Verbot von toxischen Quecksilberfüllungen

Verbot von toxischen Quecksilberfüllungen

Beitragvon Presseerklärung » Dienstag 2. Mai 2006, 09:35

Pressemitteilung

Strasbourg / Brüssel, 14. März 2006

Parlament fordert Verbot von toxischen Quecksilberfüllungen

Zur heutigen Abstimmung des Europaparlaments über eine Gemeinschaftsstrategie für Quecksilber erklärt die Europaabgeordnete Hiltrud Breyer MdEP (Bündnis 90/ Die Grünen):

Es ist höchste Zeit, dass der Massenvergiftung mit Quecksilber in Zahnfüllungen ein Ende gesetzt wurde. Man muss kein Neurowissenschaftler sein, um zu erkennen, dass es keine gute Idee ist, Zähne mit einem Neurotoxin zu füllen wenn das Gehirn nur 10 cm entfernt ist. Jetzt ist die Kommission unmissverständlich aufgefordert, bis Ende 2007 einen Vorschlag zur Beschränkung der Verwendung von Quecksilber in Zahnamalgam vorzulegen.

Eine andere Zeitbombe tickt in der Chlor-Alkali-Industrie. Es ist nicht hinnehmbar, dass dieser Industriezweig, der sowieso die Umwelt viel zu sehr verschmutzt, immer noch Quecksilber auf den Markt bringt und die die Umwelt entlässt - und dass, obwohl die Risiken längst bekannt sind. Das Parlament hat unmissverständlich klar gemacht, dass ab 2011 kein Quecksilber mehr in der Chlor-Alkali-Industrie verwendet werden soll. Außerdem sollen verbindliche Maßnahmen eingeführt werden, damit die massiven Quecksilber-Reserven dieses Industriezweiges nicht auf den Markt gebracht werden. Bei der Lagerung des überschüssigen Quecksilbers muss das Verursacherprinzip zum Tragen kommen.

Bedauerlicherweise haben die Abgeordneten die Forderung der Grünen nach einem Verbot von Quecksilberexporten bis 2008 nicht unterstützt. Immerhin soll ein solches Verbot jetzt 2010 in Kraft treten, ein Jahr früher als von der Kommission geplant. Eine wesentliche Verbesserung ist die Nutzungsbeschränkung von Quecksilber in Impfstoffen im Hinblick auf ein komplettes Verbot. Das Parlament hat zudem ein deutliches Signal gesetzt und sich für die Erforschung Quecksilber-freier Alternativen für Kombi-Impfungen in Entwicklungsländern ausgesprochen, wie von den Grünen gefordert.
Presseerklärung
 

Verbot von toxischen Quecksilberfüllungen

Beitragvon sunsun » Dienstag 2. Mai 2006, 22:30

Text von European Academy for Environmental Medicine


Presseerklärung

Das EU-Parlament entscheidet sich gegen den weiteren Gebrauch von Amalgam in
der Zahnmedizin und schränkt den Quecksilbergebrauch auch in anderen
Bereichen erheblich ein.

Das Europäische Parlament hat sich am Dienstag, den 14.03.2006, für weitere
Einschränkungen des Gebrauchs und des Exports von Quecksilber sowie
strengere Maßnahmen für die Entsorgung dieses Elements mit der höchsten
Toxizität aller nicht radioaktiven Metalle ausgesprochen. Die wesentlichen
Beschlüsse sind:

-Beschränkung des Gebrauchs von Amalgam bereits im nächsten Jahr
-Strengere Überwachung der Quecksilber-Emissionen von Krematorien, die im
wesentlichen auf Amalgam zurückzuführen sind
-Erhebungen über den Gebrauch von Quecksilber in Impfstoffen mit dem Ziel,
die Anwendung als Zusatzstoff zu beenden
-Exportverbot der EU für Quecksilber ab 2010
-Verbindliche Grenzwerte für Quecksilber-Emissionen
-Beendigung der Verwendung von Quecksilber in der Chlor-Alkali-Industrie,
gesetzlich bindende Vorschriften für die sichere Lagerung des Metalls sowie
finanzielle Beteiligung der Industrie bei den entstehenden Kosten.

Damit schließt sich das Europäische Parlament im Wesentlichen den seit
vielen Jahren vorgetragenen Forderungen der European Academy for
Environmental Medicine (EUROPAEM) an. Der Empfehlung von EUROPAEM als
wissenschaftliche Sachverständige wurde Rechnung getragen und der
praktizierenden Umweltmedizin der ihr gebührende Platz in den
Expertengruppen eingeräumt. Die nationalen Institutionen (Bundesministerien
für Gesundheit und Umwelt, Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit und
Bundeszahnärztekammer) sind nun aufgefordert, ihre jahrelange blockierende
Haltung aufzugeben, einen Beitrag für die gesundheitliche Sicherheit der
Bevölkerung und die Verbesserung der Prävention zu leisten und die
Durchsetzung der Beschlüsse zu unterstützen.

European Academy for Environmental Medicine
Juliuspromenade 54
D-97070 Würzburg
Tel.: +49 9 31 / 3 53 48 30
Fax: +49 9 31 / 57 31 31
e-mail: europaem@europaem.de
http://www.europaem.org



Presseerklärung als PDF:
http://www.dbu-online.de/fileadmin/Dokumente/Presseerkl_rung_Amalgam.pdf
sunsun
 


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