Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 5 – Drucksache 14/2767:
I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
.......Sehr wahrscheinlich ist ein enger Zusammenhang von Umweltbelastungen und einer zunehmenden Zahl allergischer Erkrankungen, Schäden des Nerven- und Immunsystems sowie Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Es gibt darüber hinaus Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen und bestimmten Symptomkomplexen wie das MCS-(Multiple Chemical Sensitivity)Syndrom oder das CF-(Chronic Fatigue)Syndrom.
II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
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3. die Verfahren und Systeme zur Überwachung und Aufklärung bestehender und potenzieller gesundheitlicher Risiken aus der Umwelt zu verbessern und auf eine organisatorisch gesicherte Basis zu stellen (Umwelt-Gesundheits- Surveillance-System). Dazu gehört der Aufbau eines Frühwarnsystems, das anhand der vorliegenden Daten und regelmäßiger Untersuchungen gesundheitsschädliche Umwelteinflüsse erkennt, bevor diese sich in größerem Umfang auswirken können sowie die Erhebung und Einbeziehung von Daten zur gesundheitlichen Belastung am Arbeitsplatz.
8. das Gutachterwesen bezüglich der Umweltmedizin grundlegend zu reformieren. In diesen Bereichen tätige Gutachter müssen entsprechend qualifiziert sein, langjährige fachärztliche Erfahrung nachweisen und grundsätzlich unabhängig von Krankenkassen, Berufsgenossenschaften sowie der Industrie sein.
10. die internationale Zusammenarbeit zu intensivieren, insbesondere den gegenseitigen Austausch relevanten Wissens über Umwelteinflüsse auf die Gesundheit und ihre Auswirkungen zu fördern sowie dieses Wissen publik
zu machen und zu nutzen. Sämtliche Anträge wurden nach Annahme durch den Bundestag an die Bundesregierung bzw. an die Fraktionen überwiesen.