Juhu - Niemand will Gentech-Mais MON 810

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Beitragvon Frank-N-Furter » Dienstag 14. April 2009, 11:19

Niemand will Gentech-Mais MON 810. Agrarministerin Aigner hat Aussaat in Deutschland gestoppt

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Entscheidung von Bundesagrarministerin Ilse Aigner, das Aussäen des Monsanto-Genmais MON 810 zu verbieten, begrüßt. Die Verdachtsmomente, dass der Genmais Natur und Tierwelt schädige, seien so zahlreich, dass ein Verbot zwingend gewesen sei. Fütterungsstudien hätten gezeigt, dass der Genmais das Immunsystem von Mäusen schädige. Das Aussaatverbot für MON 810 sei ein großer Erfolg des jahrelangen Engagements von Umweltorganisationen und Ökoanbauverbänden. Ihr breites Bündnis habe mit überzeugenden fachlichen Argumenten eine falsche Weichenstellung in der Landwirtschaft verhindert.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger wies neben den Risiken des Genmaises für bestimmte Arten auch auf die Gefahr einer drohenden Abhängigkeit von den Saatgut-Unternehmen hin: „Ein Ausbringen von genverändertem Saatgut birgt unkalkulierbare wirtschaftliche Risiken für Landwirte und Imker. Letzteren wird ihr Honig gentechnisch verunreinigt, erstere geraten in eine wirtschaftliche Zwangslage, weil sie das Gen-Saatgut und zugleich die entsprechenden Pestizide von den Gentechnik-Konzernen kaufen müssen. Wer den Heilsversprechen der Gen-Saat-Hersteller auf den Leim geht und genverändertes Saatgut ausbringt, schadet der Landwirtschaft in Deutschland.“

Der BUND rufe die Bauern deshalb dazu auf, sich in gentechnikfreien Regionen zusammenzuschließen und alle vorhandenen landwirtschaftlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Maisschädlinge mit konventionellen Ackermethoden zu bekämpfen. Gen-Saaten würden dabei nicht helfen.

Weiger: „Über 70 Prozent der Verbraucher lehnen Gentechnik im Essen aus guten Gründen ab. Gentechnisch verändertes Saatgut breitet sich unkontrolliert aus, gefährdet nachweislich Natur und Tierwelt und bedroht die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben, die gentechnikfrei arbeiten wollen. Frau Aigner hat dem Druck großer Gentechnik-Unternehmen nicht nachgegeben und in letzter Minute vor der Aussaat das Anbauverbot für MON 810 verhängt. Wir erkennen dies an und erwarten nun, dass sie konsequent bleibt und sich auf Brüsseler Ebene klar gegen die Zulassung anderer gentechnisch veränderter Pflanzen ausspricht.“

Informationen über gentechnikfreie Regionen in Deutschland erhalten Sie auf der Internetseite: http://www.gentechnikfreie-regionen.de

Pressekontakt: Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, Fax: -440, E-Mail: presse@bund.net, http://www.bund.net
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 14. April 2009, 13:39

Ein Beweis mehr dafür, dass man den Kampf für seine Menschenrechte niemals aufgeben darf.

- Editiert von Maria Magdalena am 14.04.2009, 13:40 -
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Beitragvon Annamaria » Dienstag 14. April 2009, 14:22

Das ist wirklich sehr erfreulich. Alle Achtung, Frau Aigner!
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Beitragvon Marcel S. » Mittwoch 15. April 2009, 07:33

Toll, endlich hat sich Frau Aigner getraut. Monsanto will lt. Medienberichten bei der EU-Kommission Widerspruch gegen die Entscheidung von Frau Aigner einlegen, bin gespannt, was da wieder rauskommt.

Gruss Marcel
Marcel S.
 

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Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 15. April 2009, 12:27

Am bemerkenswertesten fand ich die Begründung: Es besteht der Verdacht, dass es Schmetterlinge und Regenwürmer schädigt.
Nach dem Standard sollten wir eigentlich gute Aussichten auf ein baldiges Verbot von Duftstoffen und überflüssigen Rauchgasen haben.
Vielleicht sollten wir ja mal eine Unterschriftenaktion starten mit dem Ziel der Gleichstellung von MCS-Kranken mit Schmetterlingen und Regenwürmern. Wir bräuchten dann natürlich auch einen MCS-Beauftragten, der das kontrolliert.
Ein Appell an die Tierfreunde im Bundestag gewissermaßen.
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 15. April 2009, 12:35

Gute Idee, Karlheinz!

Nebenbei bemerkt: wir sind auf die kleinen Tierchen angewiesen. Ich meine, die sind ein Teil unserer Lebensbedingungen, deshalb mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar mehr.
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 15. April 2009, 12:36

Das war eine nüchterne, rein biologische Betrachtung, keine emotionale.
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Beitragvon Annamaria » Mittwoch 15. April 2009, 13:24

Noch eine Idee, wie wir "wichtiger" werden könnten.

Den folgenden Beitrag braucht ihr aber eigentlich gar nicht lesen, er ist zu doof, zumindest in der Konsequenz, die ich daraus ziehe.

