Komplementärmedizin

Komplementärmedizin

Beitragvon Didi » Freitag 3. Juni 2005, 23:26

Komplementärmedizin in der Schweiz

Homöopathie und vier weitere komplementärmedizinische Fachrichtungen werden auf Ende Juni 2005 in der Schweiz aus der Grundversicherung gestrichen. Sie waren 1999 probehalber in die Liste aufgenommen worden. Der Bundesrat ist nun der Auffassung, dass die Komplementärmedizin den laut Krankenkassenversicherungsgesetz zentralen Geboten der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit nachweislich nicht genügen.
Dies ist aber ein Entscheid klar gegen den Volkswillen. Ich bin überzeugt, hier wird am falschen Ort gespart. Studien haben klar gezeigt, dass mit Komplementärmedizin die Medikamentenabgabe massiv reduziert und zum Teil chirurgische Eingriffe vermieden werden können.
Für viele Ärzte und Patienten, aber besonders für uns MCS-Betroffene, ist dies ein folgenschwerer Fehlentscheid unserer Regierung.

Ich bin masslos enttäuscht!
Heidi
Didi
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Janik » Samstag 4. Juni 2005, 09:40

Hallo Heidi,

Deine Enttäuschung ist verständlich.
Zu diesem Entscheid fällt mir parallel ein, daß hier in Deutschland
Umweltmedizin keine Zusatzbezeichnung/-ausbildung für Ärzte mehr ist.
Wurde einfach gestrichen.

Die Zahl der Kranken wird die Verantwortlichen einholen und enttarnen,
Janik
Janik
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Betty Zett » Sonntag 5. Juni 2005, 09:49

Hallo Heidi,

das ist eine Übergangsphase.
Bei uns in Deutschland begannen die Krankenkassen Pilotprojekte ins Leben zu rufen.
Homöopathie wurde bezahlt und dann ausgewertet. Sie stellten fest, daß sie hilft Kosten zu sparen. Genau da wird der Knackpunkt sein, die normale Medizin mit chemischen Medikamenten, die nur Symptome bekämpfen ist teuer, auf Dauer unbezahlbar. Die Projekte wurden verlängert.

Liebe Grüße
Betty Zett
Betty Zett
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Didi » Sonntag 5. Juni 2005, 10:44

Liebe Betty Zett

Dass man die Wirkung anzweifeln kann, das verstehe ich ein wenig, aber die Wirtschaftlichkeit überhaupt nicht. Ich hatte das Glück, dass ich bei meinem Arzt in eine Statistiktabelle Einsicht nehmen durfte, die von den Komplementärmedizinern zum Beweis der Kostensenkung geführt wird. Es ist beeindruckend, wie wenig teure Medikamente er in seiner Praxis verschreiben muss im Vergleich zur allgemeinen Schulmedizin. Das heisst aber nicht, dass er nur leichte Patienten hat. Nein, auch er betreut sehr viele Schmerz-, Rheuma-, Asthma und Allergiepatienten und hat mit seinen Methoden zum Teil mehr Erfolg als andere. Wenn wir MCS-Betroffene nun auch noch auf diese kompetenten Ärzte verzichten müssen, wer kann uns dann noch helfen?

Ich bin sehr froh, dass es durch eine Initiative vielleicht noch zu einer Volksabstimmung kommen wird. Genügend Unterschriften sollten wir da gesamtschweizerisch schon zusammenbringen können!

Danke für deine aufmunternden Worte und liebe Grüsse
Heidi
Didi
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Didi » Sonntag 5. Juni 2005, 10:51

Lieber Janik

Das begreife ich auch nicht, denn Umweltmedizin ist doch gerade in der heutigen Zeit ein extrem wichtiges Fachgebiet, das nicht einfach ignoriert werden kann.
Eigentlich sollte nicht erst die Zahl der Erkrankten darauf hinweisen, dass in dieser Richtung geforscht und ausgebildet werden muss. Es sollte zum Schutz der Bevölkerung umgekehrt sein: Zuerst das Fachgebiet, um zu verhindern, dass es viele Kranke gibt.

