Gift durch Vögel verbreitet

[Janik]

Kanadische Wissenschaftler der Universität Toronto haben entdeckt, dass Seevögel Schwermetalle und Chemikalien selbst in die vermeintlich unberührte Wildnis tragen. Über den Vogelkot geraten die Stoffe in die Nahrungskette. So lassen sich auch deren hohe Konzentrationen in den Organen der arktischen Ureinwohner erklären, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Science.

Laut der Studie ist beispielsweise der Gehalt an PCBs im Blut von Inuit, die nördlich des Polarkreises leben, 30 mal höher als im Blut von Menschen, die in Quebec wohnen.

Bislang ging man davon aus, dass die Gifte über Luft und Wasser verbreitet werden. Doch die Wissenschaftler haben Giftkonzentrationen in Süßwasserseen in der kanadischen Arktis gemessen: Solche Seen, die von Eissturmvögeln (Fulmarus glacialis) besucht wurden, enthielten zehn bis 60 Mal so viele Giftstoffe wie jene, die von keinen Vogelarten besucht wurden.

Die Vögel haben die Schadstoffe selbst über Fische und Aas aufgenommen. Doch während sie scheinbar keinen Schaden davon tragen, können sich DDT und Quecksilber in anderen Tieren und dem Menschen konzentrieren und zu Vergiftungen führen.