EU Kommission fragt Bürger zu Plastiktüten

EU Kommission fragt Bürger zu Plastiktüten

Beitragvon Alex » Mittwoch 18. Mai 2011, 15:24

Eine merkwürdige Show. Die EU Kommission fragt was man mit plastiktüten machen soll.
Warum werden sie nicht einfach verboten? Es ist doch bekannt, dass sie ein RIESEN Umweltproblem sind.

Macht bei der Umfrage mit, vielleicht nutzt es was:

Weniger Plastiktüten - Kommission konsultiert die Öffentlichkeit

Die Kommission konsultiert die Öffentlichkeit zu der Frage, wie sich der Gebrauch von Tragetaschen aus Kunststoff am besten verringern lässt. Sie will wissen, wie sinnvoll es wäre, Plastiktüten mit einem Preis oder einer Steuer zu belegen, oder ob andere Lösungen, wie ein EU-weites Verbot von Plastiktragetaschen, eher Erfolg hätten. Darüber hinaus möchte die Kommission Meinungen dazu einholen, wie besser auf biologisch abbaubare Verpackungen aufmerksam gemacht werden kann und ob die Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit von Verpackungen verschärft werden sollten. Die Online-Anhörung läuft bis August 2011.

EU-Umweltkommissar Janez Potočnik sagte hierzu: „Vor 50 Jahren waren Einweg-Plastiktüten praktisch unbekannt; heute benutzen wir sie für einige Minuten, danach belasten sie jahrzehntelang unsere Umwelt. Gesellschaftliche Einstellungen entwickeln sich jedoch ständig fort, und der Wunsch nach Veränderungen ist weitverbreitet. Deswegen prüfen wir alle Lösungsmöglichkeiten, auch ein EU-weites Verbot von Tragetaschen aus Kunststoff. Wir benötigen die Meinung möglichst vieler Menschen, um unsere wissenschaftlichen Studien zu ergänzen und die Politik in dieser Frage voranzutreiben, an der unsere Umwelt zugrunde geht.“

Weniger Plastiktüten

Der durchschnittliche EU-Bürger verbraucht pro Jahr rund 500 Plastiktragetaschen, und die meisten davon werden nur einmal benutzt. 2008 wurden in Europa insgesamt 3,4 Millionen Tonnen Plastiktragetaschen hergestellt, das entspricht dem Gewicht von über zwei Millionen Pkw. Weil Plastiktüten so leicht und klein sind, werden sie oft nicht von der Abfallwirtschaft erfasst und enden in der Meeresumwelt, wo es Jahrhunderte dauern kann, bis sie schließlich zersetzt sind.

Einige Mitgliedstaaten haben bereits Preismaßnahmen, Vereinbarungen mit dem Einzelhandel oder ein Verbot bestimmter Arten von Plastiktüten eingeführt, um die Verwendung von Tragetaschen aus Kunststoff zu verringern; auf EU-Ebene allerdings gibt es noch keine diesbezüglichen Maßnahmen. Im März 2011 haben die Umweltminister der EU-Mitgliedstaaten erörtert, wie sich Tragetaschen aus Kunststoff auf die Umwelt auswirken; die von ihnen geäußerte Besorgnis machte deutlich, dass wirksame EU-Maßnahmen erforderlich sind.

Biologisch abbaubare Verpackungen stärker ins Licht rücken

Bei der Konsultation sollen auch Meinungen dazu eingeholt werden, ob die derzeitigen Anforderungen der EU-Verpackungsrichtlinie an die biologische Verwert- und Abbaubarkeit angemessen sind. In der Richtlinie wird nicht eindeutig differenziert zwischen biologisch abbaubaren Erzeugnissen, die unter natürlichen Bedingungen in der Umwelt abgebaut werden sollen, und biologisch verwertbaren Erzeugnissen, die lediglich in industriellen Kompostieranlagen abgebaut werden. Der Verbraucher kann in die Irre geführt werden, wenn ein Verpackungsprodukt als biologisch abbaubar beworben wird, das unter natürlichen Bedingungen gar nicht abgebaut wird. Dies trägt dazu bei, dass mehr Verpackungen in die Umwelt gelangen.

Bei der Anhörung werden Meinungen zu den ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen eingeholt, die Maßnahmen zur Verbesserung der Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit von Verpackungen einschließlich der besseren Sichtbarkeit von biologisch abbaubaren Verpackungen für die Verbraucher haben können.

Hintergrund:

Wegen der langen Lebensdauer von Tüten aus Kunststoff treiben derzeit allein im Mittelmeer rund 250 Milliarden Kunststoffteilchen mit einem Gesamtgewicht von 500 Tonnen. Verschlucken Meereslebewesen diese Teilchen aus Versehen oder weil sie sie für Futter halten, können sie daran ersticken. Kunststoffe lösen sich in winzige Teilchen auf und können Böden und Wasserläufe stark belasten, da sie Additive wie persistente organische Schadstoffe enthalten.

Weitere Informationen:

Die Konsultation ist zugänglich unter:

http://ec.europa.eu/yourvoice/consultations/index_de.htm.

Weitere Einzelheiten zur Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsmüll sind abrufbar unter:

http://ec.europa.eu/environment/waste/packaging/index_en.htm
Alex
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