Wünsche dir einen schönen Sonntag.
Mit lieben Grüssen
Heidi
Didi
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Rahel » Sonntag 5. Juni 2005, 18:02

Hallo Heidi,

da lobe ich mir die schweizerische Möglichkeit der Volksabstimmung.
Hier in Deutschland darf das Volk nur (bittere Pillen) schlucken.

Grüße aus Rheinhessen,
Rahel
Rahel
 

Traurige Situation

Beitragvon Glada » Montag 6. Juni 2005, 09:35

Hallo,

das wurde mir eben zugemailt:

Quelle: nachrichten.ch vom 3.6.05
http://www.nachrichten.ch/kolumne/213172.htm

Wohlgefühl auf Krankenschein?

von Patrik Etschmayer

Logisches Denken ist immer mehr Mangelware. Scheinbar auch im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dies zeigt sich an der PEK-Studie (Programm Evaluation der Komplementärmedizin). Eigentlich ist die Studie noch Geheim, aber die Sendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens hat sie vorliegen.

Die Folgerungen, die darin zur Homöopathie gezogen werden, bestätigen das, was eigentlich schon lange bekannt ist: Homöopathie ist nicht wirksamer als ein Placebo (Pseudomedikament) - alle Heileffekte dieser Behandlungsmethode sind auf die Selbsttäuschung des Körpers durch die Psyche zurückzuführen. Nach dem Motto, wer's glaubt, wird selig und fühlt sich besser.

Daran helfen auch die blumigen Worthülsen nicht, die von den Homöopathie-Ärzten versprüht werden: Weder das Wirkkonzept kann erklärt werden (das wäre nicht so schlimm), die WIRKUNG selbst ist NICHT vorhanden, reiner Placebo-Effekt. Zum selben Schluss kamen auch schon alle anderen Studien.

Trotzdem solle die Homöopathie im Grundleistungskatalog verbleiben, weil Frauen und Kinder gut darauf ansprächen. Die Akupunktur hingegen soll rausfliegen, obwohl deren Placebo-Effekt noch wesentlich ausgeprägter ist.

Entweder wurde die Studie von jemandem mit Angst vor Nadeln verfasst, oder es haben sich hier krasse Denkmängel eingeschlichen. Denn diese Empfehlung, jenes weiter zu führen, dass zwar auch unwirksam, aber beliebter ist, verletzt die Rechtsgleichheit - der Bundesrat wird dieser Empfehlung hoffentlich nicht folgen.

Das Problem wäre nämlich dieses: Wenn eine unwirksame Therapieform gegenüber einer anderen unwirksamen Therapieform vom Gesetzgeber bevorzugt wird, wird wissentlich eine willkürliche, unfaire Bevorzugung staatlich festgelegt. Sobald Quacksalber A gesetzlich gefördert wird, obwohl er allen Studien nach ein Quacksalber ist, kann Quacksalber B, der nicht (mehr) aus der Krankenkasse bedient wird, vors Bundesgericht ziehen und gegen die Willkürbehandlung vorgehen.

Und dies gilt nicht nur für die Akupunktur und die Neuraltherapie, die rausgekippt werden sollen. Das gilt auch für alle anderen alternativen Therapien, deren Wirksamkeit nie bewiesen werden konnte: Magnetopaten und Geistheiler, Fussreflexzonenmasseure und Handaufleger, Reiki-Therapeuten und Bachblüten-Spezialisten. Ja, sogar die katholische Kirche könnte fordern, dass Exorzisten von der Krankenkasse bezahlt werden! Denn es ist nicht mehr wichtig, ob es wirkt, sondern nur, ob sich die Patienten danach besser fühlen.

Ganz besonders albern ist das Argument, dass vor allem Frauen und Kinder gut auf den homöopathischen Schwindel ansprechen. Ja, verdammt noch mal, muss ich darauf verzichten, kassenfinanziert betrogen zu werden, nur weil ich ein erwachsener Mann bin und nicht an die blöden Globuli glaube?

