Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 5. Juni 2014, 10:31

Wenn eine Behörde, hier das JC, eine Eingliederungsvereinbarung zur schnellstmöglichen Unterschrift und Rücksendung zuschickt, die auf realistischerweise unbrauchbaren Unterlagen bzw. Daten fußt, und zwar
1.
obwohl alle korrekten Unterlagen (ärztlich und beruflich) eingereicht wurden(!!!), auf einem „Gutachten“ des ÄD, das sowohl falsche Gesundheitseinschränkungen – übernommen aus früheren auch schon falschen Gutachten des ÄD – als auch eine falsche Berufsangabe (für einen Beruf, in den gar nicht vermittelt werden kann, da er nie gelernt bzw. ausgeübt wurde – außer in einem kriminellen Verein, der aber andere Berufsanforderungen stellte, die nicht diesem Arbeitsbereich entsprechen, der sich seriös gab, aber von der Kripo aufgelöst wurde - - darauf habe ich in den Formularen für den ÄD ausdrücklich hingewiesen) für die Vermittlung enthält und
2.
weil sie die brauchbaren Unterlagen kpl. ignoriert haben und Mitarbeiter, die den Vorgang schnell und korrekt bearbeitet haben, versetzt bzw. aus dem Verkehr gezogen haben,

kann das JC dann ernsthaft eine Unterschrift auf dieser Eingliederungsvereinbarung erwarten und sie zurückhaben wollen?

Ich würde daraufhin Vermittlungsvorschläge bekommen in einem Beruf, den ich nie ausgeübt habe, wofür ich mich aber bewerben müsste mit Bewerbungsunterlagen, die ca. 20 Jahre alt sind und auf einer völlig anderen Tätigkeit basieren, für die es heute gar keine Jobs mehr gibt.

Ich habe eine Fortbildung in einem für mich gesundheitlich heute noch machbaren Bereich angestrebt und alles eingereicht, damit ich erstens aktuelle Kenntnisse erlange für einen zweitens heute noch gesuchten Beruf, was das JC aber ignorierte und den Mitarbeiter versetzte, als er alles fertig und dem ÄD vorgelegt hatte. Jetzt kriege ich also mit vierteljährlicher Verspätung zum einen die Info, dass für mich keine so teure Fortbildung genehmigt wird und ich bitteschön die Eingliederungsvereinbarung unterschrieben zurücksenden soll. Das kann ich aber nicht tun.

Meine Rechtsanwältin will erst tätig werden, wenn ich bei einem Klärungstermin gewesen bin.

Meine Bemühungen um einen Termin zur Klärung der Situation vor Ort haben bisher noch nicht gefruchtet. Ich habe eine E-Mail an den zuständigen Fallmanager bzw. Vermittler mit diesem Anliegen geschrieben und - nachdem keine Antwort kam - im JC mehrfach angerufen, man hat mir gesagt, man leitet den Terminwunsch weiter...

Was ist das für ein Kasperletheater auf Staatskosten!!!
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Freitag 6. Juni 2014, 09:31

Welcher Arbeitgeber heute interessiert sich für Jahrzehnte alte Bewerbungsunterlagen?
Warum sollte ich mich bewerben müssen auf eine Tätigkeit, die ich nie ausgeübt, nie gelernt habe, und das mit Unterlagen, wonach ich 1991 zuletzt in dem damals schon nur noch spärlich gesuchten Beruf, in dem ich bis dahin tätig war, noch eine Stelle ergatterte - in einem sehr strukturschwachen Gebiet?

Und vor allem:
Welches Bewerberprofil hat das JC von mir anonym auf seiner Homepage in die Jobbörse gestellt? Sinnigerweise kann man auf seine eigenen Daten nicht zugreifen.
Es gibt doch von mir überhaupt gar keine Daten.

Wie soll unter solchen Umständen, bitteschön, eine 60-Jährige mit einer Berufszwangspause von bislang 15 Jahren da wieder eingegliedert werden können?
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Therese » Freitag 6. Juni 2014, 09:40

Hallo Leckermäulchen,

mit 60 Jahren und deinen Vorrausetzungen wird dich kein Betrieb eingliedern oder einstellen !
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Freitag 6. Juni 2014, 10:26

Moin Therese,

ja genau das weiß ich ja auch, aber eben schon seit ich den Stellenmarkt seit 1991 verstärkt in dieser Richtung beobachte, wo ich noch die Stelle ergattert hatte. Das Jobcenter hat natürlich die alten Daten von mir vollständig gelöscht, als ich mich nach dem Tod meiner Mutter und dem Antritt des Erbes ja dort abmelden musste. Es hat aber der ÄD seitdem nur Falschdaten erhoben, zunächst jahrelang gesundheitlicher Art, nun auch beruflicher Art, und das JC stellt mir eine auf diesen neuen falschen Daten gegründete Eingliederungsvereinbarung aus, die ich sofort unterschrieben zurücksenden soll, meldet sich aber hartnäckig nicht, wenn ich meine diesbezüglichen Fragen geklärt wissen und natürlich auch mein Bewerberprofil ansehen können will - weil es vermutlich genauso falsch ist, was aber die potentiellen Arbeitgeber ja nicht wissen.

