Die KV Rheinland-Pfalz zog gegen Dr. Binz zu Felde,
jetzt ist der Vorstand selbst dran:
Mainz
Kassenärztliche Vereinigung entlässt zwei Vorstände
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz entlässt zwei Vorstandsmitglieder und wird das Führungsgremium verkleinern. Damit reagiert die Vertreterversammlung auf Vorwürfe, Ärzte aus dem Vorstand hätten gegen ihre Verträge verstoßen.
Mit sofortiger Wirkung hat die KV einen Arzt aus Ransbach-Baumbach (Westerwaldkreis) entlassen. Ihm seien falsche Abrechnungen nachgewiesen worden. Ein zweites Vorstandsmitglied aus Pirmasens muss zum Jahresende gehen, weil es mehr als die erlaubten 13 Wochenstunden in der eigenen Praxis gearbeitet hat. Nicht bestätigt habe sich dagegen der Verdacht gegen ein drittes Vorstandsmitglied, zu wenig Zeit in der KV verbracht zu haben. Die zeitliche Anwesenheit habe seinen Aufgaben entsprochen. Dennoch wird auch dieser Mediziner auf eigenen Wunsch Ende 2007 den Vorstand verlassen. Das gaben die Vorsitzenden der Vertreterversammlung, Olaf Döscher und Werner Harlfinger, nach einer nicht-öffentlichen Sitzung bekannt.
Der Vorstandsvorsitzende Carl-Heinz Müller bleibt im Amt. Der Vorstand soll 2007 zunächst auf drei, 2008 dann auf zwei Mitglieder verkleinert werden. Die Jahresgehälter der Vorstandsmitglieder von rund 200.000 Euro seien nicht in Frage gestellt worden.
Interne Ermittlungen führten zum Verdacht
Der Verdacht gegen die Vorstandsmitglieder beruhte nach Angaben des stellvertretenden Leiters der KV-Rechtsabteilung, Mario Lowey, auf internen Ermittlungen. Lowey hatte Schadensersatzforderungen in noch unbestimmter Höhe angekündigt. Der Umfang des Betrugs sei noch nicht abschließend geklärt.
Die KV Rheinland-Pfalz repräsentiert alle rund 6.500 niedergelassenen Vertragsärzte und Psychotherapeuten im Land. Die Vertreterversammlung ist das Selbstverwaltungsorgan der KV. Ihre 40 Mitglieder wählen und überwachen - vergleichbar mit einem Aufsichtsrat - den hauptamtlichen Vorstand.
Quelle: SWR.de - Nachrichten