06.07.2017
Fischerei:
Die Ostsee soll frei von Geistern werden
In der Ostsee nehmen Naturschützer den Kampf gegen verloren gegangene Fischereinetze auf. Darin verfangen sich viele Tiere und sterben qualvoll. Noch scheint das Problem uferlos zu sein.
von Roland Knauer
Immer wieder übersieht ein Schiff oder ein Sportboot die Markierungen in den Wellen und überfährt ein Stellnetz. Grundschleppnetze bleiben an einem Felsen oder gar einem Wrack hängen: Viele dieser Netze treiben ohne jede Kontrolle im Meer. "Geisternetze" nennen Wissenschaftler und Naturschützer solche Gebilde, die immense Schäden anrichten können. So fangen sich darin Meereslebewesen, die in den Maschen verenden. "In den Netzen siedeln sich auch rasch sehr kleine Organismen an, die wiederum größere anlocken", verdeutlicht Lars Gutow vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven die Lage. Das aber ruft bald noch größere Lebewesen von Fischen über Meeresschildkröten bis zu Seevögeln, Robben und Kleinwalen auf den Plan, die dort Fressbares vermuten. Verheddern sie sich in den Maschen, werden sie leicht zum nächsten Opfer des Geisternetzes.
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