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Versorgungsanspruch bei Impfschaden

BeitragVerfasst: Montag 26. März 2012, 21:55
von mirijam
"Differentialdiagnostische Abklärung von möglichen neurologischen
Nebenwirkungen von Impfungen im Kindes- und Jugendalter

Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen
der DAKJ

Seit dem 1.1.2001 besteht nach dem Infektionsschutzgesetz die Meldepflicht jedes Verdachts einer
„über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen
Schädigung“. Führt eine öffentlich empfohlene Impfung zu einer vorübergehenden oder
bleibenden neurologischen Schädigung besteht ein Versorgungsanspruch der betroffenen
Person gegenüber den staatlichen Versorgungsämtern. Die vorliegende Stellungnahme gibt
Empfehlungen zum Vorgehen beim Auftreten möglicher neurologischer Nebenwirkungen von
Impfungen. Sie aktualisiert eine Stellungnahme der Kommission für Infektionen und
Impfungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde, die 1994 publiziert wurde [Stehr
et al. 1994].

Neurologische Symptome, die nach Impfungen auftreten können, sind u.a.
Bewusstseinsstörung, verstärkte Unruhe und Schreien, muskuläre Hypo- und Hypertonie,
gespannte Fontanelle, Meningismus, auffälliges Bewegungsmuster, Paresen und cerebrale
Krampfanfälle. Ein plausibler zeitlicher Zusammenhang zwischen Impfung und Auftreten der
neurologischen Symptomatik ist anzunehmen, wenn sich neurologische Symptome, in
Abhängigkeit des Impfstoffs und der Symptomatik – in einem Zeitraum von innerhalb einer
Stunde bis zu einem Monat nach der Impfung manifestieren. Bei immunsupprimierten
Patienten sind auch längere Zeiträume möglich. Symptome einer Encephalopathie können
sich bei Totimpfstoffen mit biologischer Plausibilität innerhalb von 7 Tagen nach der Impfung
manifestieren [Griffin et al. 1990], zerebrale Krampfanfälle bei Lebendimpfstoffen zwischen 8
und 14 Tagen nach der Impfung [Barlow et al. 2001]. Beim Auftreten einer Neuritis N.
brachialis nach Tetanus-Impfung kann der Zeitraum 2 bis 30 Tage betragen [„National
Childhood Vaccine Injury Act“ der American Academy of Pediatrics 2003]."


http://www.dgpi.de/pdf/NeurolNebenwirkungen_Impfen.pdf