22. Mai 2016
Von Judith Raupp, Goma
Kivusee
Dieser See bedeckt eine tödliche Gift-Blase
Im Kivusee zwischen Kongo und Ruanda schlummern 300 Kubikkilometer Gas. Wenn es entweicht, könnten Millionen Menschen umkommen.
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Im Kivusee, zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda gelegen, schlummern 260 Kubikkilometer Kohlendioxid (CO₂) und 55 Kubikkilometer Methan (CH4). Würde das Gemisch austreten, könnte das CO₂ je nach Wind und Gaskonzentration zwei bis vier Millionen Menschen im Kongo, Ruanda und Burundi ersticken. "Es wäre eine Naturkatastrophe von bisher ungesehenem Ausmaß", sagt der Umweltwissenschaftler Martin Schmid von der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, der lange in der Region geforscht hat.
Ein Kohlendioxid-Unglück alarmierte Wissenschaftler bereits in den 1980er-Jahren. Damals war das Gas aus den Seen Monoun und Nyos im westafrikanischen Kamerun entwichen, 1750 Menschen starben. Der Kivusee misst mit einer Fläche von 2650 Quadratkilometern ein Vielfaches dieser winzigen Gewässer. Er ist fünf Mal größer als der Bodensee.
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