Zur Lösung dieser Vorschlag: Für Alternativ-Medizin wird in Zukunft eine Steuer, ähnlich der Kirchensteuer erhoben. Wer das nicht will, meldet sich ab und lässt sich normal behandeln, wer will, darf seinem Glauben weiter nach gehen, ganz egal welcher dieser ist, und sei es astrologisch geleitete Homöopathie
Glada
 

Komplementärmedizin

Beitragvon Didi » Montag 6. Juni 2005, 10:36

Liebe Rahel
Ja, dass vergesse ich oft, dass wir in dieser Hinsicht etwas privilegiert sind. Aber auch Volksabstimmungen enden für die einen enttäuschend, für die anderen befriedigend.

Hallo Glada
Das ist einer von sehr vielen Kommentaren, die derzeit im Umlauf sind. Die Diskussionen laufen heiss. Ich nehme an, die Medien haben kaum Platz um alles zu veröffentlichen.
Ich frage mich, warum Kleinkinder und Tiere auf diesen Placeboeffekt so gut reagieren?

Wünsche euch beiden einen sonnigen und möglichst erfreulichen Tag.

Mit lieben Grüssen
Heidi
Didi
 

Komplementärmedizin

Beitragvon sunday » Montag 6. Juni 2005, 11:58

die idioten werden leider nie weniger.

all diese \"experten\", die immer wieder behaupten, daß homöopathische mittel nur eine placebowirkung haben, sollen doch mal erklären, wie man bei säuglingen und bei tieren, die garnicht wissen, daß sie ein medikament erhalten haben, eine placebowirkung hervorruft.

und wenn es möglich ist, auch bei schweren krankheiten mit ein paar \"zuckerkügelchen\" eine dauerhafte placebowirkung hervorzurufen, warum machen d i e es dann nicht auch so, sondern vergiften ihre patienten mit chemie?

ich hab früher ein paar jahre bei einem homöopathischen arzt gearbeitet und selbst miterlebt, wie säuglinge mit schwersten erkrankungen sehr schnell wieder gesund wurden.
und auch erwachsene, die nur durch zufall in diese praxis geraten sind, weil homöopathie nicht auf dem schild stand und die nicht an die wirkung von hom. mitteln glaubten.

außerdem sind in einer uniklinik in süddeutschland (ich glaub, freiburg oder tübingen, weiß nicht mehr genau, aber kann man erfahren) doppelblindversuche mit einem hom. mittel gegen heuschnupfen durchgeführt worden und die wirkung war genauso gut wie beim chem. kontrollmittel, nur das hom. hatte keinerlei nebenwirkungen.

bei mir selbst habe ich einige schwere krankheiten ( u. a. entzündungen von gelenken und inneren organen, lungenfunktion nur noch 36 %, nierenfunktion 43, massive innere blutungen usw.), die schulmedizinisch teilweise garnicht und teilweise nur mit für mich absolut unverträglichen chem. mitteln und operationen zu behandeln gewesen wären mit homöopath. mitteln (und vermeidung von chemie und unverträglichem) wieder hinbekommen, entzündungen weniger, funktionswerte fast normal). soviel zum thema pacebo. (es gibt noch mehr beispiele.)

wenn hom. mittel nicht wirken, liegt es meistens daran, daß der betreffende arzt oder heilpraktiker oder apotheker einfach überhaupt keine ahnung von der richtigen anwendung hat.

liebe grüße
sunday
- Editiert von sunday am 06.06.2005, 16:35 -
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Komplementärmedizin

Beitragvon Janik » Dienstag 7. Juni 2005, 09:17

Hallo Heidi,

hier genau gegenteilige wissenschaftliche Feststellungen.
Kann Eure Gruppe nicht solches Material, mit Referenzen zusammentragen
und eine Eingabe bei Eurem Parlament machen?

Liebe Grüsse Janik
(PS. Wenn Du Schwierigkeiten mit dem Text hast, übersetze ich ihn.)

As recent studies show that men's health has been steadily declining, acupuncture and Oriental medicine can help many of the common ailments that men face. Acupuncture has been cited by the World Health Organization to treat over 43 conditions, including those previously mentioned. Using acupuncture to treat health problems of concern to men has been growing in popularity; a Kaiser study conducted in 2002 found that 57.2 percent of primary care physicians in Northern California used or recommended acupuncture in the previous year. And according to the National Certification Commission for Acupuncture & Oriental Medicine, nearly one out of every 10 adults in the United States has tried acupuncture
Janik
 


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