Rauchverbot zeigt Wirkung

Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 4. Oktober 2006, 09:07

Das Rauchverbot in Italien zeigt Wirkung.

In der Region Piemont seien in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots elf Prozent weniger Patienten im Alter bis zu 60 Jahren mit akutem Herzinfarkt ins Krankenhaus gekommen, berichten Mediziner der Universität Turin im "European Heart Journal". Von Februar bis Juni 2005 hätten die Krankenhäuser lediglich 832 solcher Herzinfarkte registriert, im selben Vorjahreszeitraum seien es noch 922 gewesen. Rauchverbote können wichtige kurzfristige Effekte auf die Gesundheit haben, folgern die Forscher. Sie wollen jetzt beobachten, ob langfristig auch die Zahl der Atemwegs-, Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen sinkt. Italien hatte im Januar 2005 in Restaurants, Büros sowie in öffentlichen Räumen das Rauchen verboten. Das Rauchverbot wird in der Regel eingehalten. [mawi] eurekalert.org DLF
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Alex » Mittwoch 4. Oktober 2006, 10:15

Hallo Karlheinz,

genau solchen Erfolg hatte man auch in England und Schottland soweit
ich mich erinnere. Kann sein, daß ich es hier im Forum gelesen habe.
Umso unverständlicher, daß sich in Deutschland nichts rührt.
Tja, die Tabaksteuer wird doch nicht etwa der Grund sein?!

Grüße
Alex
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Tho » Mittwoch 4. Oktober 2006, 10:41

Hallo, ich glaube nicht das in nächster Zeit bei uns ein Racuhverbot stattfinden wird. Schließlich werden vom Geld der Tabaksteuer die Mutterschaftsgelder finanziert. Wenn es weniger Raucher gibt und weniger geraucht wird, hat die Staatskasse kein Geld mehr für Mütter, so einfach wird das hier gehandhabt.

Die Kassen bekommen künftig die Aufwendungen für das Mutterschaftsgeld aus Steuermitteln erstattet. Dafür wurde die Tabaksteuer erhöht. (Info AOK, http://www.aok-bv.de/gesundheit/katalog/index_00220.html )
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon kati » Mittwoch 4. Oktober 2006, 12:50

Leider kommt das Rauchverbot in England erst Mitte 2007.
Ich lebe hier...

Allein das kommende Verbot hat aber schon viel bewirkt. Die meisten Raucher nehmen mehr Ruecksicht, in renovierten Gebaeuden fuehrt man gleich Rauchverbot ein, es gibt Selbsthilfegruppen um mit dem Rauchen aufzuhoeren u.v. mehr. Das Bewusstsein hat sich gewandelt seit das Gesetz beschlossen ist.
Leider haengt in den meisten Gebaeuden der alte Rauch in den Polstern und das Zeug was da ausstroehmt ist fast noch aggressiver, habe ich den Eindruck?
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Maria » Mittwoch 4. Oktober 2006, 14:10

Hallo! Mein Mann hat gelesen, daß in Lokalen, in denen nicht mehr geraucht wird, die Belastung dennoch sehr hoch ist, auf Grund noch vorhandenen starken Ausdünstungen aus Putz, Teppichen, Vorhängen, Polstern usw. Falls ein gesetzliches Rauchverbot in Deutschland in Restaurants Wirklichkeit würde, bedeutet das trotz allem weiterhin schlechte Luft.
Aber ich wünschte es wäre so weit, denn auf jeden Fall wäre es für uns alle erträglicher!
Maria
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Alex » Montag 30. Oktober 2006, 11:19

Trotz Fakten ist man in Deutschland weiterhin uneinsichtig:

Bei Frauen unter 50 Jahren, die regelmäßig durch Passivrauch belastet werden, verdoppelt sich das Brustkrebs-Risiko. Dieser erschreckende Zusammenhang zeigte sich durch die Analyse von 26 wissenschaftlichen Studien. der Bundesstaat Kalifornien hat daraufhin den Passivrauch als "toxischen Luftschadstoff" deklariert.


Die Deutsche Krebshilfe erneuert ihre Forderung nach einem umfassenden Rauchverbot in öffentlichen Räumen einschließlich der Gastronomie, um die Bevölkerung hierzulande vor dem gefährlichen Unfreiwilliges Einatmen von Tabakrauch.Passivrauchen zu schützen.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 55.000 Frauen an Brustkrebs, 23.000 von ihnen sind zwischen 20 und 60 Jahre alt. Das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Die Analyse der 26 Studien zeigt jedoch, dass gerade bei Frauen vor den Wechseljahren, also unter 50 Jahren, der Passivrauch das Brustkrebsrisiko dramatisch erhöht. „Solange in Deutschland kein Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen durchgesetzt wird, haben insbesondere jüngere Frauen, die in der Gastronomie arbeiten, durch die Passivrauch-Belastung ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko. Dagegen müssen wir etwas unternehmen“, betonte Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, heute, am 25. Oktober 2006, in Bonn.

Derzeit verhandelt eine Arbeitsgruppe der großen Koalition über ein gesetzliches Rauchverbot. Die Deutsche Krebshilfe setzt sich dafür ein, dass in allen öffentlichen Räumen einschließlich der Gastronomie künftig nicht mehr geraucht werden darf. „Länder wie Italien oder Irland zeigen uns, wie gut solche Rauchverbote von der Bevölkerung angenommen werden“, sagte Schipanski. Dort zeigte sich schon wenige Monate nach der Einführung des Rauchverbotes eine deutliche Verbesserung der Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit der Zustand völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Gesundheit von Angestellten in der Gastronomie.

