welt.de
19.07.2016
Von Pia Heinemann
Wissen Ökosysteme
Das globale Vogelsterben ist ein böses Vorzeichen
Weltweit nimmt die Zahl der Vögel rapide ab, hunderte Arten sind vom Aussterben bedroht. Uns Menschen sollte das eine Warnung sein: Geht es der Vogelwelt nicht gut, bekommen später auch wir Probleme.
"Vom Himmel fallen sie selten", sagt Peter Berthold. "Aber ein befreundeter Ornithologe hat einmal bei einer Vogelführung erlebt, wie ihm eine Singdrossel vor die Füße gefallen ist, mausetot war die." Die Drossel, das habe sich bei der anschließenden Untersuchung herausgestellt, hatte enorm hohe Pestizidwerte im Blut. Sie starb an einer Vergiftung, während des Singens.
Es sind plakative Geschichten wie diese, die Peter Berthold nutzt, um Menschen auf ein Problem aufmerksam zu machen, das sich derzeit in Europa und Nordamerika, ja, praktisch auf der gesamten Welt manifestiert: das Vogelsterben.
Die Populationen bestimmter Feldvögel sind in Europa zusammengeschrumpft, in Nordamerika verschwinden die Graslandvögel. In den Tropen, in Costa Rica und der Karibik sinken die Zahlen, auch in Skandinavien, in Australien, China, Patagonien, der Mittelmeerregion und in vielen anderen Regionen dieser Erde nehmen die Bestände ab.
Von den mehr als 10.000 Vogelarten, so die Weltnaturschutzunion IUCN, sind rund 13 Prozent vom Aussterben bedroht, 190 Arten werden in der Roten Liste der bedrohten Arten sogar in der Kategorie der höchsten Gefährdungsstufe geführt.
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Vögel erkennen, ob etwas mit der Umwelt nicht stimmt
Vögel spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie fressen Insekten, Aas und Müll und helfen bei der Verbreitung von Pflanzensamen. Darüber hinaus aber, so Berthold, leisten sie noch mehr: Wenn man sie beobachte, könne man sogar globale Veränderungen oder Gesundheitsgefahren für den Menschen frühzeitig erkennen. Sie seien Bioindikatoren, an ihnen könne man erkennen, ob etwas in der Umwelt nicht stimme.
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