Sollte mir das als Verweigerung der Mitwirkungspflicht ausgelegt werden können? Beim JC wird ja auch mit Datumsangaben ziemlich jongliert, ist meine Erfahrung. Man kann durchaus ein Schreiben erhalten, dessen Datum Wochen oder Monate zurückliegt.

Meine Rechtsanwältin meinte eben, ich soll bis Mittwoch warten, ob das JC mir einen Termin gibt. Wenn nicht, melde ich mich wieder bei ihr.

Warum kann das JC nicht einfach die guten Mitarbeiter behalten und wahrheitsgetreu und zielgerichtet arbeiten?
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Freitag 6. Juni 2014, 10:50

Und wenn ich Stellenvorschläge zugeschickt bekomme, muss ich mich darauf bewerben, egal wie abwegig das ist, da ich sonst kein ALG mehr bekomme. Dazu kann ich auch auf einige sehr skurrile Erfahrungen mit dem JC zurückblicken, die mir nichts als Ärger und Rechtfertigungsargumente eingebracht haben von allen Seiten.

Und ich frage mich auch schon ziemlich lange, wieso jahrelange systematische Sabotageakte und gezielte Datenfälschungen des JC gegenüber LZ-Arbeitslosen bei gleichzeitigem Beharren auf deren Mitwirkungspflichten immer nur in Einzelfällen mit beharrlichen und guten Rechtsanwälten einigermaßen in Schach gehalten werden können.

Dass Behörden für Untätigkeit bekannt ist, ist ja seit Jahrzehnten kein Geheimnis. Aber dass sie daran auch noch verdienen dürfen, während man uns das verweigert, ist es eben auch nicht.

Mich hat man in den letzten 13 Jahren beruflich bewusst nicht fördern wollen, als es noch sinnvoll war! Jetzt scheut man verständlicherweise die Kosten.
Zuletzt geändert von Leckermäulchen am Freitag 6. Juni 2014, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Kira » Freitag 6. Juni 2014, 10:52

Frage, warum stellst du keinen Rentenantrag?
Alleine das du schon solange nicht vermittelt werden konntest rechtfertigt das neben deine Erkrankung ... hast du mal mit deiner RA darüber gesprochen?
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Freitag 6. Juni 2014, 11:28

Kira hat geschrieben:Frage, warum stellst du keinen Rentenantrag?
Alleine das du schon solange nicht vermittelt werden konntest rechtfertigt das neben deine Erkrankung ... hast du mal mit deiner RA darüber gesprochen?


Damit habe ich mich vor Jahren schon auseinandergesetzt und auch mit jemand vom Sozialamt drüber gesprochen, den ich kenne. In einem Rentenantrag würden Diagnosen/Untersuchungen des MDK, der Berufsgenossenschaften usw. abgefragt. Von solchen Stellen bekam ich, nachdem sie die umweltmedizinisch korrekten Papiere über Diagnosen/Therapien von mir erhielten, auch Falschdiagnosen, die ich dann angeben müsste, während die tatsächlichen offenbar keine Rolle spielen. Außerdem, was das Wichtigste ist, dann hätte ich weitaus weniger finanziellen Spielraum als jetzt.

Wenn schon, wer sich mit 63 Jahren vorzeitig berenten lassen will statt mit 65, bis dahin aber 45 Jahre eingezahlt haben muss und die 2 Jahre vor der vorzeitigen Berentung nicht arbeitslos gewesen sein darf, damit kein Abschlag erfolgt, sicher kein Einzelfall ist, aber doch nicht gerade häufig, aber dann in Ruhe gelassen wird, würde das in meinem Fall nicht so sein.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Samstag 7. Juni 2014, 15:25

Juchhuuu, ich habe nun doch einen Klärungstermin beim JC bekommen.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Maus 22 » Dienstag 10. Juni 2014, 18:04

Auf das Ergebnis bin ich mal gespannt. Viel Glück
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Mittwoch 11. Juni 2014, 13:33

Morgen früh bin ich dort. Ich werde berichten...
Mein jetzt neu zuständiger Fallmanager scheint relativ vernünftig zu sein.
Angst habe ich nicht.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 12. Juni 2014, 12:11

Leckermäulchen hat geschrieben:Mein jetzt neu zuständiger Fallmanager scheint relativ vernünftig zu sein...


...ist er leider DOCH NICHT. Das Gespräch war der SPIEGELBLANKE Hohn!

Dass ich die angestrebte Fortbildung nicht bezahlt bekäme, hatte er mir ja schon gesagt.

Deshalb fragte ich ihn nun, wie teuer eine Fortbildung sein darf, damit sie bezahlt würde. Und er sagte zu mir, ich müsse zuerst einen Arbeitgeber finden, der mich einstellt und behalten will, wenn dann eine Schulung nötig wird, bezahlt sie das JC. An dieser Reihenfolge ist absolut nicht zu rütteln. Aha!

