Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Kaloo » Freitag 17. Dezember 2010, 14:06

Was wollen wir denn hier wieder an den Mann, bzw. ans Kind bringen? Ritalin, Zoloft?


Pressefach: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW)
Ministerin Steffens: "Hohe Zahl psychischer Störungen bei Kinder und Jugendlichen ist alarmierend"

Pressemitteilung vom 09.12.2010 | 15:56

Landesgesundheitskonferenz verabschiedet Entschließung zu Erhalt und Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens will gemeinsam mit Kommunen, Krankenkassen, Krankenhäusern, Selbsthilfe- und Patientenvertretungen, Ärztinnen und Ärzten, Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen sowie anderen in den Gesundheitsberufen Tätigen die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen verbessern. Darauf verständigten sich heute (9. Dezember 2010) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Landesgesundheitskonferenz in Düsseldorf.

„Die hohe Zahl psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen ist alarmierend. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es bei etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen schon Hinweise auf psychische Auffälligkeiten gibt, die je nach Ausprägung und Schweregrad bereits das Stadium einer Krankheit erreicht haben können”, sagte Steffens. Um Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, müssten Defizite behoben und Strukturen des Gesundheitssystems weiterentwickelt werden. „Dafür hat die Landesgesundheitskonferenz heute die Weichen gestellt”, freute sich die Gesundheitsministerin

„Am Beispiel der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird aber auch deutlich, dass das Gesundheitssystem nicht alleiniger Reparaturbetrieb für die Gesellschaft sein kann”, erläuterte die Ministerin. Ohne qualifizierte Bildungs- und Familienpolitik, ohne die Schaffung der notwendigen sozioökonomischen Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern in ihren jeweiligen familiären oder sozialen Bezügen, ohne eine familiengerechte Arbeits-, Verkehrs-, Wohnungs- und Städtebaupolitik und ohne umfassende Integrationspolitik könnten keine durchgreifenden Erfolge erzielt werden.

Die Entschließung der Landesgesundheitskonferenz zu Erhalt und Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen setze insbesondere auf Prävention und die Erleichterung des Zugangs zu bedarfsgerechten und vernetzten Hilfen. Die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen für den bedarfsgerechten Ausbau der Beratungs- und Versorgungsangebote müssten weiterentwickelt werden. Ministerin Steffens forderte den Bund auf, für die nachhaltige Finanzierung eines leistungsfähigen Gesundheitssystems zu sorgen. „Mir ist wohl bewusst, dass die Umsetzung der Entschließungsempfehlungen angesichts der insgesamt sehr schwierigen Finanzlage von Land, Kommunen und Sozialleistungsträgern nur mit erheblichen Kraftanstrengungen aller Beteiligten zu leisten sein wird”, betonte die Ministerin. "Aber unter dem Strich wird sich ein Mehr an Prävention heute in der Vermeidung von Folgekosten morgen rechnen". so Steffens.

Mitglieder der Landesgesundheitskonferenz sind u.a. die Kammern der Ärztinnen und Ärzte, der Zahnärztinnen und Zahnärzte, Apothekerinnen und Apotheker und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die Verbände der Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger, die Krankenhausgesellschaft, Selbsthilfe- und Patientenvertretungen, die Freie Wohlfahrtspflege, die kommunalen Spitzenverbände sowie die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen.

Hinweis:
Den kompletten Wortlaut der Entschließung der Landesgesundheitskonferenz „Erhalt und Sicherung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen” finden Sie spätestens ab dem Nachmittag im Internet unter http://www.mgepa.nrw.de.