(Was mir auf der Suche nach Berichten über Schimmelpilze und Mykotoxine immer wieder aufgefallen ist:
Es gibt zwar allmählich auch Berichte, die sich mit Auswirkungen auf den Menschen beschäftigen, weit mehr findet man aber im Bereich der Tiermedizin. Da gibt es relativ viele Untersuchungen und Berichte zu Auswirkungen von Schimmel auf Tiere, allerdings meistens unter folgendem Aspekt: Kann das Fleisch dieser Tiere noch für den Verzehr durch den Menschen genutzt werden.

Ja, meine Konsequenz daraus hieße nun: Wiedereinführen des Kannibalismus beim Menschen. Dann stünden wir eventuell mehr im Interesse der Öffentlichkeit. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass wir nicht sehr gut verträglich wären für die Mitmenschen, rein "fleischlich" gesehen.
Aber, wie gesagt, dieser Beitrag war nicht sehr weiterführend.)

Allerdings: Auch wenn man uns zur Zeit nicht auffrisst (direkt wörtlich gemeint), dann sollte man sich aber doch Folgendes überlegen: Was geben geschädigte Menschen weiter an Epigenetik. Welche Lawine wird da in nächster Zeit in Bewegung gesetzt.

Ansonsten ist Karlheinz´ Idee besser.
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 15. April 2009, 13:32

Liebe Annamaria,

wir sollen nicht als Futter dienen, sondern lediglich als genetisches Material für gewisse "Untersuchungen".
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Beitragvon Annamaria » Mittwoch 15. April 2009, 14:08

Genau, liebe Maria Magdalena, und genau darin liegt der Fehler,
wenn aus den "gewissen Untersuchungen" nicht die richtige Konsequenz gezogen wird (vgl. goldene Zitrone).
Und da nützt es dann auch gar nichts, wenn wir als "Literatur-Futter" dienen.
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 15. April 2009, 14:31

Wer gegen die Wahrheit handelt, der handelt gegen die Natur und ihren Schöpfer.

Und dem BOSS passt es überhaupt nicht, wenn gewisse missratene Zellen nach ihrem Belieben gegen das Ganze, gegen sein Werk handeln. Er mag es gar nicht, wenn ihm ins Handwerk gepfuscht wird.
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Beitragvon Karlheinz » Freitag 17. April 2009, 08:02

@Maria M: Ging nicht gegen die Würmer.

War mehr die Idee MCS-Kranke, immerhin nach christlichem Weltbild der Kategorie \'Ebenbild Gottes\' zugehörig, in ihrer Würde und im Hinblick auf körperliche Unversehrtheit (im Sinne des Grundgesetzes, Artikel 1 (1): \"Die Würde des Menschen ist unantastbar\", Artikel 2 (2): \"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit\") Schmetterlingen und Regenwürmern gleichzustellen.

Vielleicht etwas zu ehrgeizig ...
Aber immerhin mal ein Konkreter Ansatzpunkt.

- Editiert von Karlheinz am 19.04.2009, 07:21 -
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Beitragvon Jens R » Freitag 17. April 2009, 10:20

Hoffentlich handelt es sich bei diesem Verbot nicht um ein Wahlkampfmanöver. Jetzt Stimmenfang für die CDU/CSU und nach der Wahl Kniefall vor Monsato auf EU-Ebene. Ich geh auf jeden fall wählen.

Gruß Jens
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 17. April 2009, 12:38

Es handelt sich bei Politikern in der Regel um Wahlkampfmanöver. Deshalb sollten die Wähler immer aufpassen.

Keine leichte Sache, wenn man bedenkt, dass sie noch Steuern verdienen müssen, Güter herstellen müssen, sich gegen Umwltgifte wehren müssen, um leistungsfähig bleiben zu können. Und dann noch aufpassen, ob die Politiker ihre Versprechen halten.

@ Karlheinz

Ich wollte nur die Gelegenheit nutzen, um die Wichtigkeit der anderen Lebewesen hervorzuheben. Man sollte Respekt vor jedem Lebewesen haben, Mitmenschen eingeschlossen. Das tun die Umweltsünder leider nicht. Vielleicht hat man ihnen das einfach nicht beigebracht.
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Beitragvon Annamaria » Donnerstag 23. April 2009, 21:51

"Deshalb sollten die Wähler immer aufpassen":

Wir sind nicht "gentechnikfrei", wir sind auch nicht "genmaisfrei", wir sind nur "Mon 810-frei".

Anderes Gentechnisch-Verändertes wird munter weiter angebaut, die Anbauflächen werden vergrößert, die Einspruchsfristen sind abgelaufen.

Quelle: TV-Nachrichten Bayern 3, heute Abend.
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Beitragvon Clarissa » Freitag 24. April 2009, 06:37

Na gut dann setze ich noch etwas drauf: Monsanto will mit allen rechtlichen Möglichkeiten gegen das Verbot in D-Land vorgehen und haben angekündigt ein Eilverfahren durch zusetzen, damit die Aussaat bis Mitte Mai doch noch stattfinden kann.

So schnell gibt sich so ein Weltkonzern nicht geschlagen, denn wenn das Verbot Schule machen würde wäre es das AUS für diesen Weltmarktbeherrscher.


Nach zu lesen unter anderem hier: http://www.n24.de/news/newsitem_4977682.html
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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