Quelle: „The association between exposure to environmental tobacco smoke and breast cancer: A review by the California Environmental Protection Agency“; Miller M.D. et al., Preventive Medicine, Oct. 2006


Autor: Deutsche Krebshilfe e.V
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Elloran » Montag 30. Oktober 2006, 12:53

Hallo,

Rauchverbot gut und schön. Da allerdings die Duftstoffe mit dem Passivrauchen gleich gesetzt werden können, was Schadstoffe und Asthma angeht, denke ich das hier noch einiges mehr an Bewusstseinsbildung angsagt ist.
Es nutzt nunmal gar nichts, wenn in einem Restaurant zwar nicht geraucht wird, dafür aber Moschusschwangere, weichgespülte, parfümierte Gäste sich im Raum aufhalten.
Von den insektensprays, die vielerorts verwandt werden, will ich hier gar nicht erst berichten.

Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 17. Dezember 2006, 22:43

Für Mitarbeiter in Kneipen und Restaurants hat ein Nichtraucher-Gesetz viele gute gesundheitliche Folgen, wie man an dieser Studie erkennen kann. Drei und dann nochmals sechs Monate nach dem Beginn eines Rauchverbots in Bars in Kentucky konnte man bei Angestellten einen starken Rückgang des Nikotingehaltes im Haar feststellen. Die Atemwegsbeschwerden verbesserten sich ebenfalls deutlich.

Effects of a smoke-free law on hair nicotine and respiratory symptoms of restaurant and bar workers.Hahn EJ, Rayens MK, York N, Okoli CT, Zhang M, Dignan M, Al-Delaimy WK.
University of Kentucky College of Nursing and the College of Public Health, Lexington, Kentucky 40536-0232, USA.
J Occup Environ Med. 2006 Sep;48(9):906-13.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=pubmed&cmd=Retrieve&dopt=AbstractPlus&list_uids=16966957&itool=pubmed_DocSum
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Rauchverbot in Irland zeigt Wirkung

Beitragvon Lucca » Dienstag 17. April 2007, 19:04

Das Rauchverbot in Irland macht sich insbesondere beim Personal in irischen Pubs bemerkbar. In einer Studie, die über ein Jahr lang Pubangestellten und ihre Arbeitsplätze untersuchte, konnte festgestellt werden, dass die Luftverschmutzung um 83% sank, was eine 80% Verringerung an luftgetragenen Karzinogenen bedeutet. Die Expositionszeit gegenüber Zigarettenrauch sank von 40 Stunden wöchentlich, auf weniger als 25 Minuten, was einer Reduzierung von 99% gleichkommt.

Die Pubmitarbeiter klagten wesentlich weniger über Gesundheitsbeschwerden und hatten eine dramatische Verbesserung im Lungenfunktionstest aufzuweisen.

Wenn alle europäischen Länder ein solches Rauchverbot übernehmen würden, würde dies zwischen 5 und 10 Millionen Menschen in den nächsten Generationen vor einem frühzeitigen Tod bewahren.

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Smoking Ban Dramatically Reduces Air Pollution In Irish Pubs

American Thoracic Society
Date: April 16, 2007

http://www.sciencedaily.com/releases/2007/04/070416074705.htm
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Rauchverbot zeigt Wirkung

Beitragvon Sonora » Mittwoch 5. September 2007, 18:11

Bonn, 01.09.2007: Nichtraucher in Deutschland können aufatmen: Am heute tritt das "Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens" bundesweit in Kraft. Es schreibt Rauchverbote in Einrichtungen des Bundes, in allen Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs und in Bahnhöfen vor. "Die Deutsche Krebshilfe begrüßt den gesetzlichen Schutz der nichtrauchenden Bevölkerungsmehrheit", so Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.

„Selbst viele Bundesländer gehen in ihren Gesetzen zum Schutz der nichtrauchenden Bevölkerung weiter als im Bundesgesetz beschlossen wurde“, so die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. Denn obwohl sich die Bundesländer nicht auf einheitliche Regelungen zum Nichtraucherschutz einigen konnten, treten bis spätestens 1. Januar 2008 überall gesetzliche Regelungen in Kraft, die Rauchverbote in Gaststätten, Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen wie Landesbehörden und Schulen regeln – oft unter Bußgeldandrohungen von bis zu 10.000 Euro (beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern).

Die gesetzlichen Regelungen sind längst überfällig. Denn in Deutschland gehen jährlich insgesamt 140.000 Todesfälle auf das Konto des Rauchens, 3.300 Menschen sterben an den Folgen des Passivrauchens. siehe Tabakrauch, Passivrauchen, Nikotin.Rauchen ist der größte vermeidbare Gesundheitsrisikofaktor und verantwortlich für rund ein Drittel aller Krebserkrankungen. Konsequentes Handeln ist daher nötig, um die Gefahren zu bannen. Um die Raucherquoten deutlich zu senken und besonders Kinder und Jugendliche vor dem Griff zur Zigarette zu schützen, fordert die Deutsche Krebshilfe eine umfassende Tabakkontrollpolitik. Dazu gehören auch Tabakwerbeverbote, die Abschaffung aller Zigarettenautomaten, die Bekämpfung des Tabakschmuggels und das flächendeckende Angebot von Raucherentwöhnungsmaßnahmen. Befragungen haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte aller Raucher von der Nikotinsucht loskommen will. Die Deutsche Krebshilfe bietet ihnen umfangreiches, kostenloses Material für den Rauchstopp an.


Autor: Deutsche Krebshilfe e.V
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