Ministerium für Gesundheit,
Emanzipation, Pflege und Alter
des Landes Nordrhein-Westfalen
Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
Tel. 0211 8618-50
Fax 0211 86185-4444

Düsseldorf - Veröffentlicht von pressrelations


Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=435321
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon carbo_m » Freitag 17. Dezember 2010, 20:22

Wenn ich den Text richtig gelesen habe, wird der Einfluss von Umweltgiften oder Impfungen in keinster Weise als Mitverursachung des enormen Anstiegs chronischer Krankheiten bei Kindern diskutiert. - Schade
carbo_m
 

Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Melville » Freitag 17. Dezember 2010, 20:27

Dann müsste ja auch etwas geändert werden und das würde Umsätze schmälern. Wenn die Psyche
durch Traumata oder sonstige imaginäre Ursachen krank wird, kann man Ritalin und Zoloft Umsätze
steigern.

Es ist sowas von abgeschmackt was da läuft, das geht auf keine Kuhhaut.
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Jens R » Samstag 18. Dezember 2010, 06:43

Sogar Hochbegabung zählt, bei Kindern, als psychische und damit als behandlungsbedürftige Krankheit.
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Karlheinz » Sonntag 19. Dezember 2010, 08:25

Na ja, wenn die Kids nicht abdrehen sollen, dann gebt den

\"Ärztinnen und Ärzte, der Zahnärztinnen und Zahnärzte, Apothekerinnen und Apotheker und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die Verbände der Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger, die Krankenhausgesellschaft, Selbsthilfe- und Patientenvertretungen, die Freie Wohlfahrtspflege, die kommunalen Spitzenverbände sowie die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen\"

sowie für

qualifizierte Bildungs- und Familienpolitik, die Schaffung der notwendigen sozioökonomischen Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern in ihren jeweiligen familiären oder sozialen Bezügen, eine familiengerechte Arbeits-, Verkehrs-, Wohnungs- und Städtebaupolitik und umfassende Integrationspolitik

,kurzum der Regierung,

mehr Geld.

Irgendwie müß die Rekordverschuldung in NRW ja grechtfertigt werden. Kinder sind für sowas immer gut.

Kennt man auch aus der Triclosan-Werbung: damit die Kinder keine Allergien kriegen liebe Eltern kauft mehr Sagrotan.

- Editiert von Karlheinz am 19.12.2010, 07:27 -
- Editiert von Karlheinz am 19.12.2010, 07:30 -
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Kira » Sonntag 19. Dezember 2010, 11:58

Denke das diese Meinung nicht nur in NRW gegeben ist, sondern bundesweit - leider!
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Nautilus » Montag 20. Dezember 2010, 11:01

Damit nicht jedem Patientewn Psychotherapie aufgedrückt werden kann, sollten strengere Regelungen getroffen werden und einen Riegel vorgeschoben, dass Psychotherapie als Allheilmittel verkauft wird.
Die Krankenkassen könnten leicht ihren Beitrag dazu leisten indem sie mehr aufklären und gute Gesundheitstipps an ihre Mitglieder weitergeben...
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Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Leckermäulchen » Montag 20. Dezember 2010, 12:25

Man müßte schlicht die Probleme, die man sich in den letzten Jahren durch Geldmangel und Abbau des Sozialsystems und überhaupt seit Jahrzehnten durch die Chemisierung der Umwelt geschaffen hat, wieder beseitigen, eine sichere finanzielle Lebensgrundlage für alle bereitstellen und vor allem mit der breitangelegten Desinformation der Bevölkerung rigoros Schluss machen. Wir lassen uns kein X für ein U vormachen, aber wir können die so umfassende Verschlechterung der Verhältnisse ja nicht umkehren, leider...

Und psychisch ist immer gut für alles, was "die da oben" und die sog. Weißkittel zu hinterfragen keine Lust haben. Es kommt mittlerweile sogar ganz "selbstverständlich" daher, dass starke Kurzsichtigkeit, Diabetes.... auch unter psychisch abgehakt werden und man sich ernsthaft überlegen soll, dagegen eine Psychotherapie zu machen...

