Warten wir mal ab, was man uns demnächst mit der "Epigenetik" servieren wird.
Hier eine Vorschau
Umwelt- und Lebensbedingungen beeinflussen unsere Gesundheit. Ob Allergien, Krebs, Diabetes oder Lungenerkrankungen, nahezu alle chronischen Krankheiten entstehen aus einem komplexen Zusammenspiel von individuellen Erbinformationen, Lebensstil und Umweltfaktoren
http://www.ev-akademie-tutzing.de/doku/programm/upload/1309.pdf
Günther Wess, Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums, strich einseitig die genetischen Grundlagen von Krankheiten hervor und betonte, welche gewaltigen Aufgaben Forschung und Pharmaindustrie vor sich haben.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/509/459154/text/
Dennis Nowak. Der Arbeits- und Umweltmediziner von der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigte die Crux von Eigen- und Fremdverantwortung auf. Aus seiner Sicht haben viele Präventionsbemühungen versagt, denn "theoretisch lassen sich alle Berufskrankheiten vermeiden und viele andere Gefahren auch".
Nowak entlarvte das Motto "Fordern und Fördern" als repressive Floskel: Gesundheit fördern hieße doch, dass man sich als gut situierter Akademiebesucher überlegen kann, ob man drei- oder viermal am Tag Salat isst und 45 statt 30 Minuten Sport treibt. "Fordern hingegen bedeutet, unwillige Gesunde und unfähige Kranke mit Sanktionen zu belegen", so Nowak.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/509/459154/text/3/
Das Wechselspiel zwischen Genen, Umwelt und Psyche wurde von anderen Referenten kaum ausgelotet - ein Psychologe oder Psychosomatiker war nicht eingeladen, nur der obligatorische Feigenblatt-Ethiker. Die Gefahren durch Feinstaub, Radon im Boden, Passiv-Rauch oder einseitige Ernährung sind interessant. Spannend wird es aber, wenn diese Risiken in Beziehung zum Lebensstil gesetzt werden.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/509/459154/text/3/
Griffin Rodgers, Direktor des NIH-Instituts für Diabetes, Magen-, Darm- und Nierenkrankheiten, verspricht sich vom Epigenomprogramm sogar einen Blick auf das biomedizinische Schicksal, das jedem Menschen in die Wiege gelegt wird: "Die Ergebnisse dürften weitreichende Auswirkungen für unser Verständnis haben, wie Umwelteinflüsse während der Schwangerschaft das Risiko des Kindes erhöhen, eines Tages eine chronische Krankheit zu bekommen."
Denn gerade die Erfahrungen und Ernährung im Mutterleib und kurz nach der Geburt scheinen das Programm von Zellen nach neuesten Erkenntnissen besonders nachhaltig zu beeinflussen. Die Folgen machen sich laut Rodgers dann oft erst im Alter bemerkbar: etwa in Form von Diabetes oder einer Herz-Kreislauf-Krankheit.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1704650_Epigenetik-Schalter-an-den-Genen.html