Gesundheitsbericht Schweiz - Umweltkrankheiten

Gesundheitsbericht Schweiz - Umweltkrankheiten

Beitragvon Alex » Montag 13. April 2009, 09:56

Gender-Gesundheitsbericht Schweiz 2006

Multiple Chemical Sensitivity (MCS) – eine Heraus- ...

Um einen Gender-Ansatz zur Erhaltung einer gesunden und sicheren natürlichen Umwelt gezielt zu fördern, ist die Erhebung geschlechterdifferenzierter Daten und die Schaffung einer genderorientierten Datenbasis als zentrales Kriterium in die Umweltforschung zu implementieren. Die Relevanz von Gender-Aspekten zeigt sich z.B. in der arbeitsplatzbedingten
und alltagsrelevanten Chemikalienbelastung. Toxikokinetische Besonderheiten und unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber Schadstoffen können zu geschlechtsspezifischen Differenzen in der Belastung mit Umweltchemikalien führen...

...Daher werden in dem vorliegenden Gender- Gesundheitsbericht die geschlechtsspezifischen Daten vergleichend präsentiert und
hinsichtlich der Ursachen ihrer Differenzen und Gemeinsamkeiten diskutiert. Dies unterscheidet eine geschlechtervergleichende von einer geschlechtersensiblen Gesundheitsberichterstattung:
Unter Berücksichtigung eines bio-psycho-sozialen Erklärungsmodells, das biologische und soziale Faktoren gleichermassen berücksichtigt, können Ansatzpunkte und Möglichkeiten identifiziert werden, die gesundheitliche Chancengleichheit von
Frauen und Männern durchzusetzen und die Qualität des gesundheitlichen Versorgungssystems zu verbessern...

S.155: ...Im Erwachsenenalter dominieren vor allem bei Männern Expositionsfaktoren am Arbeitsplatz (BFS, 1997; Klotz, 2002;
Koppelin & Müller, 2004; Keller et al., 2005), während viele Frauen mehr Zeit im häuslichen Umfeld verbringen (Baumgartner & Fux, 2004), wo sie Innenraumschadstoffen (Keller, 2004; Keller et al., 2004; 2005; Stopper & Gertler, 2002) und Wohnumfeldbelastungen ausgesetzt sein können.

Geschlechterunterschiede finden sich u.a. in der Lärm- (UBA, 2004) und Luftschadstoffbelastung sowie den möglicherweise daraus resultierenden Kombinationswirkungen (Eikmann, Herr & Seitz, 2005). Die Relevanz von Gender-Aspekten zeigt sich zudem in
der arbeitsplatzbedingten (Koppelin & Müller, 2004) und alltagsrelevanten Chemikalienbelastung (Buchholz, 2004). Toxikokinetische Besonderheiten und unterschiedliche Suszeptibilitätscharakteristika determinieren die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen und können zu geschlechtsspezifischen Differenzen in der korporalen Belastung
mit Umweltchemikalien führen (Cameron & Smolka, 2005; Stopper & Gertler, 2002;...

S.156:...Repräsentative Befragungen in der Schweizer Bevölkerung zur Risikoeinschätzung
geben Hinweise auf die Besorgnis um die eigene Gesundheit angesichts von Umwelteinflüssen
(ISPM, 2000a; Peters, 2004, Röösli, Huss & Schreier, 2005). Sorgen um die Gesundheit
sind insbesondere auf Seiten der Frauen zu beobachten, während für Männer
der Bedrohlichkeitscharakter von Umweltschäden überwiegt (ISPM, 2000a)...

S.157: ...Die Ergebnisse eines umweltmedizinischen Beratungsprojekts an der Universität Basel in
Zusammenarbeit mit verschiedenen kantonalen Fachstellen (Huss et al., 2004a; Huss &
Braun-Fahrländer, 2005) legen nahe, dass angesichts der geschlechtsspezifischen Unterschiede
in der verhaltens- und verhältnisbezogenen Risikoexposition (Stopper & Gertler,
2002), in der Wahrnehmung von Umweltrisiken (Weller, 2001), in den umweltbezogenen
Symptomen (Keller et al., 2005) sowie in der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen
(Camenzind & Meier, 2004) ein strukturiertes Vorgehen erforderlich ist (Neuhann et al.,
2002). Ebenso bedarf es der Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen, um toxische,
allergologische, immunologische und psychiatrische Ursachen adäquat abzuklären
(Brand et al., 2004; Huss et al., 2004a, b; Huss et al., 2005; Hornberg, Pauli & Wiesmüller,
2003) und beratende, expositionsmindernde und/oder medizinisch-therapeutische
Massnahmen einleiten zu können...


http://www.gendercampus.ch/d/Platform/05/Biblio/Gender_Gesundheitsbericht_06.pdf
Alex
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