Als ich dann fragte, wie das vonstatten gehen soll, meinte er nur lakonisch, das ist doch völlig klar, ich soll mir Arbeitgeber raussuchen, hingehen, sagen, ich würde gerne bei ihnen arbeiten und fragen, wofür sie mich brauchen könnten. Dann würde mir das schon gesagt werden, und wenn dann die eine oder andere Schulung nötig wird, würde ich sie bekommen.

Berufsbezeichnung? Fehlanzeige ... (irgendwann im Verlauf dieses Gesprächs meinte er, ich sei psychisch doch ganz schön fertig, schließlich bin ich ja schon so lange arbeitslos.... aber das kann er auch verstehen....)

So - jetzt muss ich erst mal Pause machen. Das kann ich nur Stück für Stück posten. Es ist einfach zu übel gewesen...
Zuletzt geändert von Leckermäulchen am Donnerstag 12. Juni 2014, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 12. Juni 2014, 13:09

Dazu, dass ich keine aktuellen beruflichen Kenntnisse aufweise, sagte er nur, das würde nicht stimmen, ich sei im Vergleich zu all den vielen anderen Kunden, die er hat, die keine abgeschlossene Ausbildung haben, Schulabbrecher sind usw. viel besser dran.

(Ach was! Danke, Herr …, dass Sie mich darauf hingewiesen haben!)

Er zeigte mir mein Bewerberprofil auf dem Bildschirm - und O WUNDER! - die uralten Daten seit Anfang der 1970er Jahre sind doch nicht gelöscht worden. Was da drin steht, das stimmt zwar, aber m. E. ist es für potentielle Arbeitgeber völlig uninteressant. Und wenn das im Netz steht, na ja...

Dann suchte er mir aus der JOBBÖRSE einiges an Stellenangeboten raus, um mir zu zeigen, wie das geht. Als ich dann einwandte, ja das weiß ich, aber wie soll ich denn etwas finden, wenn ich nicht mal eine Berufsbezeichnung habe, dann öffnete er einzelne Anzeigen in verschiedenen Berufsfeldern... wie KFZ-Produktion, wo sie jemand für die Überprüfung der Lackierung brauchen, außerdem wird in Bibliotheken jemand gesucht, der die Literatur sortiert (na suuuuuuper, das passt ja mit MCS, was der ÄD völlig weggeleugnet hat!!), Lagerarbeit, Bäckerei/Koch usw. und da könnte ich ja das Passende raussuchen.

Ich habe ihm gesagt, das geht nicht. Und sofort hat er als Nichtfachmann gewußt: 'das ist psychisch', weil wenn ich das schon im Vorfeld ausschließe, "wo ich das ja noch gar nicht wissen kann, ob das so ist" - - - dazu sag ich jetzt nichts, da genau dieser Punkt in den Papieren für den ÄD als Gegenargument angeführt war, wofür ich auch Bartram & Co. von der ärztl. Schweigepflicht entbunden habe.

Von den Gutachten des ÄD steht nichts im Bewerberprofil. Aber dass all diese Gutachten-"Diagnosen" völlig falsch sind - was ja beim ersten Gespräch mit diesem Sachbearbeiter auch sein Eindruck von mir zu sein schien - weil sie eben nicht auf MCS-relevante Untersuchungen zurückgehen, das ließ er plötzlich auch nicht mehr gelten. Ich müsse mir das von den von mir von der Schweigepflicht entbundenen Ärzten zuschicken lassen. Dummerweise haben aber diese meine Ärzte nicht nur gar keine Kenntnis von den im Gutachten aufgezählten "Diagnosen" (diabetisch/allergisch), sondern sie sind sogar nie zur Sprache gekommen, es hat sie nie gegeben.

Selbst die Fachärzte, Allergologen u. Diabetologen, die ich früher vor Jahrzehnten mal konsultiert hatte, haben nie Derartiges bei mir festgestellt.

Wie also soll ich ausgerechnet darüber jetzt von den jetzt von der Schweigepflicht entbundenen Ärzten die Belege erhalten können, wenn das doch rein der Phantasie der Amtsärztin vom ÄD der AfA entsprungen ist, die mich noch niemals gesehen hat?

Komisch, dieser Sachbearbeiter findet, dass körperliche Reaktionen auf Druckfarbe psychischer Natur sind, obwohl, wenn es genetisch bedingt ist, das ja gar nicht sein kann.

Nach diesem Gespräch scheint er wohl überzeugt zu sein, dass Genetik als solche psychisch ist. Da war kein Durchkommen!
Zuletzt geändert von Leckermäulchen am Donnerstag 12. Juni 2014, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Irrwitzige Arbeit des Jobcenters

Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 12. Juni 2014, 14:20

"Warum suchen Sie sich nicht einen Ein-Euro-Job?"

... (ich glaube, darauf kann sich jeder eine eigene Antwort geben)



Und weshalb ich überhaupt heute morgen dort war, nämlich wegen der noch fehlenden Unterschrift auf der Eingliederungsvereinbarung wegen meiner ungeklärten Fragen, das kam mit keiner Silbe zur Sprache. Er hat sie gar nicht haben wollen (darf ich das jetzt seinerseits als psychisch interpretieren? :roll: ) und ich habe sie in diesem Wortgefecht vergessen.
:lol:
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