Wie weit werden sie noch gehen?
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Re: Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Kira » Mittwoch 18. März 2015, 10:47

deutschlandradiokultur.de
Beitrag vom 12.03.2015



Psychologie
Kinder dürfen nicht mehr Kinder sein
Von Susanne Billig

Die Ruhigen leiden an Autismus, die Wilden an ADHS: Normales Verhalten von Kindern wird heute schnell für pathologisch erklärt, schreiben Beate Frenkel und Astrid Randerath. Ihr Buch "Die Kinderkrankmacher" ist ein atemberaubender Weckruf, der Klassenräume und Arztpraxen erreichen sollte....

Maßlos geltungssüchtig. Ständig überdreht. Verträumt und schlampig in der Schule. So sind sie, die Helden der Kinderbuchklassiker Huckleberry Finn, Pipi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder der kleine Nick. Aber in der Realität? Kinder dürfen keine normalen Kinder mehr sein, weil die Erwachsenenwelt das nicht aushält, warnen Beate Frenkel und Astrid Randerath ihrem aufrüttelnden Buch. "Die Kinderkrankmacher" heißt es und es ist ein Warnruf, der Klassenräume, Arztpraxen und Kinderzimmer erreichen soll. Was zur kindlichen Persönlichkeit dazu gehört − unfertig, verspielt, stürmisch und sprunghaft zu sein − würde heute in einem erschreckenden hohen Ausmaß für behandlungsbedürftig erklärt. Das müsse aufhören, fordern die Autorinnen.

Immer mehr Kinder werden mit Ritalin ruhig gestellt ...

http://www.deutschlandradiokultur.de/ps ... _id=313993
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Re: Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Kira » Donnerstag 2. Juli 2015, 19:24

KINDERDROGE RITALIN - MEDIZIN DIE KRANK MACHT (DOKU)

Doku Channel Deutschland
Veröffentlicht am 25.03.2015


Ritalin ist der handelsübliche Name eines Präparats mit dem Wirkstoff Methylphenidat. In Deutschland gilt Methylphenidat als sogenanntes verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel, in den USA als Betäubungsmittel der Klasse II – dieselbe Klassifikation wie Kokain, Morphium und Amphetamine1. Obwohl Methylphenidat unter bestimmten Umständen beruhigend wirkt und deshalb als „Zappelphilipp-Droge“ berüchtigt ist, ist es gleichzeitig ein potentes Stimulans, das in der Szene als „Speed“ verkauft wird.

Ritalin gilt zwar als Medikament, doch können bei seiner Einnahme ernste Nebenwirkungen auftreten wie nervöse Störungen, Schlaflosigkeit, Essstörungen, Herzschlagfrequenzänderungen und Herzbeschwerden. Man kann, wie auch der Hersteller einräumt, davon abhängig werden.

Im Juni 2005 veröffentlichte die US Food and Drug Administration, die amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente, eine Reihe von Warnungen, wonach Ritalin und ihm verwandte Substanzen visuelle Halluzinationen, Selbstmordgedanken, psychotisches Verhalten sowie Aggressionen oder gewalttätiges Verhalten auslösen können.

Ein Sachverständiger: „Was man den Eltern leider nicht sagt, ist, dass Kinder hin und wieder allein aufgrund der Einnahme der ihnen verschriebenen Medikamente sterben, dass Kinder, die Stimulanzien nehmen, mit doppelt so großer Wahrscheinlichkeit später auf Drogen landen wie Kinder, die keine rezeptpflichtigen Medikamente einnehmen, und dass ein Drittel aller Kinder, die diese Medikamente nehmen, innerhalb des ersten Jahres Verhaltensstörungen entwickeln.“

https://www.youtube.com/watch?v=uCDpZHv ... e=youtu.be
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Re: Plötzlich sollen die meisten Kinder psychisch sein

Beitragvon Kira » Mittwoch 15. Juli 2015, 10:53

siehe auch

Re: Nimm doch ein bißchen Psychopharmaka... viewtopic.php?f=91&t=10517&p=121900#p121900
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