Unfall erzeugt chemogene Porphyrie
Hexachlorbenzol (HCB) zeigte seine enorme Giftigkeit 1956, als in der Türkei in einem Dorf das Saatgetreide gegessen wurde, das mit HCB gebeizt war. HCB erzeugt eine Krankheit, die bis dahin nur als eine seltene, durch genetische Störung bedingte Erkrankung bekannt war: die Porphyrie. Sie ist eine Stoffwechselerkrankung. Gestört ist der Auf- und Abbau des Porphyrinringes, der zentralen Funktionseinheit des Hämoglobins.
Die Porphyrie bedingt körperliche Schmerzen, z.B. Gelenkschmerzen, und teilweise starke psychische Störungen. Einige Zwischenprodukte des Porphyrinstoffwechsels sind starke Neurotoxika. Sie müssen schnell weiterverarbeitet werden. Geschieht dies nicht, so ergeben sich entsprechend starke Störungen des zentralen Nervensystems mit der Folge, dass sowohl die psychische Leistungsfähigkeit als auch anderes Stoffwechselgeschehen gestört ist.
HCB war das erste Beispiel für eine chemogen erzeugte Porphyrie. Mittlerweile ist bei über 3.000 chemischen Substanzen die Porphyrinogenität nachgewiesen.
... Hohe HCB-Werte gelten in den USA als „german marker“. ...
Anfang der 80er Jahre fand sich eine starke Bodenbelastung mit HCB neben einer Müllverbrennungsanlage in der Schweiz. ... So ist anzunehmen, dass HCB bei vielen Prozessen als Nebenprodukt entstanden ist, besonders bei thermischen. ...
http://www.dr-merz.com/Toxikologie/Schadstoffe/HCB/hcb.html