreie Regionen sprechen, aber gentechnikfreie Mitgliedsstaaten in der EU nicht zulassen. Ich wollte mit meinem Abstimmungsverhalten also auch der Kollegin Aigner Spielraum in der notwendigen Debatte in Deutschland verschaffen.
Einen weiteren Grund erläutere ich Ihnen in aller Offenheit: Ich kann den gesellschaftlichen Mehrwert der Genprodukte von Monsanto nicht erkennen. Ich sehe allerdings, dass es einen betrieblichen Mehrwert für Monsanto gibt. Allerdings werden die Bedingungen, unter denen gentechnisch veränderte Produkte dieser Firma in den USA eingesetzt werden, in Europa nirgendwo eingehalten - zum Beispiel 800 Meter Abstand.
Und dass diese Firma ein Produkt hat, bei dem sie Landwirte in Abhängigkeit zwingt, das scheint mir auf der Hand zu liegen. Denn die Produkte dieser Firma haben selbst Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel - es sei denn, das Pflanzenschutzmittel kommt von Monsanto. Also dass man eine Pflanze züchtet, die resistent ist außer gegen ein Pflanzenschutzmittel, für das man selber das Patent besitzt, finde ich zwar eine intelligente Geschäftsidee, das muss aber nicht zwingend einen Umweltminister dazu bringen, diesem Geschäftsmodell zum Durchbruch zu verhelfen.
Ich kann nicht erkennen, warum wir den Interessen eines einzigen US-Konzerns folgen und damit die Mitgliedstaaten und die Bürgerinnen und Bürger gegen uns aufbringen sollten. Ich glaube übrigens nicht, dass bei so großen Sorgen in der Bevölkerung gegen gentechnisch veränderte Produkte im umgekehrten Fall eine amerikanische Regierung sich so ins Zeug legen würde, ein europäisches Präparat auf den amerikanischen Markt zu bringen. Man stelle sich vor, diese Debatte um Gentechnik-Produkte gäbe es in den USA, und die einzige Firma, die ein Interesse daran hätte, dieses Präparat dorthin zu verkaufen, wäre eine europäische: Ich möchte einmal wissen, ob der amerikanische Kongress sich derart ins Zeug legen würde zur Verfolgung europäischer Wirtschaftsinteressen eines einzelnen Unternehmens, wie es jetzt die EU-Kommission zur Verfolgung der Wirtschaftsinteressen eines amerikanischen Unternehmens tut - gegen die großen Sorgen bei uns in der Bevölkerung."
Soweit Minister Gabriel.
Mit Ihnen haben sich in den vergangenen Tagen fast 20.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger mit ihren Sorgen gegen Gentechnik an uns gewandt. Noch einmal vielen Dank für Ihre Unterstützung. Bleiben Sie wachsam und engagiert. Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam für einen kritischen und verantwortbaren Umgang mit der Gentechnik eintreten! Wir halten Sie auf dem Laufenden, wenn es etwas Neues gibt.
Bitte entschuldigen Sie die unpersönliche Form der Anrede, aber uns schien es wichtig, Ihnen in einer so wichtigen Angelegenheit eine rasche Antwort zukommen zu lassen, aber bei der hohen Zahl von Mails ging es nicht persönlicher.
Mit freundlichen Grüßen, bis zum nächsten Mal!
Michael Schroeren
Leiter Pressereferat, Sprecher des Ministers
Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Alexanderstr. 3, 10178 Berlin