Blei wird in seiner Giftwirkung womöglich stark unterschätzt.
Selbst in Konzentrationen, die bisher als unbedenklich gelten, erhöht das Schwermetall offenbar die Sterberate. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie in der US-amerikanischen Fachzeitschrift "Circulation". Schon ab einem Gehalt von 36 Mikrogramm Blei pro Liter Blut erhöht sich demnach das Risiko, an einem Schlaganfall, einer Herzattacke oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Als unbedenklich für die Bevölkerung gelten bislang 100 Mikrogramm Blei pro Liter Blut, also die fast dreifache Konzentration. In Deutschland ist die Belastung nach der Einführung bleifreien Benzins zwar stark zurückgegangen. Doch Männer ab 40 weisen auch heute zum Teil noch Blei-Spiegel von 30 bis 40 Mikrogramm pro Liter Blut auf. Die Studienautoren werteten die Daten von fast 14.000 Teilnehmern einer Langzeit-Erhebung in den USA aus. Unter den Probanden, die im Verlauf der Studie starben, waren überproportional viele mit erhöhten Blei-Blutspiegeln. [Mrasek]
Circulation, rapid access online publication 18.09.06; Umwelt-Kernindikatorensystem des Unweltbundesamtes
/ DLF